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40'000 Jahre Medienkompetenz

Kürzlich bin ich auf das Buch 40.000 Jahre Medienkompetenz von Thomas Schmidt aufmerksam geworden. Der Klappentext liest sich folgendermassen:

Das menschliche Gehirn hat sich seit unserem letzten Softwareupdate vor 40.000 Jahren nicht mehr sonderlich verändert – unsere Welt schon. Gerade die atemberaubende Entwicklung des Internets – das zunehmend in alle Lebensbereiche vordringt – lässt viele Menschen ratlos, bisweilen verängstigt zurück.

Die Nachrichten über das Netz der Dinge und seine Erfolgsgeschichten verlocken und selbst die Bundeskanzlerin erkennt, dass wir uns mit dem #Neuland – der digitalen Welt – dringend auseinandersetzen müssen. Experten, Medienpädagogen und Lehrkräfte suchen seit Jahren nach Wegen, wie wir Menschen ins #Neuland begleiten, damit sie keinen Schiffbruch erleiden, sondern die Chancen nutzen. Die einen versuchen aufzuklären, andere wiederum wünschen mehr Restriktionen und Schutz.

Aber welcher Weg ist der richtige? Die Lösung liefert ein Blick auf das eingangs erwähnte Softwareupdate, das uns eigentlich mit allem, was wir fürs #Neuland benötigen, ausgestattet hat. Früher erreichte man das #Neuland nur schwerlich – heute ist es nur einen Klick entfernt. Und dennoch können wir uns getrost auf unsere Urinstinkte und erprobten Kompetenzen verlassen – selbst wenn wir nicht alles im #Neuland verstehen.

Der Medienexperte Thomas Schmidt macht durch die Rückbesinnung auf die eigenen Fähigkeiten Mut, die Herausforderungen des #Neulands anzunehmen, er gibt konkrete Tipps, welche Fallen im #Neuland lauern, und zeigt, wie man sich kompetent auf neuem Terrain bewegt sowie Grenzen und Gefahren erkennt.

Soso, "welche Fallen im #Neuland lauern", "wie man … Grenzen und Gefahren erkennt."

Dazu gibt das Buch gleich ein eigenes Beispiel ausserhalb des Buches, das wieder zur Serie Eine Lektion in Medienkompetenz passt:

Das Buch wird auch auf dem Weblog Region und Welt vorgestellt (mit dem identischen Text wie oben). Diese Webseite hat nach weniger als 24h bereits über 10'000 Facebook-Likes, findet aber in allen anderen sozialen Netzwerken kein Echo:

40000-jahre-01.jpg

Ein Schelm, wer sich was Böses denkt. Und es stimmt ja gar nicht, dass das Buch in anderen sozialen Netzwerken keinen Widerhall findet. Im Weblog von Frank-Michael Preuss - einem "Redaktionsbüro für Bild & Text" ("Pressearbeit, Online-PR, Social Media, Public Relations - PR-Agentur aus Hannover. Das Redaktionsbüro für Bild & Text übernimmt strategisch durchdachte und praxisnah geplante Pressearbeit und Öffentlichkeitsarbeit in allen Online- und Printmedien") - findet sich ebenfalls eine Ankündigung des Buches (mit dem identischen Text wie oben).

Diese Seite hat Frank-Michael Preuss in einem Tweet erwähnt:

40000-jahre-02.jpg

Und - man staune - dieser Tweet wurde wiederum in weniger als 24 Stunden von 10'002 Personen retweetet.

Ja, meist von Twitterern die sonst nur englisch, aber meist alle das gleiche Twittern: Vermutlich zwei echte und 10'000 gekaufte.

Gekaufte Likes - gekaufte Retweets: Ich kenne das Buch nicht. Aber ich werde kein Buch über Medienkompetenz (Biblionetz:w00542) kaufen oder lesen, das sich solcher Marketingmassnahmen bedient.

Soviel zu den Fallen, Grenzen und Gefahren dieses #Neulands.


 
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