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Wenn das Handy in der Hosentasche shoppen geht

Man kennt die Geschichten ja: Eine Familie in den USA bekommt unerwartet von Amazon ein Puppenhaus und kiloweise Kekse zugeschickt und im Verlauf der Ermittlungen ergibt sich, dass die sechsjährige Tochter - nunja, nicht direkt bei der spracherkennenden Box Alexa von Amazon das Gelieferte bestellt hat - aber doch mit dieser faszinierenden Sprechschachtel über Puppenhäuser und Kekse gesprochen und diese das als Bestellung aufgefasst hat. Die Geschichte macht die Runde, kommt auch im lokalen Fernsehen, wo sie der Sprecher nacherzählt und sagt: "Und dann sagte das Mädchen so etwas wie: 'Alexa, bestell mir ein Puppenhaus'", worauf - man ahnt es schon - bei Amazon Tausende von Puppenhausbestellungen ausgelöst werden, weil in vielen US-Haushalten bereits Alexas neben dem laufenden Fernseher auf Bestellungen lauern (Detaillierter u.a. bei der tagesschau.de oder zum nachhören).

Haha, sagt man - lustige neue Technikwelt! Bis man selbst davon betroffen ist. Mitten in einer Lehrveranstaltung. Ich weiss nicht mehr weshalb genau, aber ich muss mein Smartphone nach einer Demonstration ohne es abzuschalten in die Hosentasche gesteckt haben. Einige Zeit später sehe ich auf meiner Smartwatch eine Kaufbestätigung von ricardo.ch (dem Schweizerischen ebay):

hosentaschenshopping-01.jpg
Bild nachgestellt..

Ich bin leicht irritiert, ich habe doch gar nichts ersteigern wollen!? Da ich aber am Unterrichten bin, kann ich mich nicht gleich drum kümmern. Erst wiederum einige Zeit später - in einer selbständigen Lernphase der Studierenden - kann ich mein Handy hervornehmen um herauszufinden, was da los ist. Und - oh Schreck - mein Handy läuft, die ricardo-App ist im Vordergrund und gratuliert mir ebenfalls zum Kauf eines Artikels. Was in aller Welt habe ich denn gekauft?

hosentaschenshopping-02.jpg

Zugegeben, es war nicht einfach im Unterricht meine Überraschung zu verbergen, dass ich, bzw. eher meine Hosentasche soeben eine Kollektion Damenkleider für 299 Franken ersteigert hatte…

Ich staune immer noch über die Anzahl Zufälle, die dazu geführt haben, dass ausgerechnet die Ricardo-App gestartet wurde (war sie definitiv vorher nicht) und dass meine Hosentasche es sogar fertig bringt, einen Artikel zu ersteigern (per Sofortkauf natürlich…) .

Nein, ich brauche keine guten Ratschläge, weder technischer noch sonstiger Natur! Passt nur auf, dass euch das nicht auch passiert

P.S.: Konkret habe ich dem Verkäufer eine Umtriebsentschädigung überwiesen und hoffe auf sein Verständnis - denn brauchen kann ich die bestellte Kleiderkollektion nun wirklich nicht.


 
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