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Tagung Unterrichten mit neuen Medien 2005

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Heute findet zum achten Mal die Tagung Unterrichten mit neuen Medien an der ETH Zürich statt.

Die Tagung steht unter dem Motto Alle machen E-Learning, nur keiner nutzt es!?

Helmut Astleitner

Als erstes spricht Helmut Astleitner zum Thema Wie bringt man Lehrer/innen und Schüler/innen zum e-Learning? - Bedingungen erfolgreichen e-Learnings in Schulen PDF-Dokument (Biblionetz:t05160).

Hängengebliebene Aussagen:

  • E-Learning soll mit Qualitätsmanagement gekoppelt sein.
  • Bei E-Learning bedarf es der expliziten Zeildefinition auf Schulebene, ansonsten sind Enttäuschungen vorprogrammiert.
  • Computerunterstützte Gruppenarbeit benötigt doppelt so viel Vor- und Nachbereitungszeit wie traditioneller Frontalunterricht, damit der gleiche Lernerfolg erzielt wird.
  • ARCS-Ansatz zur Motivationsförderung (wird im Vortrag nicht weiter ausgeführt)
  • Astleitner plädiert für häufiges Üben mit vorhandenen Lösungen und Beschreibung der häufigsten Fehler
  • Weniger Fernsehen: Neurologische Untersuchungen zeigen, dass das Gedächtnis Zeit braucht, um Wissen zu speichern. Wenn somit nach der Schule fern gesehen oder Computerspiele gespielt werden, fehlt dem Gehirn die Zeit zur Verarbeitung. Scheint mir eine etwas vereinfachte Aussage zu sein….

Kritische Bemerkungen:
  • Der Referent hat sich wenig mit der spezifischen Situation der Schweiz auseinandergesetzt. Bei einem Hauptreferat vor über 200 Personen würde ich das erwarten.
  • Helmut Astleitner missachtet die Gesamtkostenrechnung (TCO) bei der ICT-Infrastruktur: Er spricht von Low-Cost-Hardware und dem Kostensparpotential bei der Nutzung von Open-Source-Lernumgebungen. Es sollte sich doch herumgesprochen haben, dass die Beschaffungskosten alleine nicht ausschlaggebend sind.

Heike Schaumburg

Gesamteindruck:
  • Heike Schaumburg verwendet regional spezifische Daten (Schweizer Statistiken). so stelle ich mir das vor!
  • Die Referentin arbeitet mit Kästchen! Wunderbar, das entspricht meinen Denkstrukturen…
  • Kern von Schaumburgs Vortrag ist die Untersuchung von Prasse und Scholl: Schulen ans Netz - Probleme und Lösungsmöglichkeiten (Biblionetz:t01542), die mit dem Promotermodell die Nutzung und Unterstützung von ICT in der Schule untersucht haben. Bereits vier Jahre alt, aber immer noch lesenswert!

Hängengebliebene Aussagen:
  • Erwartungs X Wert-Modell: Ich werde es dann tun, wenn ich die Erwartung habe, dass ich es kann und es einen Wert hat, dass ich es tue.
  • Für e-Learning bedeutet dies:
    • Erwartungsaspekt:
      • Computerkompetenz,
      • Subjektive Sicherheit,
      • Didaktische Kompetenz (bezogen auf ICT)
    • Wertaspekt:
      • Innovationsbereitschaft,
      • Konstruktivistische Lehrtheorie,
      • Computerbezogene Einstellungen
  • Es braucht professionellen Support smile
  • Medienentwicklung bedingt Schulentwicklung smile

Kolloquium Unmögliche Freiheiten

Mein Kolloquium stand unter dem Titel Unmögliche Freiheiten und war auf 20 Teilnehmende (mit Voranmeldung) beschränkt.

Foto: Ursula Zehnder

Christian Aeberli

  • Kritisiert zuerst ausführlich den status quo.
  • Verlangt dann eine Einstellungswandel von allen.
  • Schlägt vor, Lehrpersonen und SchülerInnen zur Nutzung von ICT zu zwingen.
  • Seine Aussagen sind recht plakativ und provokativ.
  • In Gewissen Details stimmen seine Aussagen bezüglich der Schweiz meiner Meinung nach nicht immer.
  • Ist der Meinung, dass die Fragen Warum?, Was? und Wie? beantwortet sein müssen, bevor Lehrpersonen weitergebildet werden. Danach müssten sie nicht mehr diskutiert werden. Damit bin ich nicht einverstanden. Die Lehrpersonen müssen meiner Meinung nach auch lernen, über diese Fragen zu disktutieren. Denn die Entwicklung ist nicht vorbei und diese Fragen sollten nicht nur top-down entschieden werden...

Fazit: So what, bzw. was bringen uns diese Forderungen? In der Ankündigung stand zu lesen "Das Referat zeigt erfolgreiches Lehren und Lernen auf - mit und ohne Computer." Diese Beispiele habe ich nirgends entdeckt.

Christian Sengstag fragt Christian Aeberli, warum er denn selbst keinen Computer eingesetzt habe, wenn er doch von jeder Lehrperson und von allen Schülerinnen und Schülern dies verlange. Der Referent versucht sich rauszureden, er habe eine Ausnahme machen wollen, weil ja sonst alle Computer benutzt hätten. Auf eine Rückfrage aus dem Publikum will er aber diese Freiheiten den Lehrpersonen nicht geben, sondern verlangt ein Obligatorium. Provokation oder Uneinsichtigkeit?

Nur Provozieren scheint mir zu billig zu sein.


 
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