25 September 2015 -
Version 2
Es ist keine neue Erkennntis, aber wieder mal ein aktueller Beleg für die Tatsache, dass der Teillehrplan
Medien und Informatik (
Biblionetz:t17600) kein Thema in der öffentlichen Wahrnehmung des
Lehrplans 21 (
Biblionetz:w2172) ist.
Im aktuellen Interview der Coop-Zeitung mit Urs Moser
Die neue Schule - Das will der Lehrplan 21 (
Biblionetz:t18208) kommen die Begriffe ICT, Medien und Informatik nicht vor. Zur Frage, was sich denn gegenüber früheren Lehrplänen geändert habe, meint Urs Moser:
Worin unterscheidet sich der Lehrplan 21 von den Vorgängerversionen?
Die grössten Unterschiede findet man wohl in der Bezeichnung von Fächern und Fachbereichen. Biologie, Chemie und Physik werden nicht als einzelne Fächer aufgeführt, sondern integriert in Natur und Technik. Ebenso Geschichte und Geografie, die im Bereich Räume, Zeiten und Gesellschaftenthalten sind. Aber das wird den Unterricht für die Lehrpersonen nicht gross verändern. Auch im Fach Räume, Zeiten, Gesellschaft wird der Lehrer irgendwann eine Landkarte nutzen, wenn er das Thema Migration behandelt. Kein Lehrer nimmt am Morgen den Lehrplan zur Hand und überlegt sich, was er unterrichten
soll. Der Lehrplan 21 fliesst vor allem in die Lehrmittel ein und hat deshalb keine unmittelbare Wirkung.
Dass mit dem Lehrplan 21 ein neues Schulfach
Medien und Informatik in die Schule kommt, für das die meisten angehenden und amitierenden Lehrpersonen praktisch kein Vorwissen mitbringen, weil das weder in ihrer eigenen Schulzeit noch Ausbildung Thema war: Kein Wort.
(Auch die Kommentare unterhalb der Online-Version des Artikels drehen sich um ganz andere Aspekte).
Das kann durchaus positiv sein, da so keine anstrengende politischen Diskussionen zu führen sind. Umgekehrt kann es auch zur Folge haben, dass der Bereich schlicht vergessen geht und auch der notwendigen Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen zu wenig Gewicht beigemessen wird. Aber das sage ich ja nicht zum ersten Mal.
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08 September 2015 -
Version 1
Mein gestriges Referat am
3. nationalen Fachforum Jugendmedienschutz war ein Auftakt zu einer Podiumsdiskussion zur Rolle der Schule bei der Förderung der
Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz. Um eine etwas lebhaftere Diskussion zu initiieren, habe ich unter dem Titel
Digitale Medien im Lehrplan 21: Hoffnung oder Hydra? betont pessimistische Töne angeschlagen:
Ging es beim
Lehrplan 21 (
Biblionetz:w02172) noch darum, einen Drachen zu erlegen bzw. zu zähmen, so kommt mir die aktuelle Situation eher wie der Kampf gegen eine 21-köpfige Hydra vor. Die Umsetzung des Lehrplans 21 erfolgt in der Schweiz brav föderalistisch kantonal, im Bereich
Medien und Informatik hat sich die D-EDK explizit gegen eine koordinierende Arbeitsgruppe ausgesprochen. Somit sind jetzt in 21 Kantonen die gleichen Probleme, Vorbehalte und Herausforderungen zu lösen und es muss 21fach Aufklärungsarbeit geleistet werden. Ich sehe die Herausforderung in drei Bereichen:
- Stundentafel: Jeder Kanton setzt die Vorschläge des Lehrplans 21 bezüglich Stundentafel anders um. Gewisse Kantone machen wie vorgeschlagen bereits ab der 5. Klasse ein Fach "Medien und Informatik", andere integrieren das Thema in Mathematik und Deutsch.
- Aus- und Weiterbildung: Alle Bildungsdirektionen kämpfen mit Sparprogrammen und haben darum wenig Freude an Forderungen nach umfangreicher Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich "Medien und Informatik". Wie aber Lehrpersonen der Sekundarstufe I in 4 Nachmittag befähigt werden sollen, Informatik zu unterrichten, ist mir ein Rätsel.
Im Ausbildungsbereich sehen sich die Pädagogischen Hochschulen mit dem Problem konfrontiert, in einen vollen Studienplan ein weiteres Fach "Medien und Informatik" zu integrieren.
- Einführungszeitpunkt: Gewisse Kantone haben bereits mit der Einführung begonnen, andere wollen erst 2021 (wie passend…) starten. Dies erschwert kantonsübergreifende Kooperationen.
