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4:1-Computing?

07 December 2011 | Beat Döbeli Honegger | Medienbildung, Schul-ICT
Tja, auch 1:1 computing (Biblionetz:w02173) ist vermutlich nur ein Übergangsphänomen. Ob 4:1 die Zukunft gehört?

Martin Lindner macht sich in der heutigen taz unter dem Titel Das Buch verdunstet in der Wolke (Biblionetz:t13759) Gedanken zur Schule der Zukunft. Eine ungekürzte Originalversion des Artikels inkl. Kommentarfunktion findet sich übrigens unter http://schulewolke.wordpress.com/

Nach Überlegungen zum #leitmedienwechsel stellt er zum Schluss des Artikels vier Werkzeuge vor, welche "Lern- und Wissensprozesse von Grund auf ändern können":

Und erst heute ist diese Technik reif für den Schuleinsatz. Erst jetzt kann sie ein/e SchülerIn als direkte Verlängerung des eigenen Wissensdrangs benutzen. Erst jetzt braucht man keine "Computerräume" mehr. Die elementaren Technologien sind - derzeit - nicht viele: Vier digitale Tools, die sich gegenseitig ergänzen. Wenn man sie allen SchülerInnen in die Hand gibt, können sie Lern- und Wissensprozesse von Grund auf ändern:

  • Erstens ein Tablet-PC wie das iPad: Für das gemeinsame Arbeiten im Internetmodus: sammeln, anreichern, organisieren, remixen, eigene Objekte daraus machen, diese wieder teilen.
  • Zweitens ein kleines, mobiles Netzgerät wie das iPhone. (Für schnelle Schwarmkommunikation, für die Zirkulation von Mikroinformationen und um an reale Orte und Dinge digitale Informationen zu heften.)
  • Drittens ein digitaler Stift mit Audio-Aufnahme wie der LiveScribe. (Schreiben mit der Hand, das weder "Hefteintrag" noch nostalgische Kalligrafie ist. Ein magisches Gerät zum Mitnotieren, Aneignen, "visuellen Denken". Eine Brücke zwischen analoger und digitaler Welt.)
  • Viertens ein E-Book-Reader wie der Kindle. (Purer Text in schwarz-weiß, ohne Netz und Multimediasperenzchen: konzentriertes Lesen, Markieren, Annotieren, Teilen von Stellen und Gedanken. Und nicht nur vorgefertigte "Schulbuchtexte": Selbst Erarbeitetes wird mit einem Klick zu Buchformat.)
Zusammen kostet das derzeit (!) noch rund 400 Euro pro SchülerIn und Jahr. Dafür spart man sich: Fotokopien, Bücher, Beamer, Computerräume.

Spannender Vorschlag, der mich zum Nachdenken anregt (siehe auch Schulrelevante Computertypen). Ich bin mir noch nicht sicher, ob es neben einem Multimedia-Tablet wirklich einen praktisch gleich grossen eReader braucht, oder ob das nur ein Übergangsphänomen ist (obowhl ich es in gewissen didaktischen Situationen auch schätze, dass der aktuelle iPad nicht wirklich multitaskingfähig ist....).

Der Artikel ist übrigens nicht nur wegen dieser technischen Überlegungen zum Schluss lesenswert! Und über den Lapsus, Tablets als Tablet-PCs zu bezeichnen (Tablets sind wirklich keine Tablet-PCs, habe ich mich mit Martin Lindner schon ausgetauscht... ,

Bücher zu Herausforderungen der digitalen Gesellschaft

05 December 2011 | Beat Döbeli Honegger
So, gleich noch ein Bücherposting. Bald ist Weihnachten und ich gebe mich der Illusion hin, dann mehr Zeit zum vertieften Lesen in folgenden Büchern zu haben, die sich alle mit Herausforderungen der digitalen Gesellschaft beschäftigen:

Bild und Bibliografisches Klappentext

Peter Schaar:
Das Ende der Privatsphäre (2008)
Der Weg in die Überwachungsgesellschaft
Biblionetz:b04746
Die rasante Entwicklung der Informationstechnologien geht einher mit einem wachsenden Kontrollbedürfnis. Peter Schaar warnt vor der Tendenz, den Einzelnen als Risikofaktor zu betrachten, der beobachtet, registriert und bewertet werden muss. Er skizziert, wie sich demokratische Staaten aus Angst vor Angriffen von außen und vor den eigenen Bürgern zu Überwachungsgesellschaften entwickeln. Ohne unser Wissen werden immer mehr Daten von uns im Internet gesammelt, zu "Profilen" verarbeitet und zu wirtschaftlichen und Informationszwecken ausgewertet. Passdaten sollen weitergegeben werden, private PCs werden von Geheimdiensten durchsucht. Ein brisantes Gemisch, das unsere Demokratie im Kern bedroht.

