04 February 2015 -
Version 1
Kürzlich bin ich auf das Buch
40.000 Jahre Medienkompetenz von Thomas Schmidt aufmerksam geworden. Der Klappentext liest sich folgendermassen:
Das menschliche Gehirn hat sich seit unserem letzten Softwareupdate vor 40.000 Jahren nicht mehr sonderlich verändert unsere Welt schon. Gerade die atemberaubende Entwicklung des Internets das zunehmend in alle Lebensbereiche vordringt lässt viele Menschen ratlos, bisweilen verängstigt zurück.
Die Nachrichten über das Netz der Dinge und seine Erfolgsgeschichten verlocken und selbst die Bundeskanzlerin erkennt, dass wir uns mit dem #Neuland der digitalen Welt dringend auseinandersetzen müssen. Experten, Medienpädagogen und Lehrkräfte suchen seit Jahren nach Wegen, wie wir Menschen ins #Neuland begleiten, damit sie keinen Schiffbruch erleiden, sondern die Chancen nutzen. Die einen versuchen aufzuklären, andere wiederum wünschen mehr Restriktionen und Schutz.
Aber welcher Weg ist der richtige? Die Lösung liefert ein Blick auf das eingangs erwähnte Softwareupdate, das uns eigentlich mit allem, was wir fürs #Neuland benötigen, ausgestattet hat. Früher erreichte man das #Neuland nur schwerlich heute ist es nur einen Klick entfernt. Und dennoch können wir uns getrost auf unsere Urinstinkte und erprobten Kompetenzen verlassen selbst wenn wir nicht alles im #Neuland verstehen.
Der Medienexperte Thomas Schmidt macht durch die Rückbesinnung auf die eigenen Fähigkeiten Mut, die Herausforderungen des #Neulands anzunehmen, er gibt konkrete Tipps, welche Fallen im #Neuland lauern, und zeigt, wie man sich kompetent auf neuem Terrain bewegt sowie Grenzen und Gefahren erkennt.
Soso, "welche Fallen im #Neuland lauern", "wie man … Grenzen und Gefahren erkennt."
Dazu gibt das Buch gleich ein eigenes Beispiel ausserhalb des Buches, das wieder zur Serie
Eine Lektion in Medienkompetenz passt:
Das Buch wird auch auf dem Weblog
Region und Welt vorgestellt (mit dem identischen Text wie oben). Diese Webseite hat nach weniger als 24h bereits über 10'000 Facebook-Likes, findet aber in allen anderen sozialen Netzwerken kein Echo:
Ein Schelm, wer sich was Böses denkt. Und es stimmt ja gar nicht, dass das Buch in anderen sozialen Netzwerken keinen Widerhall findet. Im
Weblog von Frank-Michael Preuss - einem "Redaktionsbüro für Bild & Text"
("Pressearbeit, Online-PR, Social Media, Public Relations - PR-Agentur aus Hannover. Das Redaktionsbüro für Bild & Text übernimmt strategisch durchdachte und praxisnah geplante Pressearbeit und Öffentlichkeitsarbeit in allen Online- und Printmedien") -
findet sich ebenfalls eine Ankündigung des Buches (mit dem identischen Text wie oben).
Diese Seite hat
Frank-Michael Preuss in einem
Tweet erwähnt:
Und - man staune - dieser Tweet wurde wiederum in weniger als 24 Stunden von 10'002 Personen retweetet.
Ja,
meist von Twitterern die sonst nur englisch, aber meist alle das gleiche Twittern: Vermutlich zwei echte und 10'000 gekaufte.
Gekaufte Likes - gekaufte Retweets: Ich kenne das Buch nicht. Aber ich werde kein Buch über Medienkompetenz (
Biblionetz:w00542) kaufen oder lesen, das sich solcher Marketingmassnahmen bedient.
Soviel zu den Fallen, Grenzen und Gefahren dieses #Neulands.
Zum Kommentieren ist eine Registration notwendig.
28 January 2015 -
Version 7
Im Rahmen des Weiterbildungskurses
Persönliches Wissensmanagment mit digitalen Werkzeugen habe ich auf Wunsch der Teilnehmenden im heutigen Kursblock einen Input unter dem Titel
Als Lehrperson digital à jour bleiben gehalten.
Unter anderem habe ich
RSS (
Biblionetz:w01650) als praktisches Datenformat für das Handling von News-Objekten propagiert.
Die blau hinterlegten Folien des Referats stammen von 2009...
