Veranstaltung

Die Tagung ist vorbei, die Videos der Keynotes sind unter http://phsz.ch/fachtagung2015 abrufbar.

Über Informatik in der Schule wird seit Jahren geredet. In der Schweiz aufgrund des Lehrplans 21 in letzter Zeit intensiver. Aber auch sonst wird in letzter Zeit häufiger ein Schulfach Informatik gefordert (Biblionetz:a00436), weil Informatikkenntnisse zur Allgemeinbildung gehören (Biblionetz:a01051).

Aber darüber reden reicht nicht. Auch wenn es nun im Lehrplan 21 drin steht: Irgendwer muss es auch tun! Aus diesem Grund lädt die Pädgogische Hochschule Schwyz (phsz) zur Fachtagung Do IT yourself am Samstag, den 30.05.2015 nach Goldau ein.

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"Machen statt (nur) darüber reden" ist das Motto der Tagung, das nicht nur für den Bereich Informatik gilt. Der Konstruktionismus (Biblionetz:w00561) ist ein Prinzip, dass sich auch auf MINT- (Biblionetz:w02201) und andere Fächer ausdehnen lässt.

Do IT yourself! Der Titel der Tagung soll auch programmatisch dafür stehen, dass die Zeit des Redens über Informatik in der Schule nun vorüber ist. Der Lehrplan 21 ist da - und mit ihm der Teillehrplan "Medien und Informatik". Jetzt geht es darum, die definierten Kompetenzen in die Tat umzusetzen. Die Fachtagung bietet dafür Impulse und viele praktische Ideen.

Ich freue mich sehr auf die drei Keynotes von Heidi Schelhowe, Frédéric Thiesse und Damayanti Talky, aber auch die acht spannenden Workshops!

Also: Nicht nur darüber nachdenken, sondern das Tagungs-Programm studieren und sich danach gleich anmelden! ,

Aus dem fernen Digitalien

02 May 2015 | Beat Döbeli Honegger | Veranstaltung

Update: Die Videoaufzeichnung des Referats ist nun verfügbar

Diese Woche durfte ich in Krems die edudays 2015 eröffnen. Es fiel mir schwer, ein Thema zu finden, über das nicht schon tausend Mal geschrieben und gesprochen worden ist. Nach langem Nachdenken habe ich mich entschlossen, genau das zum Thema des Einstiegsreferats zu machen.

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Unter dem Titel Aus dem fernen Digitalien... habe ich in einem ersten Teil versucht, den Leitmedienwechsel (Biblionetz:w02306) erlebbar zu machen und gleichzeitig das "Alles ist schon mal gesagt worden, nur noch nicht von mir" halb scherzhaft, aber eben doch mit einem ernsten Hintergrund zu präsentieren.

Ich habe die Tatsache, dass 250 Leute da waren, obwohl mein Vortrag mit einem Blindtext-Abstract angekündigt worden war, zum Anlass genommen, mit dem Publikum einen Teil des NYT-Tests vom März 2015 durchzuführen: Wurden diese Texte von einem Menschen oder von einem Computer geschrieben?

Dieser Test eignet sich aus meiner Sicht derzeit gut, um aufzuzeigen, dass Automatisierung nicht beim Schalterbeamten und Lageristen haltmacht, sondern auch anfängt Berufe zu gefährden, die eigentlich als intellektuell anspruchsvoll gelten.

Um zu zeigen, wie auswechselbar all die Texte der letzten 40 Jahre mit Forderungen für digitale Bildung sind, habe ich im Anschluss den Test mit sechs entsprechenden Texten erweitert. Die dabei verwendeten Texte stammten einerseits aus der besagten Zeitspanne von 40 Jahren, andererseits von meinem rasch zusammengebastelten Leitmedienwechsel-Blahfaselgenerator (mehr dazu vielleicht ein andermal).