Christian Heller:
Post-Privacy (2011)
Prima leben ohne Privatsphäre
Biblionetz:b04674
Google StreetView, Facebook & Co - Privatsphäre als persönlicher Raum, der sich sicher weiß vor fremden Blicken, ist praktisch tot. Schuld ist das Internet. Datenschutz ist bestenfalls Hinauszögern des Unausweichlichen, schlimmstenfalls ein Kampf gegen Windmühlen. Wichtiger ist die Frage, wie wir unser Leben ohne die Sicherheiten der Privatsphäre lebenswert machen können. Es gab früher Zeiten ohne Privatsphäre, und es wird wieder Zeiten ohne Privatsphäre geben. Bei genauerem Hinsehen wird klar, dass sie ohnehin nicht der lupenreine Wohltäter ist, den Datenschützer gern aus ihr machen. Ihre Auflösung bringt nicht nur Aufgaben, denen wir uns stellen, sondern Chancen, die wir ergreifen sollten. Hierbei will dieses Buch helfen: durch Aufzeigen neuer Lebensführungsstrategien und alter und neuer Vorbilder hierfür.

Dirk Baecker:
Studien zur nächsten Gesellschaft (2007)
Biblionetz:b04152
Die nächste Gesellschaft ist die Computergesellschaft. Sie wird sich von der Buchdruckgesellschaft der Moderne so dramatisch unterscheiden wie diese von der Schriftgesellschaft der Antike. Hatte es die Antike mit einem Überschuß an Symbolen zu tun und die Moderne mit einem Überschuß an Kritik, so wird sich die nächste Gesellschaft durch einen Überschuß an Kontrolle auszeichnen. Auf die Struktur eines Überschusses an Sinn, so hat Niklas Luhmann spekuliert, muß eine Kultur mit der selektiven Handhabung dieses Überschusses antworten, wenn die Gesellschaft die Einführung eines neuen Kommunikationsmediums überleben können soll. Die in diesem Band versammelten Studien arbeiten diese These aus und zeigen, wie die Soziologie mit relativ einfachen Ideen vielfach vernetzte und scheinbar opake Phänomene anschaulich werden lassen kann.

Siva Vaidhyanathan:
The Googlization of Everything (2011)
(And Why We Should Worry)
Biblionetz:b04504
What is the nature of the transaction between Google's computer algorithms and its millions of human users? Are we heading down a path toward a more enlightened age, or are we approaching a dystopia of social control and surveillance? With these and other questions, University of Virginia media studies and law professor Vaidhyanathan thoughtfully examines the insidious influence of Google on our society. In just over a decade, Google has moved so rapidly in its mission to "organize the world's information and make it universally accessible and useful" that cries of "Google it!" resound through high school classrooms, business offices, academic halls, and public libraries. As Vaidhyanathan points out, we must be cautious about embracing Google's mission and not accept uncritically that Google has our best interests in mind. He reminds us that Google is a publicly traded, revenue-driven firm that is dangerous in many subtle ways. By valuing popularity over accuracy and established sites over new ones, Google sets its own agenda regarding what information is most relevant to users, altering their perceptions about value and significance. Vaidhyanathan admirably concludes with a design for an information ecosystem called the Human Knowledge Project, which would be a more democratic means of parsing and organizing knowledge.

Jonathan L. Zittrain:
The Future of the Internet (2008)
and how to stop it
Biblionetz:b03620
This extraordinary book explains the engine that has catapulted the Internet from backwater to ubiquity—and reveals that it is sputtering precisely because of its runaway success. With the unwitting help of its users, the generative Internet is on a path to a lockdown, ending its cycle of innovation—and facilitating unsettling new kinds of control. IPods, iPhones, Xboxes, and TiVos represent the first wave of Internet-centered products that can’t be easily modified by anyone except their vendors or selected partners. These “tethered appliances” have already been used in remarkable but little-known ways: car GPS systems have been reconfigured at the demand of law enforcement to eavesdrop on the occupants at all times, and digital video recorders have been ordered to self-destruct thanks to a lawsuit against the manufacturer thousands of miles away. New Web 2.0 platforms like Google mash-ups and Facebook are rightly touted—but their applications can be similarly monitored and eliminated from a central source. As tethered appliances and applications eclipse the PC, the very nature of the Internet—its “generativity,” or innovative character—is at risk. The Internet’s current trajectory is one of lost opportunity. Its salvation, Zittrain argues, lies in the hands of its millions of users. Drawing on generative technologies like Wikipedia that have so far survived their own successes, this book shows how to develop new technologies and social structures that allow users to work creatively and collaboratively, participate in solutions, and become true “netizens.”

