Informatik

Kaum zu glauben, was im aktuellen Newsletter Berufsbildung aktuell PDF-Dokument zu lesen ist: Nur 13% der rund 200'000 in der Schweiz in der Informatik Tätigen verfügen über einen eidgenössisch anerkannten Abschluss in Informatik!

Bisher 9'106 EFZ in Informatik vergeben

wt. Seit Einfuehrung der entsprechenden beruflichen Grundbildung haben 9'106 Personen das eidg. Faehigkeitszeugnis als Informatiker/in erhalten, 795 oder 8.7% gingen an Frauen. Die jaehrliche Erfolgsquote bei der Lehrabschlusspruefung schwankte zwischen 89% und 100%.

Zusammen mit 4'310 eidg. Fachausweisen und 3'975 eidg. Diplomen haben 17'391 Personen den dualen Weg beschritten und ein eidg. Informatik-Zertifikat erworben. Rund 4'000 haben eine Informatik- Ausbildung an der ETH* absolviert, 5'000 eine solche an Fachhochschulen.

Insgesamt arbeiten gegen 200'000 Personen in der Informatik. Die groessten Informatik-Arbeitgeber sind die grossen Banken und Versicherungen, aber auch Postfinance und die Bundes- und Kantonsverwaltungen. Der Anteil der Mitarbeitenden mit einer eidg. anerkannten Informatikausbildung liegt demzufolge nur bei 13%, wie das ZLI auf der Basis Meldungen des Bundesamtes fuer Statistik errechnet hat.

Doch damit nicht genug: Liest man bei der Zürcher Lehrmeistervereinigung (ZLI) weiter, so erfährt man, dass derzeit mehr in der Informatik Tätige pensionert werden als Neuausgebildete auf den Arbeitsmarkt kommen!

Informatiker zu sein, ist nicht schwer,
Informatiker zu werden dagegen sehr!

Detaillierte Zahlen des ZLI PDF-Dokument

* Hinweis: Die Meldung in Berufsbildung aktuell unterschlägt bei den Hochschulabschlüssen in Informatik die Uni-Abschlüsse. Die Zahl 4000 beziehen sich auf ETH- und Universitätsabschlüsse in Informatik.

Informatikermangel in Zürich

14 February 2007 | Beat Döbeli Honegger | Informatik, Medienbericht, Schul-ICT
In der NZZ vom 7. Februar 2007 ist unter dem Titel "Wir sind daran, einen profitablen Wirtschaftszweig abzuschneiden" (Biblionetz:t07355) folgendes zu lesen:

Zürich hätte dank Forschungsstätten wie der ETH die besten Voraussetzungen, ein erfolgreicher IT-Industriestandort zu werden. Dennoch läuft die Schweiz Gefahr, dass die Informatik ins Ausland ausgelagert wird. Es fehlt an Schweizer Fachkräften und am Nachwuchs.

Stefan Arn, Präsident des Informatik-Dachverbands ICT Switzerland malt ein düsteres Szenario und gibt unterem auch der Technologie-Gleichgültigkeit der Schulen eine Mitschuld an der momentanen Situation:

«Die Situation ist sehr bedrohlich», sagt Stefan Arn, Präsident von ICT Switzerland, dem Dachverband der Informatik-Branche. Der Bedarf an hochqualifizierten Informatikern sei gross und nehme noch zu. Aufgrund des Personalmangels würden grosse Firmen aber gezwungen, die IT vermehrt nach Indien oder China auszulagern. «Wir sind daran, einen profitablen Wirtschaftszweig abzuschneiden», gibt Arn zu bedenken und fügt an: «Die 1600 Arbeitskräfte, die Google offenbar einstellen wird, werden grösstenteils aus dem Ausland rekrutiert, weil es sie in der Schweiz schlicht nicht gibt. Da dürfen wir uns nichts vormachen.»

Ein wichtiger Grund für das Fehlen an qualifiziertem Personal liegt laut Arn nicht nur daran, dass der Dot-Com-Branche nach dem Platzen der Internet-Blase 2001 ein schlechtes Image anhaftete, sondern vor allem an der Technologie- und Technik-Gleichgültigkeit der Schulen. Hatten vor 20 Jahren noch fast alle Kantonsschulen ein fakultatives Fach Informatik, klafft heute ein Loch in der Informatikausbildung.

