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Warum mein Biblionetz vor veralteten Seiten warnt

07 April 2019 - Version 1

Das Biblionetz ist unterdessen mehr als 20 Jahre alt. Es gibt darin gewisse Themen, die ich nicht mehr so aktiv beackere. Seit mehreren Jahren gibt es deshalb einen Automatismus, der auf Biblionetzseiten, die sich seit mehr als sechs Monaten inhaltlich nicht mehr geändert haben, eine entsprechende Warnmeldung platziert:

warnmeldung.jpg

Warum mache ich das?

Bei gedruckten Texten ist die Sache vergleichsweise einfach: Es genügt die Angabe eines Publikationsdatums, damit Leserinnen und Leser wissen, zu welchem Zeitpunkt letztmals aktuelle Informationen in einen Text hätten aufgenommen werden konnten, denn schliesslich lassen sich gedruckte Texte nicht nachträglich aktualisiert werden.

Bei digital online verfügbaren Texten ist es komplizierter: Es ist jederzeit möglich, die Inhalte zu verändern. Das Erstpublikationsdatum einer online verfügbaren Ressource sagt somit nichts darüber aus, wann diese Ressource letztmals verändert worden ist - es ist somit nicht auf einen Blick ersichtlich, wie veraltet die Ressource sein könnte. Aus diesem Grund erachte ich es als sinnvoll, wenn meine Webseiten deutlich deklarieren, wann sie zum letzten Mal aktualisiert worden sind.

Für mich ist dies eine Dienstleistung für Besucherinnen & Besucher und ich bin eigentlich erstaunt, dass ich keine anderen Webseiten kenne, die dies auch so handhaben.

Ganz pragmatisch ersparen mir diese Hinweise auch zahlreiche Mails von Besucherinnen und Besuchern, die mich - erraten - auf veraltete Informationen hinweisen wollen.

 
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Verkürzte Zitate - Folge 138

01 April 2019 - Version 2

Bereits in der 137. Folge der verkürzten Zitate war Andreas Schleicher (Biblionetz:p04057), OECD-Direktor für Bildung und verantwortlich für die PISA-Studien (Biblionetz:w01358) betroffen. So auch in der 138. Folge.

Teaching children coding is a waste of time, OECD chief says lautet der Titel eines Artikels aus dem Februar 2019 im Telegraph (Biblionetz:t24114) und fährt fort mit den Worten

Teaching children coding is a waste of time, the OECD’s education chief has said, as he predicts the skill will soon be obsolete.

Andreas Schleicher, director of education and skills at the Organisation for Economic Co-operation and Development, said that the skill is merely “a technique of our times” and will become irrelevant in the future.

schleicher.jpg

Gemäss diesem Artikel soll Schleicher also der Meinung sein, Programmieren zu lernen sei eine Zeitverschwenung, weil diese Fertigkeit bald überflüssig sein werde. (Biblionetz:f00114)

Kritisiert Schleicher somit den Informatikunterricht als kurzlebig und damit überflüssig?

Schaut man sich das Blogposting von Andreas Schleicher vom 22.03.2019 Should schools teach coding? (Biblionetz:t24113) an, so klingt das gleich ganz anders:

In today’s technology-rich world, many schools have begun teaching coding, the language we use to instruct today’s computers. It’s a skill that is in high demand, and there are intriguing examples of schools across the world teaching it in ways that are relevant and engaging for students. But the risk is that we will again be teaching students today’s techniques to solve tomorrow’s problems; by the time today’s students graduate, these techniques might already be obsolete. We should instead focus on the computational thinking that underpins these techniques – and that students can use to shape the technologies of tomorrow.

Schleicher spricht davon, dass Programmieren vielleicht überflüssig werden könnte und man deshalb eher auf computational thinking (Biblionetz:w02206) statt auf blosses Programmieren setzen sollte.

Er macht diese Überlegung weiter unten im Text nochmals deutlich, wenn er schreibt:

How can we focus learning on the “essence” of a subject rather than the “mechanics of the moment” – the computational thinking that underpins the concept of algorithms, rather than the specific methods of coding an algorithm itself? Coding can be a great means to achieve this, but there is a serious risk that it becomes the end, and that school systems will continue teaching it years after it is obsolete.