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Im zweiten Teil des Referats habe ich dann 6 Empfehlungen an die digital education community gerichtet, damit wir endlich mehr Breitenwirkung erzielen:

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  1. Nicht zu den Konvertierten sprechen
    Alle edudays, barcamps etc. sind gut und wichtig. Aber da versuchen immer Überzeugte, andere Überzeugte zu überzeugen. Man ist einerseits glücklich, dass alle gleicher Meinung sind und man ist gleichzeitig gemeinsam unglücklich, dass die da draussen nicht derselben Meinung sind. Aus meiner Sicht müsste die digital education community viel stärker an andere Konferenzen, Tagungen und Weiterbildungen Auftreten: Inklusion, Fachdidaktik, Heterogenität, Ganztagesschulen etc. und dort die Potenziale digitaler Medien aufzeigen.
     
  2. Präzise formulieren und argumentieren
    Digital ist nicht per se gut. Das wissen wir eigentlich, aber oft sind wir im Alltag schlampig in unseren Argumentationen oder nehmen die Tatsache, dass Digital eine Realität ist als nicht mehr zu begründende Selbstverständlichkeit hin.
     
  3. Die Argumente der Kritiker kennen
    Pointiert formuliert sollten wir die Argumente der Kritiker besser kennen als diese selbst. Dazu lohnt es sich, gehaltvolle Kritik zu lesen und die bestehende Sammlung gegen Digitales in der Bildung Durchzusehen.
     
  4. Sowohl-Als-Auch statt Entweder-Oder
    Wir sind uns meist bewusst, dass es nicht um ein Entweder-Oder geht, sondern um ein Sowohl-Als-Auch In der euphorischen Diskussion vergessen wir jedoch zeitweise, dies auch wieder mal deutlich zu sagen, was dann zu sinnlosen entweder-oder-Diskussionen führt.
     
  5. Digitales nicht zum Selbstzweck
    Diese Empfehlung ist eine Folge aus "Digital ist nicht per se gut" und "sowohl-als-auch": Wir sollten bei unseren Beispielen gut überlegen, ob sie wirklich einen Mehrwert bieten oder ob das gezeigte Beispiel ohne digitale Medien nicht sogar effektiver wäre.
     
  6. Mehr als ein Beispiel auf Lager haben
    Und zum guten Schluss sollten wir für unsere Behauptungen und Wünsche mehr als ein Beispiel auf Lager haben. Zu oft werden viele Unterrichtsmethoden, Lernumgebungen etc. mit immer dem gleichen Beispiel untermauert. In der Breite kann aber alles nur wirksam werden, wenn es massiv mehr als ein Beispiel gibt...

So, mit dieser Zusammenfassung lässt sich nun leichter entcheiden, ob und wenn ja welche Teile des Referats sich genauer anzuschauen lohnt. Es sind die Folien inkl. Literaturverweise und die Videoaufzeichnung verfügbar.


sms2sms / dissent-is meint via Twitter:

  1. konvertite sind gläubige. du willst zu den (noch) ungläubigen reden? ähm... die unterscheidung führt dich in teufels-küche...
  2. präzision ist eine idee aus der linear-kausalen logik einer idee-logik, welche die welt als eine maschine begreift... ähm...
  3. alle kritiken von allen kritikern kennen zu MüSSEN, meint, verdammt zu sein, alles zu lesen, was je geschrieben worden ist... ähm...
  4. es gibt im (implizit zitierten) tetralemma eine fünfte position... ähm...
  5. digital vs selbstzweck. digital vs. anaolog. digital vs. real. ähm. unterscheidungen löschen? ja! aber was ist die unterscheidung hier?
  6. beispiele auf lager haben. wozu? um bekehren zu können? ähm... #rerelgion geht es darum, dass wir eine horde gläubiger werden? welche von beispielen mundtot gemacht worden sind?

