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Der Vernetzung ein Gesicht geben

05 December 2008 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz, Visualisierung, Wissenschaft
Kürzlich hat Michael Kerres (Biblionetz:p01222) das Biblionetz als Möglichkeit bezeichnet, "die Vernetzung von Wissenschaftler/innen zu untersuchen":

Einen anderen Weg, um die Vernetzung von Wissenschaftler/innen zu untersuchen, basiert auf "wirklichen" Publikationen, wie etwa bei Beat Döbelis Biblionet (nach unten scrollen! und klicken auf "Diese Grafik durch interaktives Java-Applet ersetzen"). Es bildet Beziehungen zwischen Wissenschaftler/innen über Zitierungen in Publikationen mithilfe eines interaktiven Java-Applets ab. Damit kann man sich durch eine großen Teil der E-Learning Szene und mehr durchklicken. Sehr interessant.

Diese Erwähnung freut mich natürlich und hat mich auch animiert, die Visualisierung der Vernetzung etwas weiter zu treiben. Der Update auf die neueste Version der Graphen-Layout-Bibliothek GraphViz (Biblionetz:w01582) erlaubt es mir nun unter anderem, Bilder in die SVG-Grafiken einzubinden. Ein gestern Nacht entwickelter Prototyp gefällt mir bereits nicht schlecht:

biblionetz_beziehungsnetze_mit_fotos.jpg

Bevor ich den aber aufs Biblionetz loslassen kann, sind noch ein bis zwei Nachtschichten fällig...

Interessant beim Blogposting von Michael Kerres finde ich die Formulierung "wirkliche" Publikationen. Was sind denn wirkliche Publikationen?

  • Solche die (auch) auf Papier verfügbar sind?
  • Solche die von einem Verlag herausgegeben worden sind?
  • Solche die durch einen Review-Prozess gegangen sind?
  • Solche die lektoriert worden sind?
  • Solche die von den Autor/innen als Publikationen bezeichnet werden?
  • Solche die eindeutig ihren Urhebern zugeordnet werden können?

Früher (wann immer früher war), war es noch einfach, eine Publikation zu definieren. Es gab Druckereien und die waren die Gatekeeper von Publikationen (liebe Historiker, verzeiht mir meine naive Weltsicht). Mit der Erfindung von Computer und Internet verschwinden auch hier die eindeutigen Grenzen. Für jede der obigen Definitionsversuche gibt es Beispiele, die man intuitiv als Publikation bezeichnen würde, die aber das entsprechende Definitionskriterium nicht erfüllen.

Als nächstes diskutieren wir dann "zitierfähige" Publikationen ;-)


Na, ist doch klar, was eine wirkliche Publikation ist: Eine, die im Biblionetz auftaucht!

-- Main.TorstenOtto - 05 Dec 2008 Oehm, auch zur dieser Definition kenne ich ein Gegenbeispiel wink

-- Main.BeatDoebeli - 05 Dec 2008

Wireless updaten

04 December 2008 | Beat Döbeli Honegger | Tablet-PC
Besitzer von Oldtimern sind ja bekannt dafür, dass sie ihre Objekte hegen und plegen und gelegentlich auch erweitern und aufmotzen. Tja, in der Informationsgesellschaft ist dies mit Oldtimer-Computerbesitzern nicht anders: Ich wollte meinen Tablet PC upgraden mit einer besseren WLAN-Karte. Netterweise ist Mini-PCI ein Industriestandard, so dass sich Karten problemlos austauschen lassen.

Also im Internet eine 2200BG Mini-PCI-Karte erstanden, denn in meinem Tablet werkelt eine 2100B Mini-PCI-Karte. Karte eingesteckt und frisch gebootet.

104 Unsupported wireless network device detected. System Halted. Remove device and restart.

grummel! Das klingt nicht nach "Geht technisch nicht." sondern eher nach "Wir bestimmen, welche Karten Du in unser HP-Notebook reinstecken darfst." Grummel.