Programmieren ist somit gemäss Schleicher Mittel zum Zweck und darf nicht zum Selbstzweck werden. Programmieren ist jedoch ein wichtiges Mittel, um Konzepte der Informatik zu begreifen. Auch die meisten InformatikdidaktikerInnen würden wohl der Aussage zustimmen, dass Informatik mehr ist als Programmieren! (Biblionetz:a01157)

P.S.: Nein, Andreas Schleicher sagt im Blogposting auch nirgends, dass man Informatik / computational thinking ohne Progrmammieren unterrichten sollte.

P.S.II: Ja, im Jahr 2017 war Schleicher der Informatik gegenüber ingesamt noch kritischer eingestellt (Biblionetz:t19429), aber das nennt man dann wohl lebenslanges Lernen wink

 
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Schweizer Leistungsschutzrecht betrifft auch das Biblionetz

12 March 2019 - Version 1

Am heutigen 12. März 2019 wird im Ständerat der aktuelle Entwurf des zu revidierenden Urheberrechts PDF-Dokument diskutiert.

Der erst kürzlich eingefügte Artikel 13b lautet dabei folgendermassen:

Art. 13b Zugänglichmachen von journalistischen Werken

¹ Wer, als Betreiber eines sozialen Netzwerks, eines Informations- oder Unterhaltungsdienstes oder einer anderen Kommunikationsplattform im Internet, journalistische Sprachwerke oder Fotografien so zugänglich macht, dass Personen von Orten und Zeiten ihrer Wahl dazu Zugang haben, schuldet den Urhebern und den Urheberinnen hierfür eine Vergütung.

In meinem Verständnis betrifft dies auch mein Biblionetz, das ich seit über 20 Jahren auf nichtkommerzieller Basis betreibe. Unter anderem aggregiere ich auch Zeitungsartikel ("journalistische Sprachwerke") und mache sie so zugänglich, "dass Personen von Orten und Zeiten ihrer Wahl dazu Zugang haben".

Dabei geht es nicht um die Zugänglichmachung der Volltexte, den das ist bereits unter dem aktuellen Urheberrecht nicht einfach so erlaubt. Es geht um die Zugänglichmachnung von so genannten "Snippets", also Anrissen der jeweiligen Artikel.

lsr.jpg
Ein Zeitungsartikel im Biblionetz inkl. zitiertem Lead und Ausschnitt (Biblionetz:t24066)

Artikel 13b nimmt im aktuellen Entwurf keine Einschränkung auf kommerzielle Anbieter vor. Somit würde auch das Biblionetz als nicht kommerzielles Angebot darunter fallen, denn man kann das Biblionetz auch als Aggregator von "journalistischen Sprachwerken" bezeichnen.

In der (Twitter-)Diskussion wurde mir auch schon gesagt, dass ich doch bitte gesunden Menschenverstand walten lassen solle, das Gesetz würde ja nicht mich kleinen Fisch, sondern die grossen Internetkonzerne betreffen. Nur, ich mag mich bei der Diskussion von Gesetzesentwürfen nicht auf den gesunden Menschenverstand verlassen sondern halte mich lieber an die genauen schriftlichen Formulierungen. Und da ist eben keine Einschränkung auf die grossen Internetkonzerne vorgesehen. Es mag ja sein, dass auch bei Annahme dieses Artikels nie ein Verlger mit Forderungen auf mich zu kommen würde. Doch alleine die Gefahr solcher Forderungen müsste ja dazu führen, dass ich mir die Weiterführung des Biblionetzes zumindest überlegen müsste.

Dass das Biblionetz vom vorgeschlagenen Leistungsschutzrecht betroffen wäre, ist nur ein kleiner Nebenschauplatz und nicht der Grund warum ich dagegen bin (aber dieses Detail zeigt meiner Meinung nach, dass der Gesetzesentwurf nicht sehr sorgfältig formuliert worden ist).

