Jakob Nielsen kritisiert Windows 8

In seiner neuesten Alertbox vom 19.November 2012 (Biblionetz:t14390) kritisiert der bekannte Usability-Guru Jakob Nielsen (Biblionetz:p00360) Windows 8 aus Usability-Sicht (Biblionetz:w00513). Seine beiden Hauptvorwürfe lauten:

  • Der doppelte Desktop (Tablet-orientierter Start-Bildschirm und der traditionelle Desktop) erhöhen den Cognitive Load des Users: Er muss zwei User-Interfaces lernen/kennen und er muss immer im Gedächtnis haben, welche Programme er jetzt in welcher Umgebung offen hat.

  • Die Reduktion auf ein einziges Fenster führt zu einer Gedächtnisüberlastung für komplexe Aufgaben: Wenn im Kachelmodus nur ein Fenster sichtbar ist, dann muss der User die anderen Fenster im Hintergrund im Gedächtnis behalten. Dies belastet sein Gedächtnis unnötigerweise, so dass er weniger Ressourcen für die eigentliche Aufgabe hat.
Diese Argumente passen bestens zu meinen früheren Überlegungen zu notwendigen Bildschirmgrösse im Posting Die Masterarbeit mit dem Smartphone schreiben.

Auch die restlichen Überlegungen zu den GUI-Elementen von Windows 8 sind lesenswert. Nielsen schliesst damit, dass es eine schlechte Idee sei, das gleiche User Interface für ganz verschiedene Gerätetypen nutzen zu wollen:

The underlying problem is the idea of recycling a single software UI for two very different classes of hardware devices. It would have been much better to have two different designs: one for mobile and tablets, and one for the PC.

I understand why Microsoft likes the marketing message of "One Windows, Everywhere." But this strategy is wrong for users.

Und um somit diese (bereits mehrfach gehörte) Frage auch gleich zu beantworten: Nein , ich plane trotz Tablet-PC derzeit nicht auf Windows 8 umzusteigen.


 
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