- Lehrmittel: Für den Themenbereich "Medien und Informatik" fehlen bisher zum Lehrplan passende Lehrmittel. Auf der Website http://www.lehrplan.ch wird dieses Fehlen in der FAQ bei der Frage nach den Lehrmitteln nicht einmal erwähnt…
Natürlich gibt es vierlorts lobenswerte Einzelinitiativen. Aber im Schnitt ist die Arbeit seit der Verabschiedung des Lehrplans 21 anstrengeder geworden.
Als mögliche Unterstützung für Interessenvertreter in den Kantonen zwei Dokumente:
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08 September 2015 -
Version 1
In der August-Ausgabe des Elternmagazins
Fritz & Fränzi hat
Bianca Fritz ein differenziertes Portrait der digitalen Aktivitäten der
Projektschule Goldau (
Biblionetz:w02462) verfasst. Aus meiner Sicht gibt der Artikel (
Biblionetz:t18001) unsere Grundüberlegungen gut wieder.
Herzlichen Dank!
Den Hauptartikel gibt es ohne Bilder auch
online, Bilder und Interviews nur gedruckt.
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29 August 2015 -
Version 1
Die Schweizerische Post hat einen coolen kostenlosen Service:
Meine Sendungen:
Sobald das System im Paketzentrum ein Paket erkennt und Ihnen zuordnet, erhalten Sie automatisch ein E-Mail oder SMS mit den wichtigen Sendungsinformationen für den Empfang des Paketes. Dafür müssen Sie den Service nur vorgängig im Kundencenter aktivieren.Die Nachricht enthält beispielsweise Informationen
- zum Absender des Paketes
- über den voraussichtlichen Zustelltag,
- ob eine Sendung in der Ablage des Briefkastens Platz hat,
- ob Sie den Empfang mit einer Unterschrift bestätigen müssen,
- wie hoch ein allfälliger Nachnahmebetrag ausfällt.
Ein cooler Service, der allerdings auch zeigt, dass heute alles einen Datenschatten hat:
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14 July 2015 -
Version 4
Eigentlich habe ich trotz allgemeinen Urlaubs um mich herum grad keine Zeit für Blogpostings, aber (Standardbegründung für Blogpostings:) da ich bereits mehrfach danach gefragt worden bin:
Ich habe bei Kickstarter das
mBot-Projekt unterstützt und nun letzte Woche 2
mBots erhalten:
Es handelt sich um einen auf einem Arduino-Board (
Biblionetz:w02431) aufbauenden Roboter (
Biblionetz:w00801) mit Abstandssensoren, Mikrofon, Helligkeitssensoren für Striche am Boden, IR-Empfänger,LEDs etc. der entweder mit einer Arduino-Entwicklungsumgebung oder mit einer abgewandelten Scratch-Umgebung programmiert werden kann. Die Programmierung kann per USB-Kabel oder je nach bestelltem Modul per Bluetooth oder WLAN vorgenommen werden.
Bei Kickstarter hat ein Roboter $49 inkl. Versand von China in die Schweiz gekostet, im regulären Verkauf sind nun 75$ fällig. Angesichts dieses Preises steht darum auch unbescheiden das Motto
One Robot per Kid (in Anlehnung an
One Laptop per Child (OLPC) (
Biblionetz:w02041)) auf der Innnenseite jeder mBot-Schachtel.
Viel Erfahrung mit dem Roboter habe ich noch nicht. Bisher kann ich erst sagen, dass der Aufbau durch einen Siebenjährigen unter Beobachtung eines Erwachsenen in 30 Minuten problemlos verläuft (n=1-Studie):
Lieber Beat, für die Schule suche ich schon lange nach einer günstigen Robotik Plattform, von der man sich ggf. auch einen Klassensatz leisten kann. Die mBots klingen da ziemlich gut. Allerdings möchte ich eine graphische Programmiersprache höchstens für den Einstieg nutzen. Meine Frage daher: Weisst du ob es schwierig ist, den mBot in eine nicht-graphische Umgebung einzubinden? Ich glaube, ich habe mal einen Screenshot mit einer Processing-IDE gesehen, finde aber nirgends genauere Informationen.
--
NicolasRuh - 18 Aug 2015
Lieber Nicolas, der mBot besteht aus einem Arduino-Board, d.h. du kannst problemlos mit der Arduino-IDE programmieren. Meine Rückfrage: Warum willst du nicht bei der graphischen Programmiersprache bleiben?
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BeatDoebeli - 20 Aug 2015
Weil es mir eigentlich darum geht, Programmieren im Sinne von "Code schreiben" einzuführen, so dass ich später zu anderen, nicht graphischen Sprachen überwechseln kann. Ein zweiter Grund ist der, dass meine
SchülerInnen mit ähnlichen Umgebungen (z.B. Enchanting) in früheren Projekten recht schnell an die Grenzen dessen gestossen sind, was sich zumindest mit dieser Umgebung machen lässt - was aber mit Code nicht schwierig wäre.
--
NicolasRuh - 26 Aug 2015
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