Ich bedaure noch immer, wie stiefmütterlich RSS in letzter Zeit behandelt wird. Den grössten Rückschlag für RSS als allgemeines Newsobjektformat war vermutlich das Einstellen des
Google Readers im Juli 2013. Selbstverständlich gibt es Alternativen, aber dafür muss man bereits wissen, was RSS ist und wie man diese Alternativen installiert.
Ich hege den Verdacht, dass alle Social-Media-Unternehmen RSS zu unterdrücken versuchen, weil RSS ihrem Geschäftsmodell widerspricht:
- RSS ist weitgehend werbefrei (keine Werbebanner etc.)
- RSS ist meist ohne Anmeldung nutzbar, deshalb lassen sich aus der RSS-Nutzung nur schlecht User-Nutzungsprofile generieren (die sich wiederum monetarisieren lassen)
- RSS ist ein offenes Format, so dass sich User nicht auf eine Plattform / Firma einlassen müssen und dort gefangen sind (Lock-In-Effekt (Biblionetz:w02373))
Mir ist darum klar, warum Facebook, Twitter und Google+ keine RSS-Feeds ihrer News (mehr) anbieten. Weniger klar ist mir, warum z.B. Web-Browser immer stärker auf die RSS-Unterstützung verzichten. Apple hat vor längerer Zeit die RSS-Unterstützung sang- und klanglos aus seinem Browser entfernt. Heute im Kurs musste ich nun feststellen, dass auch im Firefox das RSS-Icon in der Adresszeile seit Version 4 nicht mehr angezeigt wird (weil weniger als 3% der User es angeklickt haben). Natürlich lässt es sich durch ein Plugin wieder hervorzaubern, aber wer nicht weiss, was RSS ist, wird auch nie auf die Idee kommen, ein entsprechendes Plugin zu installieren...)
Ebenfalls Totengräber von RSS sind Dienste wie
Pinterest. Sie bieten auf den ersten Blick eine ähnliche Funktionalität an wie ein RSS-Feed, nämlich eine Aggregation von News-Schnipseln aus unterschiedlichen Quellen. Was mich jedoch aggresiv gegenüber solcher Aggregation macht, ist die Tatsache, dass ich einerseits ein Konto benötige, um bei Pinterest mehr als die ersten paar Schnipsel sehen zu können, ich immer auf deren Seite vorbeigehen muss und ich die News nicht (wie bei RSS) automatisiert weiterverarbeiten kann.
Ich lehne mich jetzt etwas weit zum Fenster hinaus, aber ich behaupte, dass Leute das Potential von RSS besser würdigen könnten, wenn sie über Informatikkenntnisse und
computational thinking (
Biblionetz:w02206) verfügen würden. Sie sähen dann, dass sich ein RSS-Feed als Bindeglied in einer (auch automatisierten) Informationskette verwenden lässt, während Dienste wie Pinterest ineffiziente Informationssackgassen sind.
(Da die Kursteilnehmenden im ersten Teil von heute Nachmittag etwas über Wikis wissen wollten, wissen die nun auch, dass dieser Blog eigentlich auch ein Wiki ist und sie eigentlich alles ändern könnten

)
Ein bisschen trägt zum Niedergang des RSS auch bei, dass immer mehr Quellen nur gekürzte Texte im Feed anbieten...
--
HerrRau - 29 Jan 2015
Was sich wiederum damit erklären lässt, dass die Anbieter die User auf ihre Plattform locken wollen, wo man sie tracken und mit Werbung bedienen kann...
--
BeatDoebeli - 29 Jan 2015
Und warum machst du das so?
--
HerrRau - 29 Jan 2015
Hier im Wiki/Blog? Weil Du der erste bist, der sich darüber beklagt. Und weil je länger der RSS-Eintrag ist, desto grösser auch die Gefahr ist, dass dabei Sonderzeichen und/oder HTML-Elemente hineinrutschen, welche gewisse RSS-Reader zum Stolpern bringen...
--
BeatDoebeli - 29 Jan 2015
Ich würde mich auch über komplette Texte im RSS-Feed freuen

Mein Tiny-Tiny-RSS kann gut mit vielem umgehen.
--
StephanGoeldi - 30 Jan 2015
OK, ich sollte eh das Wiki auf einen neuen Server und eine neue Wikiversion migrieren. Bei dieser Gelegenheit kann ich versuchen, diesen mehrfachen Wunsch zu erfüllen
--
BeatDoebeli - 30 Jan 2015
Zum Kommentieren ist eine Registration notwendig.
