Brauchen Hochschulen einen CIO?

Nicht nur in der Primarschule (wie im letzten Eintrag beschrieben), sondern auch auf Hochschulebene ist das IT-Management eine dauernde Herausforderung. campus-innovation.de stellt in den Monaten März/April 2007 die Frage Brauchen Hochschulen einen CIO?

Neben verschiedenen interessanten Verweisen (unter anderen auch auf den interessanten Artikel The Corporate CIO Model and the Higher Education CIO aus der aktuellen Educause Quarterly 1/07 (Biblionetz:t07315)) berichtet (Biblionetz:t07405) Anke Sinningen über ein vom Multimedia Kontor Hamburg im Jahr 2006 organisiertes Diskussionspanel. Ein paar interessante Zitate:

Laut Joachim Brünner von der Siemens AG hat Bologna den Verwaltungsaufwand an Hochschulen schätzungsweise um ein 15-faches erhöht. "Die vorhandenen Ressourcen sind dabei aber gleich geblieben", konstatiert er nüchtern. Deshalb benötigen die Hochschulen moderne betriebswirtschaftliche Steuerungs- und Kontrollmethoden, entscheidungsorientierte Handlungsstrukturen und last but not least eine professionelle informationstechnologische Unterstützung.
Die Erfahrung von Christian Berthold zeigt, dass IT-Projekte an den Hochschulen häufiger scheitern als in der Industrie und obendrein unverhältnismäßig lange dauern. Die Gründe dafür liegen seiner Ansicht nach vor allem in einem Defizit im Projekt- und Changemanagement. Dazu kommt, dass der Weg vom IT-Projekt in die Nachhaltigkeit oft ungeklärt und unsystematisch verläuft und der als Projekt eingeführte IT-Dienst nicht in den Regelbetrieb gebracht werden kann. Und schließlich lässt auch die Information und Kommunikation über IT-Themen in den zentralen und dezentralen Organisationseinheiten zu wünschen übrig.
An vielen Hochschulen sind Verfahren häufig nicht eindeutig definiert, Abweichungen und Ausnahmen werden toleriert, Lösungen improvisiert, all dies erschwert die Implementierung eindeutig strukturierter Softwarelösungen erheblich.
für viele Hochschulangehörige sind Standardisierung und Zentralisierung von Services ein rotes Tuch, die Freiheit von Forschung und Lehre scheint bedroht.
Die Kunst des IT-Managements dürfte also darin bestehen, unter Beachtung eines Mindestmaßes an Individualität und Dezentralität dennoch übergreifende IT-Lösungen, Verfahren und Standards einzuführen, die dann im Gegenzug Arbeitserleichterung, Effizienz und Wirtschaftlichkeit bringen.

passt sehr zum Wertequadrat

%WQ1% Standardisierung %WQ2% Flexibilität %WQ3% Rigide Beschränkung %WQ4% Chaotische Offenheit %WQ5%



aus der Publikation Überlegungen zum ICT-Management an Primarschulen (Biblionetz:t07383)...

Update: Da mich das Thema interessiert, gibt es bald zwei neue Begriffe im Biblionetz:


 
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Kategorien: IsaBlog, IsaSchulICT

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