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Videoplattform Minipodium

Seit November 2007 ist die Videoplattform Minipodium zur Publikation schulischer Kurzvideos online:

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Minipodium soll eine Publikationsmöglichkeit für Videos von Schülerinnen und Schülern bieten, auf der Persönlichkeitsrechte und Urheberrechte beachtet werden und die publizierten Videos somit auch nicht in zweifelhafte Nachbarschaft geraten. Der Upload geschieht diesem Grund auch nicht durch die Schülerinnen und Schüler, sondern soll durch die Lehrperson vorgenommen werden, wobei pro Projekt nur drei Videos publiziert werden dürfen, die zuvor von der Klasse ausgewählt worden sind.

Bereits wenige Tage nach der Onlineschaltung von Minipodium meldeten sich mehrere kritische Stimmen in der Schweizer Blogosphäre. So meint Martin Hofmann:

Lobenswert ist sicherlich, dass mit dieser neuen Videoplattform auch Hilfestellungen für die Produktion, Ansprechpersonen für Probleme, einige zusätzliche Funktionen für eine effiziente Übersicht über die Videos und etwas später auch didaktische Unterrichtshilfen und Ideen angeboten werden sollen. Trotzdem, wäre es nicht sinnvoller, man würde sich auf den grossen internationalen Videoportalen wie YouTube oder TeacherTube einen Kanal einrichten und dort den Bestand an wertvollen Filmbeiträgen für das deutschsprachige Zielpublikum erhöhen?!

und Miriam Fischer fragt kritisch:

Ist es das Bedürfnis, unsere Schule vom zweifellos vielfältig vorhandenen «Schrott» fernzuhalten? Ist es der Wunsch, hier nur saubere, schöne, qualitativ gute Videos von begleiteten Kindern und Jugendlichen zu publizieren, wohlbehütet und beobachtet in Produktion und Rezeption? Was ist mit den Jugendlichen selbst? Wo würden sie publizieren?

Die beiden sprechen eine spannende Frage an, die weit über minipodium.ch hinausgeht: Wann sind pädagogische Umgebungen angezeigt, die Schülerinnen und Schülern eine geschützte Umgebung bieten und wann ist dieser Schutz sinnlos, überflüssig oder kontraproduktiv?

Für minipodium.ch möchte ich diesbezüglich noch kein Urteil fällen, da das Projekt erst angelaufen ist und noch keine Videos von Schülerinnen und Schülern publiziert worden sind. Je nach Unterstützung auf der Plattform und in begleitenden Weiterbildungskursen kann dies für bestimmte Lehrpersonen sehr wohl die am besten geeignete Plattform sein.

Dafür gibt es einen anderen Aspekt, der mir noch verbesserungswürdig scheint. Ziel von minipodium.ch ist unter anderem

Persönlichkeitsrechte und Urheberrechte (z.B. für Musik) werden thematisiert.

Bei mindestens einem der bisher neun verfügbaren Filme wurde das Thema Urheberrecht höchstens thematisiert, nicht aber beachtet. Helpdesk im Mittelalter stammt, wie seit dem 1. März 2007 bei hist.net nachzulesen ist, vom Norwegischen Fernsehen und wurde unautorisiert auf Youtube veröffentlicht. Somit wird wahrscheinlich auch diese Version nicht ganz urheberrechtskonform auf minipodium.ch sein.

(Wer im Glaushaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Ja, zugegeben: Auch ich habe diesen Video in mein Weblog eingebunden (am 12. Februar 2007), aber mein Weblog soll auch nicht Schülerinnen und Schülern den korrekten Umgang mit Urheberrecht und Persönlichkeitsrechten lehren…)
 
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Kategorien: IsaBlog, IsaMedienBildung

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