Meine Hauptargumente gegen das Leistungsschutzrecht (Biblionetz:w02369) sind die folgenden:

  • Ein Leistungsschutzrecht in der vorgeschlagenen Form bringt Zeitungsverlagen kein Geld
    Zeitungsverlage sind stärker auf den Traffic durch die grossen Internetkonzerne angewiesen als diese auf den journalistischen Content. Dies hat sich in Deutschland und Spanien gezeigt. In Spanien ist der Abruf von Nachrichtenseiten um 13% zurückgegangen, nachdem Google aufgrund eines Leistungsschutzrechts Verweise auf ebendiese Seiten eingestellt hat. In Deutschland haben grosse Verlage Google kostenlose Lizenzen erteilt, weil sie verlinkt werden wollten.
  • Ein Leistungsschutzrecht in der vorgeschlagenen Form bedroht kleine Anbieter auf dem Internet
    Während grosse Anbieter solche Lizenzabkommen mit den Internetkonzernen schliessen könnten, würde es eine gewisse Zeit dauern, bis evtl. automatisierte Syteme (wie robots.txt) greifen würden, damit die Rechtsunsicherheit auch bei kleinen Abietern beseitigt wäre.

Die Diskussion um ein Leistungsschutzrecht ist ja nicht neu (ich habe bereits im Jahr 2012 darüber gebloggt. Ich hege je länger, desto stärker den Verdacht, dass auch die Verlegerinnen und Verleger wissen, dass das LSR in dieser Funktion nicht klappen wird (die sind ja nicht dumm…). Die Diskussion um das LSR ist aber eine gute Möglichkeit, um auf ihre Sorgen und ihr schwindendes Geschäftsmodell hinzuweisen. (Die Tatsache, dass ich diese Sorgen teile und eine funktionierende Presse für demokratierelevant halte, führt trotzdem nicht dazu, dass ich das LSR befürworte, denn es erreicht das erhoffte Ziel nicht). Ich würde mich nicht wundern, wenn das LSR in der Schweiz abgelehnt würde und der Schweizer Verlegerverband kurz danach staatliche Unterstützung erbitten würde mit der Formulierung "Nun, da das LSR ja abgelehnt worden ist..."

 
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Meta-Meta-Studien sind auch nicht mehr, was sie einmal waren

13 January 2019 - Version 4

Ich handle mir damit vermutlich wieder einmal den Vorwurf ein, auf Details herumzureiten statt mich den wesentlichen Fragen zu stellen. Aber eine Meta-Meta-Studie, die Meta-Studien auswerten kann, die Studien ausgewertet haben zu Geräten, die erst drei (Smartphone) bzw. fünf (Tablet) Jahre nach den Studien auf den Markt kamen, lassen mich doch an der Datengrundlage und damit an der Qualität der Meta-Meta-Studie zweifeln:

meta-meta-smartphone.jpg

Dies ist mit Absicht eine sehr plakative Kritik an den Resultaten der Hattie-Studie. Es geht mir darum, innert 30 Sekunden ohne statistische Details erklären zu können, dass Aussagen aus Visible Learning (Biblionetz:b04477) nicht unhinterfragt übernommen werden sollten. Eine ausführlichere inhaltliche und methodische Kritik bieten Rolf Schulmeister und Jörn Loviscach in Fehler in John Hatties «sichtbarem Lernen» (Biblionetz:t17260)


Na ja, wer glaubt, dass iPhones die ersten Smartphones waren, der hat nicht wirklich einen Überblick über technische Entwicklungen …

-- TimoMeister - 14 Jan 2019

Auch mir ist klar, dass das iPhone nicht das erste Smartphone auf dem Markt war. Aber vor dem iPhone war praktisch kein Smartphone-Markt und schon gar kein nennenswerter Einsatz in Schulen. Das gleiche gilt für das iPad.

Ich nehme gerne sachdienliche Hinweise zu schulischen Smartphone-Projekten vor 2008 entgegen. (Meine Literaturliste zu Mobiltelefon in der Schule befindet sich unter Biblionetz:w01971)

-- BeatDoebeli - 14 Jan 2019

 
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Weihnachtslektüre 2018

26 December 2018 - Version 2

weihnachtslektuere2018.jpg

Woher krieg ich die vier Wochen Weihnachtsferien, um all das zu lesen?

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und "Paul Watzlawick 4.0" ist noch nicht einmal dabei. Dirk Baecker hat dort auch einen Beitrag drin. (Ok. Tina Piazzi … auch ;-)))

-- WikiGuest - 11 Jan 2019

 
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