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Omea Pro

Der Strom kleiner Informationspakete wird immer dichter: E-Mail, Newsgroup-Postings, Blog-Postings stürzen auf den Newsjunkie ein. Obwohl ich mir bewusst bin, dass dies den Zeitpunkt der Kapitulation nur etwas weiter in die Zukunft schiebt, bin ich trotzdem an effizienten Werkzeugen zur Verwaltung dieses Microcontents interessiert.

Via Jan Schmidt, der das Problem der Informationsflut nach dem Jahreswechsel radikaler angegangen ist als ich es als Jäger und Sammler könnte (obwohl es wahrscheinlich das einzig Sinnvolle wäre) bin ich auf das Windows-Programm Omea Pro der Firma JetBRAINS gestossen. Fasziniert hat mich folgendes Bild aus Jan Schmidts Posting:

omea01.jpg

Der Omea Reader scheint die RSS-Einträge nicht nur per Feed anzuzeigen, sondern übergeordnet auch nach Datum. Ein Feature, dass ich mir schon lange gewünscht habe, weil ich zeitweise nur wissen will, was neu gepostet wurde und andere, ältere Beiträge für später aufheben will. Bei meinem derzeitigen Newsreader muss ich dazu jeden Feed einzeln anwählen.

Als ich den Omea Reader installieren wollte, habe ich auf der Website gesehen, dass die erweiterte Version Omea Pro vor einiger Zeit kostenlos geworden war. Omea Pro verwaltet nicht nur RSS-Feeds, sondern auch E-Mails (aus MS-Outlook), Newsgroups und Kontakte:

omea02.gif

Das wird ja immer spannender: Statt einem Programm, das mir Mails verwaltet, einem zweiten, das RSS-Einträge präsentiert und einem dritten, mit dem ich Newsgroups lesen kann bietet Omea Pro das alles zusammen. Ich benötige also nicht drei Programme mit drei User Interfaces und ich muss mich auch nicht mehr erinnern, ob ich eine Information per Mailingliste, Blogposting oder Usenet-Beitrag erhalten habe, denn alles ist im gleichen Topf und lässt sich zusammen filtern, sortieren, taggen und nach Regeln automatisiert bearbeiten. Unified Messaging wink

Omea Pro scheint viel versprechend: Ich kann eigene Views mit Filterregeln oder automatische Abläufe definieren. Das richtige Werkzeug für Power-News-Junkies wie mich.

Nach längerer Beschäftigung mit dem Programm erkenne ich den Haken an der Sache: Das Programm scheint von der Firma nicht mehr weiter entwickelt zu werden (eine letzte Betaversion ist hier zu finden). Zuerst wurde das Programm kostenlos, danach versprach man, es als Open Source zu publizieren. Doch dies scheint vor über einem Jahr gewesen zu sein, seither ist anscheinend wenig passiert.

Liest man den frustrierten Blog-Eintrag vom 11.01.2008 von Luis Suarez JetBrains' Omea Pro and Its Awful Consequences of Lack of Commitment in welchem er sich beklagt, dass Omea Pro bei ihm nicht mehr funktioniere und er nun nicht mehr an seine in den vergangenen Jahren gesammelten 100'000 Postings aus hunderten von RSS-Feeds herankomme, dann merkt man, wie wichtig Daten im Vergleich zu Programmen sind: "Daten sind einiges teurer als Software", Biblionetz:a00297 .

Bei den ersten RSS-Readern konnte man nicht einmal die URLs der Feeds exportieren. Dies ist unterdessen mit OPML-Export gelöst, doch was ist mit den gesammelten und getaggten Postings? Ich habe immer noch einen RSS-Reader installiert, den ich vor zwei Jahren ersetzt habe, weil mir die darin gespeicherten Postings wichtig sind und ich sie bisher nicht exportieren konnte.

Soll ich also auf ein Programm setzen, von dem ich jetzt schon weiss, dass es keine Zukunft hat? Die Vernunft sagt laut und deutlich nein. Aber die vorhandenen Features sind so verlockend...


 
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Kategorien: IsaBlog, IsaSoftware

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