Virtuelle Computer

25 December 2006 | Beat Döbeli Honegger | Informatik, Schul-ICT
Virtuelle Computer scheinen mir langsam mainstream-fähig zu werden. Spätestens seit Parallels, mit dem sich MS Windows und OS X parallel auf einem Mac betreiben lassen, sprechen auch Anwender von Virtualisierung, welche die dahinter steckenden technischen Probleme nicht im geringsten erahnen ("Wieso, ist ja ein Intel-Chip drin, wo ist das Problem?").

Zeit also, dieses Phänomen genauer anzuschauen und zu überlegen, ob und wie virtuelle Computer auch die Schul-ICT-Infrastruktur verändern könnten.

  • Peter Siering: Realitätsverschiebung, Virtualisierungstechniken im Vergleich, c't 13/2006, S. 182-189
  • Andreas Beier: Realitätenkabinett, Virtualisierungsprodukte für PC's , c't 16/2006, S. 64-66

Wie funktionalisiert Virtualisierung?

Welche Virtualisierungstech

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Usability-Mythen im Film

18 December 2006 | Beat Döbeli Honegger | Informatik
In seiner neuesten Kolumne nennt Jakob Nielsen (Biblionetz:p00360) die 10 grössten Usability-Mythen in Filmen und Fernseh-Serien:

  1. Der Held versteht sofort jedes User-Interface
  2. Zeitreisende verstehen heutige User-Interfaces
  3. 3D-User-Interfaces sind besser als 2D-User-Interfaces
  4. Integration ist einfach, Datenkonversionsprobleme gibt es keine
  5. "Zugang erlaubt" wird gross angezeigt
  6. Grosse Schriftarten
  7. Sprechende Computer à la Star Trek
  8. Fernsteuerungen können alles
  9. "Sie haben E-Mail" ist immer eine positive Nachricht
  10. Unix ist einfach

Zum Schluss fragt sich Nielsen, ob diese Mythen problematisch seien. Eigentlich nicht, denn es handelt sich um Unterhaltungsfilme. Zwei Probleme könnten aber real sein:
  • Unrealistische Erwartungen bei Usability-Forschung und Management
  • Schuldgefühle bei Nutzerinnen und Nutzern

Test your ICT-Knowledge V2

08 December 2006 | Beat Döbeli Honegger | Informatik
Diese Woche ist die überarbeitete Version 2 des Selbstevaluationsinstruments Test your ICT-Knowledge veröffentlicht worden. Die Entwickler schreiben dazu:

Die wesentlichsten Änderungen sind für einmal beim Inhalt zu finden. Das Kompetenzmodell mit den ICT-Standards wurde neu konzipiert und trennschärfer formuliert.

Zudem wurden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Lehrpersonen und ICT-Experten rund 300 neue Aufgaben entwickelt und erprobt. Auch die «Anwendungsaufgaben» wurden ausgebaut und verbessert. Das Testen der Anwendungskompetenzen kann jetzt noch realitätsnaher geprüft werden.

Alle weiteren Änderungen können Sie der beigelegten Broschüre «Test Your ICT-Knowledge – Kompetenzmodell und Testsystem für den ICT-Unterricht» entnehmen.

Ich habe bisher nur Zeit gefunden, rasch die Demoversion auszuprobieren. Doch bereits bei der ersten Frage bin ich hängen geblieben:

tyictk01.jpg

Mit nur wenig ICT-Know-how ist klar, welche Antwort erwartet wird: Software. Wo liegt das Problem? Die Frage suggeriert, dass Software ein Synonym für Programm sei. Dem ist aber nicht immer so:

Software [ˈsɒftweə(ɹ)] bezeichnet alle nichtphysischen Funktionsbestandteile (Hardware) eines Computers bzw. eines jeden technischen Gegenstandes, der mindestens einen Mikroprozessor enthält. Dies umfasst vor allem Computerprogramme sowie die zur Verwendung mit Computerprogrammen bestimmten Daten und auch die technischen Beschreibungen hierzu.
Quelle: WikiPediaDeutsch:Software

alle Programme und Programmteile eines Computers im Gegensatz zur → Hardware. Auch Daten, die bei Start eines Programms diesem bereits bekannt sind (Initialisierungsdaten), gehören zur Software.
Quelle: www.wissen.de

Software = Programme und Daten, Gegensatz zur Hardware

Akdademische Haarspalterei oder notwendige Voraussetzung zum Verständnis der Grundprinzipien der Informatik?