Schul-ICT

Erfolgsrezepte für CIOs

17 April 2007 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT
Seit gestern bin ich am Lesen des 2007 erschienenen Buches Erfolgsrezepte für CIOs (Biblionetz:b03097) von Walter Brenner und Christoph Witte. Das interessant zu lesende Buch beschreibt die historischen Gründe, warum CIOs (Biblionetz:w02006) oft eher als Maschinisten im Keller statt als Gestalter wahrgenommen werden. Danach wird aufgezeigt, welche aktuellen und Herausforderungen auf CIOs warten und welche Karriereentscheide ein CIO für die Zukunft treffen muss.

Das Buch ist auf die Unternehmenswelt ausgerichtet, mein Fokus sind Bildungsinstitionen. Ein Ziel meiner Lektüre ist, Problemstrukturen und Lösungen zu identifizieren, die nicht nur in der Unternehmenswelt, sondern auch für Bildungsinstitutionen passen oder sich adaptieren lassen.

Eine These wäre ja, dass Bildungsinstitutionen im Bereich ICT-Management mit einer gewissen Verspätung die gleichen Phasen der ICT-Entwicklung wie Unternehmen durchmachen (weniger auf einem technischen, als auf einer Management-Ebene). So dürfte folgendes Statement für zahlreiche Schweizer Pädagogische Hochschulen zutreffen:

Der CIO wurde zum Beispiel dem Administrationschef unterstellt, zusammen mit den Verantwortlichen für Gebäude, Recht und Personal. (Seite 32)

Und der nächste Satz lautet:

Diese Einordnung war für die 80er-Jahre nicht untypisch.

Tja, um es auch noch unmissverständlich formuliert zu haben: Ich bin der Meinung, dass Pädagogische Hochschulen strategisches ICT-Wissen in der Hochschulleitung benötigen. Der Einsitz des CIOs in der Hochschulleitung ist eine Möglichkeit, dies zu erreichen.

Brauchen Hochschulen einen CIO?

13 March 2007 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT
Nicht nur in der Primarschule (wie im letzten Eintrag beschrieben), sondern auch auf Hochschulebene ist das IT-Management eine dauernde Herausforderung. campus-innovation.de stellt in den Monaten März/April 2007 die Frage Brauchen Hochschulen einen CIO?

Neben verschiedenen interessanten Verweisen (unter anderen auch auf den interessanten Artikel The Corporate CIO Model and the Higher Education CIO aus der aktuellen Educause Quarterly 1/07 (Biblionetz:t07315)) berichtet (Biblionetz:t07405) Anke Sinningen über ein vom Multimedia Kontor Hamburg im Jahr 2006 organisiertes Diskussionspanel. Ein paar interessante Zitate:

Laut Joachim Brünner von der Siemens AG hat Bologna den Verwaltungsaufwand an Hochschulen schätzungsweise um ein 15-faches erhöht. "Die vorhandenen Ressourcen sind dabei aber gleich geblieben", konstatiert er nüchtern. Deshalb benötigen die Hochschulen moderne betriebswirtschaftliche Steuerungs- und Kontrollmethoden, entscheidungsorientierte Handlungsstrukturen und last but not least eine professionelle informationstechnologische Unterstützung.
Die Erfahrung von Christian Berthold zeigt, dass IT-Projekte an den Hochschulen häufiger scheitern als in der Industrie und obendrein unverhältnismäßig lange dauern. Die Gründe dafür liegen seiner Ansicht nach vor allem in einem Defizit im Projekt- und Changemanagement. Dazu kommt, dass der Weg vom IT-Projekt in die Nachhaltigkeit oft ungeklärt und unsystematisch verläuft und der als Projekt eingeführte IT-Dienst nicht in den Regelbetrieb gebracht werden kann. Und schließlich lässt auch die Information und Kommunikation über IT-Themen in den zentralen und dezentralen Organisationseinheiten zu wünschen übrig.
An vielen Hochschulen sind Verfahren häufig nicht eindeutig definiert, Abweichungen und Ausnahmen werden toleriert, Lösungen improvisiert, all dies erschwert die Implementierung eindeutig strukturierter Softwarelösungen erheblich.
für viele Hochschulangehörige sind Standardisierung und Zentralisierung von Services ein rotes Tuch, die Freiheit von Forschung und Lehre scheint bedroht.
Die Kunst des IT-Managements dürfte also darin bestehen, unter Beachtung eines Mindestmaßes an Individualität und Dezentralität dennoch übergreifende IT-Lösungen, Verfahren und Standards einzuführen, die dann im Gegenzug Arbeitserleichterung, Effizienz und Wirtschaftlichkeit bringen.

passt sehr zum Wertequadrat

%WQ1% Standardisierung %WQ2% Flexibilität %WQ3% Rigide Beschränkung %WQ4% Chaotische Offenheit %WQ5%



aus der Publikation Überlegungen zum ICT-Management an Primarschulen (Biblionetz:t07383)...