25 January 2015 -
Version 1
Vom 1. bis 4.09.2015 findet in München die GMW 2015 statt (zusammen mit der DeLFI 2015. Diese Woche wurde der Call for Contributions publiziert:
Die Fragen des sinnvollen Medieneinsatzes in Hochschullehre und Forschung sind zentral
für die Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e.V. (GMW). Jährlicher Höhepunkt der
GMW-Aktivitäten ist die europäische Fachtagung an deutschen, österreichischen und
Schweizer Veranstaltungsorten. Die diesjährige 23. Jahrestagung findet zusammen mit der
Jahrestagung der Fachgruppe e-Learning der Gesellschaft für Informatik e.V. (
DeLFI) statt.
Veranstalter der GMW ist die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU),
Veranstalter der
DeLFI die Technische Universität München (TUM).
Das Motto der gemeinsamen Tagung lautet *Digitale Medien und Interdisziplinarität:
Herausforderungen, Erfahrungen, Perspektiven.*
1. Themenbereiche
An der Erforschung und Erprobung der entsprechenden mediengestützten Lern- und
Arbeitszenarien sind Spezialistinnen und Spezialisten aus unterschiedlichsten Domänen
beteiligt. Damit steht die Aktivität der GMW unter dem Zeichen der Interdisziplinarität.
Bereits etabliert sind Fächerkombinationen wie die Mediendidaktik oder Medieninformatik.
Im wissenschaftlichen Alltag entstehen jedoch deutlich mehr interdisziplinäre
Schnittstellen, die nicht unbedingt einen Namen tragen. Diese sind das Thema der GMWTagung
2015. Dabei werden in den einzureichenden Beiträgen u.a. folgende Fragen
angesprochen:
- Wo liegen die interdisziplinären Impulse?
- Welche interdisziplinären Bereiche können entstehen oder sind schon entstanden?
- Mit welchen spezifischen Problemen sind sie verbunden?
- Welche Lösungen bieten sich dafür an?
- Welche Medienkompetenzen empfehlen sich vor diesem Hintergrund?
- Wie können diese gefördert werden?
[...]
6. Termine
- Einreichungsfrist für alle Formate: 01.3.2015
- Benachrichtigung über die Zulassung: 17.5.2015
- Einreichung der finalen Beiträge: 21.6.2015
Den kompletten Call lässt sich
hier 
.
Zum Kommentieren ist eine Registration notwendig.
24 January 2015 -
Version 1
Aus der Kategorie "Was ist eigentlich aus X geworden?":
Im Jahr 2006 wurde der Unterrichtsmaterialserver
educETH.ch unter damals neuer Leitung
neu gelauncht. Ein aktueller Besuch der einzelnen Fachbereiche zeigt jedoch: Seit 2006 ist nicht wirklich viel neues Material dazu gekommen.
Schade.
Zum Kommentieren ist eine Registration notwendig.
19 January 2015 -
Version 1
Zusammenfassung: Ich ärgere mich über einen bisher nicht behebbaren Fehler in Acrobat 11. Nicht weiter relevant, aber ich schreiben mir den Ärger von der Seele.
grbml
Ich digitalisiere ja viel Text (siehe
Digitalisieren auf die harte Tour und
Digitalisieren auf die weiche Tour). Dazu gehört auch die Texterkennung, sprich neudeutsch OCR. Lief bis vor einiger Zeit problemlos. Ohne erkennbaren Grund fühlt sich aber Acrobat 11 überfordert mit der Aufgabe und meldet nach Beendigung des Vorgangs:
Im Internet bin ich bisher nicht wirklich fündig geworden,
die Tatsache, dass jemand im Jahr 2009 mit Acrobat 9.2 das gleiche Problem zu haben scheint, macht mich auch nicht wirklich glücklich.
Heute habe ich Acrobat 11.0.10 vollständig deinstalliert, alle übrig gebliebenen Verzeichnisse von Acrobat gelöscht und alles frisch installiert. Das hatte immerhin den Vorteil, dass Acrobat nun nicht mehr über 9 GB Platz auf meiner SSD belegt (weil alle Installationsbackups von 11.0.00 bis V11.0.10 nun wenigstens weg sind). Aber das Problem habe ich weiterhin.
Sachdienliche Hinweise, die nicht auf einen Wechsel des Betriebssystems oder der Software hinauslaufen, nehme ich gerne entgegen.
Windows 7 SP1 64bit, 16 GB RAM, mehr als 60GB freier Platz auf der SSD, Acrobat 11.0.10, frisch installiert.
Zum Kommentieren ist eine Registration notwendig.