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Bundesordner oder Tablet?

Zur Zeit sind noch alle auf die Inhalte des kommenden Lehrplans 21 (Biblionetz:w02172) fokussiert: Hinter den Kulissen wird intensiv an den Inhalten gearbeitet, vor der Kulisse wird vor allem gerätselt, Inhalte vermutet und vorverurteilt. Mitte 2013 soll der Entwurf in die Vernehmlassung kommen, dann werden die Inhalte einer grösseren Öffentlichkeit bekannt werden.

Noch wenig ist von der Umsetzung des Lehrplans 21 zu hören. Erst wenige Kantone haben sich dazu geäussert, wann sie den neuen Lehrplan 21 für verbindlich erklären möchten, noch weniger ist bekannt, wie der neue Lehrplan eingeführt werden soll. Es werden Weiterbildungen für Lehrpersonen notwendig sein, es werden neue Lehrmittel erarbeitet und ebenfalls eingeführt werden müssen etc. Kurz: Ich gehe davon aus, dass der Lehrplan 21 die Volksschulweiterbildung eine gewisse Zeit dominieren wird.

Hier wäre es ja schon spannend zu überlegen, wie solche Weiterbildungen im 21. Jahrhundert aussehen könnten bzw. sollten. Plakativ gefragt: Bundesordner oder Tablet?

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Werden die Lehrpersonen zwei Wochen vor einem Präsenzkurs in ihrer Region einen Bundesordner mit dem neuen Lehrplan 21 erhalten und dann in Weiterbildungskursen Ziele, Inhalte und Methoden vorgestellt erhalten und diskutieren, danach nach Hause gehen und alleine im stillen Kämmerchen neue Papierunterlagen herstellen? Oder werden die Kantone den Lehrpersonen einen Tablet mit allen Unterlagen zur Verfügung stellen, eine Diskussions- und Austauschplattform aufgebaut haben und Lehrpersonen auffordern, neue Unterrichtsmaterialen gleich digital zu erarbeiten, anderen Lehrpersonen zur Verfügung zu stellen und gleich passend zu verschlagworten?

Werden Lehrmittelverlage fleissig neue Lehrmittel erstellen? Vermutlich. Werden diese Lehrmittel zwar kompetenzorientiert, fachbereichs- statt fachspezifisch, aber weiterhin primär papiergebunden sein (selbstverständlich mit einem online-Angebot) oder ist der Lehrmittelwandel anlässlich der Lehrplan-21-Einführung gleich Auslöser einer digitalen - vielleicht sogar offenen - Lehrmittelinnovation?

Ich weiss es nicht. Bisher ist wenig an entsprechenden Überlegungen bis zu mir gedrungen. Wäre das nicht eine Idee für ein zweites Public-Private-Partnership, wie die Initiative Schule ins Netz (PPP-SiN) (Biblionetz:w01006) vor einigen Jahren?

Die Frage, welche Rolle digitale Medien in der Schule des 21. Jahrhunderts spielen (mindestens im ersten Viertel…) hängt nicht nur davon ab, was bezüglich digitaler Medien im Lehrplan 21 steht. Sondern auch, wie der Lehrplan 21 eingeführt wird. Dies ist eine Chance, die wir packen oder vorbeiziehen lassen können.


Hallo Beat Du bist ja mächtig produktiv. Gestern angedacht und heute publiziert! Die Idee ist bestechend und könnte durchaus in deinem Sinne im Rahmen von einem zweiten PPP umgesetzt werden.

-- AndreasUrfer - 15 Mar 2013

Angedacht nicht erst seit gestern! Sondern die gestrige Diskussion zum Anlass genommen, das Angedachte endlich in einem ersten Posing online zu stellen.

-- BeatDoebeli - 15 Mar 2013
 
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