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Altes Wiederentdecken

11 August 2008 | Beat Döbeli Honegger
In den letzten zwei Wochen haben sich vielleicht einige geärgert gewundert, warum ich zwar von Skype für online befunden und von Plazes sogar zuhause an der Plattenstrasse 80 verortet worden bin und trotzdem nicht auf Anrufe, Mails und dergleichen mehr reagiert habe.

Sorry, ab kommender Woche sollte sich mein Kommunikationsverhalten wieder bessern...

Ich war in den Ferien und zwar tagsüber im Estrich und im Keller (und in der IKEA und im Interio) und habe geräumt. Nachts bin ich in die Tiefen des Biblionetzes hinabgetaucht und habe ein paar alte Ideen verwirklicht (z.B. die und die) und etwas ältere Konferenzproceedings aufgenommen.

Bei all diesen Tätigkeiten kam mir immer mal wieder die Frage: Ist alles schon mal dagewesen? Was ist wirklich neu? (Jaja, auch diese Frage ist nicht wirklich neu...). Darum ist's vermutlich gut, dass morgen die Ferien vorbei sind und ich mich wieder mit vernünftigen Fragen beschäftige:
macht-das-internet-doof.jpg
Titelbild der Spiegel-Ausgabe vom 11.8.2008

Spiegel-Thema via Helge Staedtler entdeckt.

Mein erstes Telefon

10 August 2008 | Beat Döbeli Honegger
Apropos Altes Wiederentdecken: Beim Räumen auf dem Estrich habe ich auch mein erstes Telefon wieder entdeckt:

erstes-telefon-small.jpg

Voller Freude habe ich das Ding Caspar zum Spielen vorgesetzt, aber wie ich befürchtet habe, hat er mich nur erstaunt angeschaut ("Öh?") und sich dann wieder modernen Geräten mit Knöpfen zugewandt. Während ich dies noch verkraftet habe, grüble ich aber länger über die Bemerkung eines Freundes nach, der sich darüber lustig gemacht hat, dass ich im Jahr 2008 noch Telefon- und Netzwerkkabel verlege. Das scheine ihm angesichts von Mobiltelefon und WLAN schon etwas anachronistisch und das hätte er ausgerechnet von mir nicht erwartet.

Tja, unterwegs mit einem veralteten Notebook und auf vergangene Technologien setzend: Müsste das Motto eher Mich als Alten entdecken?

Semantische Strukturen als Lernhilfen

08 August 2008 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Diesen Sommer habe ich einige bereits ältere Konferenz-Proceedings zu Educational Technology ins Biblionetz aufgenommen (Bibliographische Angaben aus der DBLP Computer Science Bibliography extrahiert und die Abstracts sowie für mich persönlich die Volltexte bei SpringerLink heruntergeladen):

  • 1974: (Biblionetz:b03426) Rechner-Gestützter Unterricht
  • 1989: (Biblionetz:b03427) ICCAL '89
    2nd International Conference on Computer Assisted Learning
  • 1990: (Biblionetz:b03428) ICCAL '90
    3rd International Conference on Computer Assisted Learning
  • 1992: (Biblionetz:b03429) ICCAL '92
    4th International Conference on Computer Assisted Learning

Es ist spannend, unter dem Motto Altes Wiederentdecken in diesen ca. 20 bis 35 Jahre alten Konferenzbeiträgen zu stöbern und zu sehen, was damals über den Einsatz von ICT in der Bildung geschrieben und gedacht worden ist. Würde man einige verstaubte Fachbegriffe (CAI, CUU, rechnerunterstützter Unterricht, Dialogsystem etc.) durch moderne Buzzwords ersetzen, gingen gewisse Paper als hochmodern durch...

Bemerkenswert fand ich z.B. das Paper Struktur fachsystematischer Netze als Komponente von Infotheken (Biblionetz:t08768), in dem Klaus Haefner (Biblionetz:p00188) ein semantisches Netzwerk eines Fachgebiets als Hilfe für Lernende postuliert:

Das fachsystematische Netz (FN) als Baustein eines lernerorientierten Informationssystems (Infothek) wird näher charakterisiert. Aus den Forderungen, die sich in einer Problemumgebung zur Lösung fachbezogener Probleme ergeben, wird die Struktur fachsystematischer Netze hergeleitet. Das FN besteht aus Begriffsbenennungen als Knoten und aus Kanten, die sich durch die Anwendung eines Satzes von Beziehungsoperatoren ergeben. Das Netz ist mehrschichtig. Die wichtigsten Eigenschaften eines derartigen Netzes, insbesondere Möglichkeiten der Bewegung des Lernenden entlang des Netzes, Nachbarschaftsbeziehungen, Generierbarkeit und Netztiefe werden phänomenologisch besprochen.

t08768.jpg

Ich bin überzeugt, dass sich im Rahmen von Semantic Web, XML und Topic Maps im Jahr 2008 ein akzeptiertes Paper finden liesse, das von den fantastischen Möglichkeiten semantischer Netze im eLearning schwärmt und nicht viel über das Paper von Haefner aus dem Jahr 1974 hinausgeht.

Altes Wiederentdecken oder wie gehen wir angesichts von Publish or Perish damit um, dass vieles bereits publiziert worden ist und wir mit dem Ignorieren dieser Paperflut selbige noch vergrössern?