Eli Pariser:
The Filter Bubble (2011)
What the Internet is Hiding from You
Biblionetz:b04606
Imagine a world where all the news you see is defined by your salary, where you live, and who your friends are. Imagine a world where you never discover new ideas. And where you can't have secrets. Welcome to 2011. Google and Facebook are already feeding you what they think you want to see. Advertisers are following your every click. Your computer monitor is becoming a one-way mirror, reflecting your interests and reinforcing your prejudices. The internet is no longer a free, independent space. It is commercially controlled and ever more personalised. "The Filter Bubble" reveals how this hidden web is starting to control our lives - and shows what we can do about it.

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Eine App ohne Daten ist wie ein Sandwich ohne Fleisch

04 December 2011 | Beat Döbeli Honegger | PHSZ, Software

%STARTBLOG% Beim Aufrufen der iPhone-App der PHZ Schwyz fühle ich mich etwas an ein altes Lied von Mani Matter erinnert: "Was ist ein Sandwich ohne Fleisch? Es ist nichts als Brot."

Meine Befürchtung scheint sich zu bestätigen: Der kleinen PHZ Schwyz fehlt das Fleisch für die erst einen Monat alte App (siehe Auch wir haben jetzt ne App...). Auf die bei grösseren Organisationen sinnvollen Orientierungskarte wurde von Anfang an wohlweislich verzichtet. Bei uns ist alles in einem Haus, da braucht es keinen grossen Plan. Doch auch die Terminliste gibt derzeit nicht viel her:

sandwich-one-fleisch-01.jpg

Das ist kein Programmierfehler, sondern eine Folge davon, dass an unserer PH derzeit auch auf der Homepage keine Termine aufgeführt sind. Nicht viel besser sah es am Mittwoch beim Menu vom Freitag aus:

sandwich-one-fleisch-02.jpg

Bereits nach einem Monat fehlt scheinbar die Zeit, den Menuplan zwei Tage vorher einzutragen.

Ein App ohne Daten ist aber nicht vegetarisch, sondern überflüssig.

Liebe App-Visionäre: Unsere App zeigt, dass die Entwicklung einer App nur sinnvoll ist, wenn auch genügend aktuelle Daten vorhanden sind und auch die Ressourcen, diese Daten regelmässig zu aktualisieren. Lasst

P.S.: Unsere App wurde auch/vorallem entwickelt als Gesellenstück, um hausintern den Aufwand für eine App abschätzen und sich die notwendigen Fertigkeiten aneignen zu können...


[…] wenn auch genügend aktuelle Daten vorhanden sind UND diese verwendet werden dürfen…

PS: Gesellenstück? Meisterstück! smile

-- Main.AndreaCantieni - 02 Dec 2011

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Poster

01 December 2011 | Beat Döbeli Honegger | Medienbildung, PHSZ, Schul-ICT

%STARTBLOG% Diese Woche ist das Poster "Schule in der Informationsgesellschaft" unter einer creative commons Lizenz als PDF unter http://www.schuleinderinformationsgesellschaft.ch online gestellt worden.

schule-poster.jpg

Das Poster "Schule in der Informationsgesellschaft" soll dazu anregen, über die aktuelle und künftige Rolle digitaler Medien in der Schule nachzudenken. Es kann als Grundlage für die gemeinsame Diskussion in schulinternen Arbeitsgruppen und Weiterbildungen dienen. Eine Entwurfsversion des Posters wurde am Rigi-Workshop "Pädagogische Überzeugungen: Die entscheidende Hürde schulischer ICT-Integration?" vorgestellt und in der Folge diskutiert. Einige Anregungen aus diesen Diskussionen wurden für die nun publizierte Version berücksichtigt.

Als Fan von Postern als Werkzeug für Diskussionen bin ich natürlich gespannt, wie das Poster in der Praxis ankommt!

Kontakt

  • Beat Döbeli Honegger
  • Plattenstrasse 80
  • CH-8032 Zürich
  • E-mail: beat@doebe.li
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