One to One Computing an der ZIS
Letzten Freitag hatte ich dank der Vermittlung von
Tom Zimmermann von Pathworks die Gelegenheit zusammen mit Vetreterinnen und Vertretern der ETH und der Kantonsschule Hohe Promenade die
Zurich International School zu besuchen und mich über ihre Aktivitäten im Bereich ICT informieren zu lassen.
Die
Zurich International School ist eine unabhängige Schweizer Privatschule mit derzeit ca. 1200 Schülerinnen und Schülern an vier Standorten im Kanton Zürich, die sich insbesondere auf die Bedürfnisse von Kadermitarbeitenden internationaler Konzerne richtet. Schülerinnen und Schüler der ZIS sind im Durchschnitt drei Jahre an der Schule, bevor die Eltern die Schweiz wieder verlassen.
An den Ausführungen von
Greg Curtis, dem derzeitigen Curriculums-Verantwortlichen der ZIS fand ich insbesondere folgende Aussagen bemerkenswert:
- Committment der Schulleitung: ICT-Integration ist ein strategisches Ziel der ZIS und geniesst die volle Unterstützung der Schulleitung
- Schriftliche Vision und Zielvereinbarungen: Die Vision der Schule im Bereich ICT ist in zahlreichen Dokumenten verschriftlicht (Siehe auch Biblionetz:a00298), aber auch in jährlichen Zielvereinbarungen mit den Lehrpersonen überprüfbar gemacht worden.
- Einbezug aller Beteiligten: Die ZIS hat zahlreiche Workshops zur Strategieplanung organisiert (unter Einbezug internationaler Experten…), bei denen auch Eltern sowie Schülerinnen und Schüler einbezogen worden sind. (Siehe auch Biblionetz:a00299)
- Ein-Notebook-pro-SchülerIn-Projekt: Die ZIS startet im Schuljahr 2008/2009 mit einem ENpS-Projekt (Biblionetz:w00753) (Planungdokument , Präsentation )
- Die beteiligten Lehrpersonen erhielten mit einem Jahr Vorlauf persönliche Notebooks
- Die Schülerinnen und Schüler werden mit Lenovo Tablet-PCs ausgerüstet werden
- Architecture follows function: Derzeit expandiert die ZIS und baut in Adliswil ein neues Schulhaus für 450 Schülerinnen und Schüler, das bereits in der Ausschreibung für Architekten auf die Bedürfnisse von One to One Computing ausgerichtet worden ist:
- Viel öffentlicher Raum zum individuellen und gemeinsamen Arbeiten
- Schiebewände erlauben das Verkleinern und Vergrössern der Schulzimmer je nach Bedarf:
- Vollverkablung mit 10GBit/s-Ethernet für zukünftige Breitbandanwendungen
- Funkvernetzung auf dem gesamten Areal
- Stromanschlüsse bis zum Abwinken
- Keine Internet-Filterung: Die ZIS verzichet auf jegliche Filterung des Internets und hat bisher auch keine entsprechenden Forderungen von Eltern erhalten.
Insgesamt war es spannend zu hören, welche anderen Möglichkeiten, aber auch welchen Druck eine Privatschule hat und wie sich das auf die ICT-Strategie auswirken kann. Wenn ich das bisherige Vorgehen der ZIS mit anderen Schulen vergleiche, dann scheinen mir vor allem folgende Faktoren den Unterschied auszumachen:
* Das
Commitment der Schulleitung,
* ein initiativer und überzeugender Projektleiter,
* Jahresverträge mit den Lehrpersonen und Zielvereinbarungen,
* sowie die
finanziellen Möglichkeiten.
(Bevor die ZIS jetzt aufschreit und betont, dass sie nicht übermässig viel Geld in ICT investiere: Die Möglichkeit, dass alle Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern zum Kauf eines bestimmten Notebook-Modells verpflichtet werden können (selbst wenn die Kinder bereits ein Laptop besitzen sollten…) ist in öffentlichen Schulen zumindest bisher nicht gegeben.)
Beim ENpS-Programm der ZIS hat mich auch gefreut zu hören, dass zahlreiche Empfehlungen, die wir 2001 in der Broschüre
Empfehlungen zur Planung und Umsetzung eines Ein-Notebook-pro-StudentIn-Programms (
Biblionetz:b00711) gesammelt und formuliert haben, so umgesetzt worden sind. In der Broschüre steht ja nichts Überraschendes, eigentlich nur gesunder Menschenverstand
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