Ein bisschen googlen bestätigt diesen Verdacht: IBM und HP lassen ihre Netzwerkkarten zwar von Intel herstellen, verkaufen sie aber unter eigenem Label (zu teureren Preisen). HP versucht dies zu rechtfertigen, nur so lasse sich ihr Sytem FCC-zertifizieren und nur so sei Bluetooth und WLAN gleichzeitig nutzbar. Im gleichen Diskussionsforum wird dies aber als Marketingschutzbehauptung widerlegt.

Grummel! Da hat man also einen Industriestandard und boykottiert den durch unsinnige Beschränkung auf Produkte der eigenen Marke.

So. Das Problem besteht also darin, dass der Tablet PC die Mini PCI-Karte beim Starten nach ihrer ID fragt, sie mit seiner Gästeliste (Whitelist) vergleicht und danach entweder weiterarbeitet oder streikt. Demnach gibt es auch drei Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen:

  1. Wir verändern die Whitelist des Tablet PCs, indem wir ihm ein manipuliertes BIOS unterjubeln
  2. Wir verändern die ID der PCI-Karte, indem wir die - netterweise überschreibbare - von Intel auf HP ändern
  3. Wir verhindern, dass die beiden beim Starten miteinander sprechen, indem wir die Kommunikation beim Booten unterbrechen.

Alle drei Varianten sind im Internet dokumentiert. Während die dritte Variante löten erfordert und bei der ersten Variante der Tablet nicht mehr aus der Narkose erwachen könnte, erschien mir die zweite Variante als praktikabel, im schlimmsten Fall würde die WLAN-Karte kaputt gehen.

Das Verändern des EEPROMS der WLAN-Karte ist dokumentiert mit Hilfe von Knoppix 3.8.2. Das Finden einer derart alten Knoppix-Version war dann auch der grösste Zeitfresser am ganzen Prozedere...

Danach sieht die Anleitung folgendermassen aus:
  1. Knoppix booten auf anderem Computer mit eingesteckter WLAN-Karte
  2. root-shell starten
  3. cd tmp
  4. wget http://fastkey.free.fr/tc1100/Flash-wifi/ipw2200.tar.gz
  5. tar xvzf ipw2200.tar.gz
  6. cd ipw2200-1.0.3
  7. sh unload
  8. sh load
  9. iwconfig und sich merken, welches device die WLAN-Karte ist (in meinem Fall eth1 )
  10. ethtool -E eth1 magic 0x2200 offset 0x4 value 0x20
  11. ethtool -E eth1 magic 0x2200 offset 0x8 value 0xf6
  12. ethtool -E eth1 magic 0x2200 offset 0x9 value 0x12
  13. ethtool -E eth1 magic 0x2200 offset 0xa value 0x3c
  14. ethtool -E eth1 magic 0x2200 offset 0xb value 0x10

(Zusammenfassung dieser französischen Anleitung PDF-Dokument)

Und seither habe ich 802.11g, d.h. 54 Mbit/s statt 11Mbit/s in meinem Oldtimer wink

Fazit:
  • Biblionetz:a00629
  • Digital Rights Management (DRM) ist nur ärgerlich, wird aber wenig ausrichten. Es wird immer Wege geben, entsprechende Beschränkungen zu umgeben. Sie machen nur das Leben von normalen Usern mühsamer.

SF Wissen Videoguide

03 December 2008 | Beat Döbeli Honegger | Medienbildung
Das Schweizer Fernsehen hat einen attraktiven Webguide zum Thema Filme machen ins Netz gestellt:

videoguide01.jpg

Warnung für die nichtschweizerische Leserschaft: Im Videoguide wird Schweizerdeutsch gesprochen...

Update vom 3.12.2008: Jens-Peter Sümnick hat darauf aufmerksam gemacht, dass auch eine synchronisierte Fassung auf Hochdeutsch existiert.

Dieser sehr attraktiv gestaltete Guide scheint mir eine hilfreiche Unterstützung sowohl für Lehrpersonen als auch für Schülerinnen und Schüler zu sein, die selbst Videos produzieren wollen.