Update: Da mich das Thema interessiert, gibt es bald zwei neue Begriffe im Biblionetz:

Trickfilme mit dem Handheld erstellen

23 February 2007 | Beat Döbeli Honegger | HandheldInSchool, Schul-ICT
Derzeit ist die zweite Runde unseres Handheldprojekts in vollem Gange. In verschiedenen Diplomarbeiten untersuchen Studentinnen verschiedene Möglichkeiten des Handheld-Einsatzes in einer 5. Primarklasse in Wangen bei Olten. So haben die Kinder in den letzten Wochen unter anderem gelernt gelernt, Trickfilme auf dem Handheld zu zeichnen.

handheld-animation.jpg

Im Bild ist ein Schüler zu sehen, welcher der Klasse am Handheld eine Funktion des Programms NoviiAnimator zeigt. Dank einem Visualizer und einem Beamer sind die Aktivitäten auf dem kleinen Handheld gross an der Leinwand zu sehen.

Bisheriges Fazit:
  • Die Kinder sind vom Trickfilmprogramm begeistert, Lehrerin und Studentinnen von den Möglichkeiten eines Visualizers wink
  • Die beiden Studierenden sind der Meinung, dass sich der Aufwand trotz gewisser technischer Probleme in Grenzen hält und sich das Programm regelmässig im Unterricht einsetzen liesse. Mit Geschichten erzählen, Arbeitsergebnisse präsentieren oder zeitliche Abläufe illustrieren ist dabei der Einsatz keinesfalls auf das bildnerische Gestalten beschränkt. Trickfilme herstellen könnte zu einem alltäglichen Ausdrucksmittel werden wie Plakat erstellen, Vortrag halten oder Aufsatz schreiben.

Diese Diplomarbeiten zeigen das Potenzial von Handhelds in der Schule (Biblionetz:w01551) als Teil eines Personal learning environments (Biblionetz:w01997). Es freut mich darum besonders, seit gestern zu wissen, dass im Kanton Solothurn dieses Projekt in der Bildungspolitik bekannt ist und beachtet wird. Damit ist sichergestellt, dass bei der Diskussion um Mobiltelefone in der Schule (Biblionetz:w01971) nicht nur die Gefahren, sondern auch die Potenziale solcher Kleingeräte gesehen werden.


  • Salut Beat
    Gratuliere - leider stecke ich derzeit in einem Arbeitsstau und bin betreffend Mobile Learning leider noch nicht viel weitergekommen.
    Gruss Main.MartinHofmann
    • Lieber Martin, auch Stanley und ich haben weniger Zeit für das Projekt, als wir gerne hätten...
      Gruss Beat

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Ich will...

22 February 2007 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT
Bei einer Neugestaltung der Homepage der IT Services der PH FHNW haben wir versucht, die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer ins Zentrum zu stellen:

ichwill.jpg

Statt der bisherigen Kategorien Hardware, Software, Ausleihe, Nutzungsreglement usw. versuchen wir die Website nach Fragen und Wünschen der User zu strukturieren, ganz nach dem Motto Know your audience/user/customer (Biblionetz:a00123)

ichwill2.jpg

Neben einer möglichst übersichtlichen Darstellung wurde dabei auch darauf geachtet, auch Bedürfnisse zu erfassen, für welche die IT Services gar nicht zuständig sind. Da User sich selten um Zuständigkeiten scheren, wird versucht, wenigstens einen Hinweis auf die verantwortliche Stelle zu geben (Hausdienst, Sekretariate usw.)

Obs was bringt, wir das zukünftige Supportaufkommen und die Zufriedenheit der User zeigen...

Brian Lamb über ablenkende Laptops

18 February 2007 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht, Schul-ICT

Wieder mal ein Zeitungsartikel, der sich mit dem Ablenkungspotential von Laptops in Lehrveranstaltungen beschäftigt:

brian-lamb-laptop.jpg

Tja, das ist ja nun wirklich nichts neues, das konnte bereits seit Jahren jede Zeitung oder Zeitschrift. Wenn's nur das wäre, gäbe es hier keinen Blogeintrag. Spannend wird's aber, wenn man weiss, dass es sich beim Abgebildeten um Brian Lamb handelt, der sich u.a. mit dem Potential von Wiki in der Bildung auseinandersetzt ( Wide open spaces, Biblionetz:t03544) und er für die Verwendung des Bildes in diesem Kontext nicht um Erlaubnis gefragt wurde, wie er ironisch in seinem Weblog berichtet. ,

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