Juristische Personen im Biblionetz

07 August 2008 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Neben den Zeitleisten im Biblionetz gibt es eine weitere alte Idee, die ich wiederentdeckt und nun endlich umgesetzt habe: Juristische Personen im Biblionetz. Neben natürlichen Personen gibt es nun im Biblionetz auch juristische Personen, also Firmen, Organisationen und Vereine.

Genau genommen gab es das schon bisher. Neu ist aber, dass juristische Personen andere natürliche oder juristische Personen als Bestandteil haben können. Eine Firma kann also Mitarbeitende haben, eine Universität Departemente, diese Institute und diese wiederum Mitarbeitende. Damit lassen sich neu Organisationsstrukturen im Biblionetz abbilden. Dies entsprach je länger desto mehr einem Bedürfnis, denn in meinem beruflichen Umfeld wurde ich in letzter Zeit immer häufiger nach solchen Strukturen gefragt. Wer wann wo gearbeitet hat oder bei wem doktoriert hat, sind ebenso spannende Informationen wie die Publikationsliste.

Diese neuen Informationen sind textuell im Biblionetz abrufbar, aber auch in Form von zwei verschiedenen Visualisierungen: Als Organigramme und als Zeitleisten (dank Zeitleisten im Biblionetz).

Als Beispiel das ICT-Kompetenzzentrum TOP (Biblionetz:p06076):

juristische-personen-im-biblionetz-01.jpg
Tabellarische Darstellung

juristische-personen-im-biblionetz-02.jpg
Zeitleiste

juristische-personen-im-biblionetz-03.jpg
Organigramm

Was als Idee einfach klingt, stösst bei der praktischen Umsetzung auf verschiedene Probleme:

  • Organisationsstrukturen sind temporär: Strukturen sind nicht in Stein gemeisselt, also müssen diese Informationen mit einem Anfang- und einem Endzeitpunkt versehen werden:
    • Diese Daten sind gar nicht einfach herauszufinden.
    • Wie soll modelliert werden, wenn übergeordnete Strukturen fusionieren o.ä.?
  • Organisationsstrukturen sind politisch: Gewisse Strukturen sind hochkomplex, andere sogar widersprüchlich, je nachdem, wen man befragt. Da die Datenlage oft nicht klar ist, bin ich gespannt, wie lange es bis zur ersten Reklamation dauert.
  • Biblionetzen ist zeitaufwendig: Da ich ja sonst schon nicht mehr dazu komme, das Biblionetz ordentlich zu füttern, wie soll das denn bei zusätzlichen Datenstrukturen gut kommen?

Zeitleisten im Biblionetz

07 August 2008 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Dass ich im Interview in der aktuellen Ausgabe der Log In (Biblionetz:t08500) als "Entwickler und Betreiber von Beats Biblionetz" eingeführt worden bin, habe ich zum Anlass genommen, einige lang gehegte Biblionetz-Ideen umzusetzen. Eine davon sind Zeitleisten.

Getreu dem Motto Altes Wiederentdecken hatte ich die Idee von Zeitleisten bereits vor langer Zeit einmal. Dem vergilbten Papier und der Tatsache nach, dass keine Publikationen des 21. Jhds. verzeichnet sind, vermutlich noch im letzten Jahrhundert: wink

zeitleiste-biblionetz-visio.jpg

Damals habe ich versucht, die Zeitleisten dynamisch mit Visual Basic in Microsoft Visio generieren zu lassen und danach automatisiert als Grafik zu exportieren und im Biblionetz einzubinden. Es blieb beim Prototypen.

Nun gibt es bereits seit einigen Jahren das Projekt SIMILE des MIT (Semantic Interoperability of Metadata and Information in unLike Environments), in dessen Rahmen auch eine wunderbar dynamische Timeline entwickelt worden ist:

zeitleiste-simile.jpg

Timeline is a DHTML-based AJAXy widget for visualizing time-based events. It is like Google Maps for time-based information. Just like Google Maps, Timeline can be used with zero software installation, server-side or client-side. And like Google Maps, you can populate Timeline with data by pointing it to an XML file (here is the data file for the timeline above). But Timeline is not limited to only that means of loading data; for instance, we have just added JSON support.

Gewiefte Historiker (Biblionetz:p03453) haben deren Potential bereits Mitte 2006 entdeckt wink Ich zwar auch, aber erst jetzt habe ich mir die Zeit genommen, diese Zeitleiste ins Biblionetz zu integrieren:

zeitleiste-biblionetz.jpg

Vorerst nur auf Personenseiten wird in Zukunft eine dynamische, zweibändrige Zeitleiste zu sehen sein. Im oberen Band mit einer Monatsskala werden Publikationen und Zugehörigkeiten detailliert eingetragen, im unteren Band mit einer Jahresskala sind die gleichen Ereignisse nur als Striche ohne Text nochmals zu sehen. Die Bänder lassen sich mit der Maus verschieben, die einzelnen Objekte anklicken.

Sicherlich könnte man noch einiges an den Parametern feilen, doch dafür fehlt mir leider die Zeit...

Kontakt

  • Beat Döbeli Honegger
  • Plattenstrasse 80
  • CH-8032 Zürich
  • E-mail: beat@doebe.li
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