Spannend finde ich bei diesem Videoguide, dass sich das Schweizer Fernsehen angesichts von user generated content gesagt haben wird, dass es heute nicht mehr reicht, fertigen Content für die Schule zu produzieren (traditionelles Schulfernsehen), sondern dass man Lehrende und Lernende unterstützen muss, eigenen Content mit einer gewissen Qualität herzustellen.

Videoguide starten

P.S.: Den Guide scheint es schon mehrere Monate zu geben, erstaunlicherweise bin ich ihm erst jetzt begegnet. Eine Recherche bei Technorati hat ergeben, dass darüber durchaus gebloggt worden ist, sogar in Blogs, die ich eigentlich regelmässig lese...

Ungewürdigte Empfehlungen

02 December 2008 | Beat Döbeli Honegger
So wie in der Schweizer Politik, wo manchmal zu hören ist, es seien keine neuen Gesetze notwendig, die bestehenden müssten nur endlich angewendet werden, scheint es mir auch in der Schweizer Schul-ICT-Szene: Viel Wichtiges und Gutes ist bereits gesagt und geschrieben worden, es müsste nur gelesen und umgesetzt werden. Statt also jährlich neue Resolutionen zu verfassen (und diese dann an Tagungen vorzutragen), sollten wir ein Resolutionen-Moratorium anfangen, damit alle mal Zeit haben, die bestehenden Dokumente zu lesen wink

(Vielleicht liege ich mit dieser Idee völlig daneben und habe einfach die "Steter Tropfen höhlt den Stein"- bzw. "Wer lauter schreibt, gewinnt"-Strategie zur Erreichung politischer Ziele noch nicht begriffen.)

Zu den Standard-Dokumenten gehören sicherlich die entsprechenden Dokumente der EDK:

Daneben veranstalten verschiedene Arbeitsgruppen der ICT-Kommission der Schweizerischen Akademie der technischen Wissenschaften seit mehreren Jahren regelmässige Workshop-Tagungen zu Themen rund um ICT und Bildung und publizieren die Fragen, Päsentationen und Ergebnisse in entsprechenden Broschüren. Ich habe dieses Jahr mehrfach feststellen müssen, dass diese Broschüren ausserhalb des Kreises der Tagungsteilnehmenden weitgehend unbekannt sind.

Dass die Publikationen der ICT-Kommission der SATW derzeit praktisch nicht online auffindbar sind, wird vermutlich deren Bekanntheitsgrad bei Entscheidungsträger/innen der Bildungspolitik nicht wesentlich beeinflussen, denn die - so mein Vorurteil - lesen (wenn überhaupt) solche Publikationen wohl nur, wenn sie in Papierform auf deren Pult landen.

Ärgerlich ist's gleichwohl und liegt im vorliegenden Fall daran, dass der frühere Webauftritt http://ict.satw.ch anscheinend aufgegeben worden ist...

ict-satw01.jpg
Der DNS-Eintrag besteht noch, die Webpräsenz offensichtlich nicht mehr

…und beim Verschieben der Daten auf einen anderen Server nicht nur alle URLs geändert haben, sondern auch noch vergessen wurde, die internen Links zu überprüfen bzw. anzupassen. Resultat: Die PDFs sind zwar alle noch im Internet verfügbar, es zeigt aber kein gültiger Link auf sie, Google findet sie also nicht, ergo existieren sie faktisch nicht.

(Ceterum censeo: Publizierte Webadressen dürfen nicht sterben (Biblionetz:a00150) )

Da es mich aber schade dünkt, wenn die Ergebnisse der zahlreichen Münchenwiler-Tagungen einfach sang- und klanglos verschwinden, habe ich mir die Mühe genommen, alle Publikationen der ICT-Kommission der SATW ins Biblionetz aufzunehmen und die entsprechenden URLs von Hand zu rekonstruieren. Unter Biblionetz:p06930 ist die Struktur der ICT-Kommission der SATW visualisiert...

ict-satw02.jpg

und unter Biblionetz:p05851 und Biblionetz:p06931 sind die Publikationen der entsprechenden Arbeitsgruppen zu finden inkl. derzeit aktueller URL der PDFs:

ict-satw03.jpg

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