Call der GMW-Jahrestagung 2015

26 January 2015 | Beat Döbeli Honegger | Veranstaltung
Vom 1. bis 4.09.2015 findet in München die GMW 2015 statt (zusammen mit der DeLFI 2015. Diese Woche wurde der Call for Contributions publiziert:

Die Fragen des sinnvollen Medieneinsatzes in Hochschullehre und Forschung sind zentral für die Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e.V. (GMW). Jährlicher Höhepunkt der GMW-Aktivitäten ist die europäische Fachtagung an deutschen, österreichischen und Schweizer Veranstaltungsorten. Die diesjährige 23. Jahrestagung findet zusammen mit der Jahrestagung der Fachgruppe e-Learning der Gesellschaft für Informatik e.V. (DeLFI) statt. Veranstalter der GMW ist die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Veranstalter der DeLFI die Technische Universität München (TUM).

Das Motto der gemeinsamen Tagung lautet *„Digitale Medien und Interdisziplinarität: Herausforderungen, Erfahrungen, Perspektiven“.*

1. Themenbereiche

An der Erforschung und Erprobung der entsprechenden mediengestützten Lern- und Arbeitszenarien sind Spezialistinnen und Spezialisten aus unterschiedlichsten Domänen beteiligt. Damit steht die Aktivität der GMW unter dem Zeichen der Interdisziplinarität. Bereits etabliert sind Fächerkombinationen wie die Mediendidaktik oder Medieninformatik. Im wissenschaftlichen Alltag entstehen jedoch deutlich mehr interdisziplinäre Schnittstellen, die nicht unbedingt einen Namen tragen. Diese sind das Thema der GMWTagung 2015. Dabei werden in den einzureichenden Beiträgen u.a. folgende Fragen angesprochen:
  • Wo liegen die interdisziplinären Impulse?
  • Welche interdisziplinären Bereiche können entstehen oder sind schon entstanden?
  • Mit welchen spezifischen Problemen sind sie verbunden?
  • Welche Lösungen bieten sich dafür an?
  • Welche Medienkompetenzen empfehlen sich vor diesem Hintergrund?
  • Wie können diese gefördert werden?

[...]

6. Termine

  • Einreichungsfrist für alle Formate: 01.3.2015
  • Benachrichtigung über die Zulassung: 17.5.2015
  • Einreichung der finalen Beiträge: 21.6.2015

Den kompletten Call lässt sich hier PDF-Dokument.

Moduldidaktik statt Fachdidaktik?

23 October 2014 | Beat Döbeli Honegger | Informatik, Medienbildung, Veranstaltung
Thomas Merz (PH Thurgau) und ich bieten an der zweiten Tagung Fachdidaktiken der cohep folgenden Workshop an:

Moduldidaktik statt Fachdidaktik?

Zur besonderen Situation von Medienbildung und Informatik

Medienbildung und Informatik werden im Lehrplan 21 aufgewertet, indem sie als Themen in einem gemeinsamen Modul eigene Zeitgefässe erhalten. Doch die Fachdidaktiken - oder müsste von Moduldidaktiken gesprochen werden? - Medienbildung und Informatik sind an den einzelnen PHs unterschiedlich ausgeprägt und ausgerichtet. Auch die Verbindung in einem gemeinsamen Modul ist für beide Themen ungewohnt. Mit der Umsetzung des Lehrplans 21 werden Fragen von Ausrichtung und Gewichtung, aber auch konkret von Lehrmitteln, Aufgabensammlungen sowie notwendiger Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen und PH-Dozierenden bald sehr drängend werden. Der Workshop skizziert den aktuellen Stand der Themen an den Deutschschweizer PHs und diskutiert notwendige gemeinsame und getrennte Schritte zu ihrer Professionalisierung.

Wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmende und spannende Diskussionen!

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Am Mittwoch, den 29.10.2014 wird Christian Neff an der Didacta 2014 in Basel das Projekt Brings mIT! der Projektschule Goldau vorstellen und in der anschliessenden Diskussion Fragen beantworten.

  • Ort: Didacta 2014, Basel, Swisscom Arena (Halle 1, Stand C90)
  • Zeit: 29.10.2014, 9:30 bis 10:30 ,

Kontakt

  • Beat Döbeli Honegger
  • Plattenstrasse 80
  • CH-8032 Zürich
  • E-mail: beat@doebe.li
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