Annoyance

EILMELDUNG: Bereits Anfang Januar schafft es Mario Andreotti in einem Gastkommentar in der Aargauer Zeitung (Biblionetz:t23885), eine beachtliche Anzahl Anti-Digital-Argumente in einem einzigen Zeitungsartikel zusammenzuwürfeln! Dass er dabei Schule und Elternhaus vermischt, ungenannte Studien pauschalisiert und auch die Geschichte als Beweis heranzieht, ist im Rahmen der Teilnahmebedingungen zum Anti-Digital-Argumente-Bingo-Preis 2019 erlaubt. Andreotti setzt damit die Hürde bereits Anfang Jahr hoch: Wird es jemand schaffen, seine Leistung zu überbieten?

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Nachfolgend der Gastkommentar und die darin eingeflochtenen Argumente:

Ach ja, das ewig gleiche Thema: Website-Relaunch, neues URL-Schema, alte Links tot.

Ich habe mich ja schon fast daran gewöhnt, murmle nur leise vor mich hin: Publizierte Webadressen dürfen nicht sterben (Biblionetz:a00150) (und lebe das übrigens mit dem Biblionetz seit 1998 auch vor...)

Heute (2014) habe ich aber eine Steigerung des Begriffs Linksterben erlebt: Nicht nur, dass die alten URLs nicht mehr funktionieren. Nein, beim Aufruf einer alten URL wird weder eine Fehlerseite noch die Startseite der Domain angezeigt, sondern schlicht eine leere Seite

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Ein durchschnittlicher Internetuser hat bei diesem Anblick keine Ahnung, was los ist: Ist die Seite noch am Laden? Gibt es die Seite noch? Ist das Internet abgestürzt? Ist die URL falsch?

Letzte Woche ist der Schweizer Bildungsbericht 2018 erschienen. Gemäss Bundesrat Johann Schneider-Ammann liegt der Akzent des Berichts auf der #Digitalisierung:

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Aber trotz dieses Akzents ist auch der Schweizer Bildungsbericht 2018 (Biblionetz:b06800) nicht in vernünftiger Form digital erhältlich. Der Bericht lässt sich entweder für CHF 60.- in Buchform erwerben (340 Seiten), oder dann für CHF 39.- als "E-Paper in passwortgeschützter Mediathek: umfasst eine deutsche, französische, italienische und englische Sprachversion; Preis pro Lizenz für je einen Benutzer (Bericht online einsehbar, Einzel- und Doppelseite ausdruckbar)"

Windows 10 am automatischen Neustart nach Update hindern

10 December 2016 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance
Microsoft hat es mit der Entmündigung des Users wieder einmal zu weit getrieben: Seit dem Anniversary Update von Windows 10 gibt es keine Systemeinstellung mehr, mit dem man den Neustart von Windows nach einem Update verhindern kann. Windows geht davon aus, dass ein Neustart des Rechners schon OK sein dürfte, wenn seit einiger Zeit niemand mehr mit dem Rechner arbeitet.

Ich will grad weder eine Diskussion darüber anzetteln, warum das nicht OK ist (sowohl das Neustarten als auch das Gebaren von Microsoft) und ich will auch keine Kommentare "Nutz doch MacOS" oder "Ein Grund mehr für Linux!". Ganz pragmatisch primär für mich selbst als Erinnerung, wie man Windows 10 diese Idee des automatischen Neustartens austreibt:

https://techjourney.net/permanently-disable-prevent-automatic-restart-of-windows-update-in-windows-10/

Update: Auch diese Variante mit Registry-Eingriffen hat nicht funktioniert, gestern Nacht wurde mein Rechner wieder ohne mein Zutun neu gestartet und alle offenen Fenster waren danach zu grmbl. Hier darum ein Tipp via c't: https://www.udse.de/windows-10-neustart-verhindern#download

Verdammte Volltextsuche VI

25 July 2015 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance, Software
Heute morgen habe ich wieder mal über die Volltextsuche auf meinem Windowsrechner geärgert und wollte meinem Ärger hier im Blog Luft machen. Dumm nur, dass ich meine ausgedachte Formulierung bereits in einem Posting von 2011 verwendet habe:

Volltextsuche sollte doch 2011 einfach funktioneren. Sonst können wir uns den Leitmedienwechsel ans Bein schmieren und das Gelaber vom Ende der Schublade (Biblionetz:b03258) gleich mit. Kollektive Intelligenz, Mitmachweb? Pah! Mein mein Posting vom Februar 2011 hat 0 Reaktionen gebracht.

Seit mindestens 2011 ärgere ich mich also mit der Volltextsuche auf meinem Windowsrechner herum (VerdammteVolltextSuche, VerdammteVolltextSucheIII, VerdammteVolltextsucheIV, VerdammteVolltextSucheV).

Auch im Jahr 2015 sieht die Lage nicht besser aus. Es ist tatsächlich so, dass ich das WWW besser durchsuchen kann als meine eigenen Festplatten!

Meine Ansprüche sind aus meiner Sicht ja nicht allzu abartig: Ich hätte gerne eine Volltextsuche, die meine Mails und meine Dokumente auf der Festplatte durchsucht und bei den Treffern in einer Voransicht zeigt, wo im Mail/Dokument die Fundstelle liegt. Bei den Dokumenten hätte ich gerne HTML, PDF, epub und die üblichen Office-Formate durchsucht.

Fehlanzeige: Die wenigsten Volltextsuchmaschinen für Windows durchsuchen im Jahr 2015 das Format .epub! Und noch schlimmer: Trotz Kundenanfragen wird das nicht mal geplant:

Was mich aktuell (Juli 2015) an den verfügbaren Desktop-Suchmaschinen für Windows stört bzw. sie unbrauchbar macht:
  • Interne Windows-Suche
    • Unbrauchbares User Interface
  • X1
    • durchsucht keine .epubs
    • stürzt öfters ab
    • neue Version 8 würde alle 14 Tage die Lizenz online prüfen wollen
  • Copernic
    • durchsucht keine .epubs
    • zeigte bei mir Dokumente nur in der Vorschau, wenn Index im Standardordner liegt
  • Filelocator Pro
    • legt keinen Index auf Vorrat an, eine Suche dauert also bei meinen Daten trotz SSD über 2 Minuten
  • Lookeen, deutsches Produkt
    • Keine Aussage zu epubs, Supportanfrage gestellt ("ihr Vorschlag wurde an die Entwickler weitergeleitet")
    • Bei meinem Test wurden epubs nicht durchsucht (Version 10)
  • DocFetcher, ein Open Source-Projekt auf Java-Basis
    • kann epubs durchsuchen
    • kann Outlook-Mails durchsuchen, die in PST-Files liegen
    • kann keine Outlook-Mails durchsuchen, die mit dem Exchange-Server synchronisiert werden (will ich aber, weil ich die aktuellen Mails auf verschiedenen Geräten synchronisiert haben will).

Noch durchprobieren muss ich:
  • Exselo, neues norwegisches Produkt auf Java-Basis
    • Keine Aussage zu epubs,
    • Bisher keine schöne Voransicht der Fundstellen

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