Geek

Autohotkey

22 September 2011 | Beat Döbeli Honegger | Geek, Software

Durch ein Google+-Posting von Gregor Lütolf und anschliessende Kommentare von Christoph Derndorfer bin ich auf das open-source Windows-Tool Autohotkey gestossen und ärgere mich seither, dass ich das nicht schon viel früher entdeckt habe.

Das Programm erlaubt es, gewisse Abläufe der Benutzeroberfläche zu automatisieren und sehr umfassend Hotkeys zu definieren. So kann ich jetzt mit einem Shortcut gewisse Programme maximieren oder minimieren, Fenster im Vordergrund belassen etc.

Mein erstes digitale Haustier ist tot

07 August 2011 | Beat Döbeli Honegger | Geek
Sommerferien sind ja immer eine schwierige Zeit für Haustiere. Entweder müssen die Tiere ins Heim oder werden gar ausgesetzt.

Nun hat auch bei uns ein Haustier die Sommerferien nicht überlebt. Während es unserer Katze Obama bestens geht, hat unser Hase nach den Ferien die Ohren hängen gelassen und nur glasig geblinkt. Mein WiFiHase Nabaztag (Wikipedia:Nabaztag), einer der ersten Vertreter des Internets der Dinge (Biblionetz:w02131) ist am 27. Juli 2011 gestorben. frown, sad smile

Was ist passiert? Von mir unbemerkt, ging die französische Herstellerfirma Violet im Jahr 2009 Pleite und gewisse Produktlinien wurden von der Firma Mindscape übernommen. Der Nabaztag-Server hatte in den vergangenen Monaten des öftern technische Probleme und war mehrfach während mehr als 24h unerreichbar. Darum habe ich ich mich zuerst auch nicht gross gewundert, als mein Hase seinen Server nicht mehr kontaktieren konnte.

Per 27. Juli 2011 hat nun aber Mindscape (ebenfalls aus erheblichen finanziellen Gründen) entschieden, die Serverinfrastruktur für die Nabaztag-Hasen abzuschalten und den Sourcecode für die notwendigen Server (sprich Cloud-Dienste) freizugeben. (Erstaunlicherweise versucht die Firma Mindscape übrigens, Nabaztag-Besitzer zum vergünstigten Kauf des Nachfolgeprodukts Karotz zu bewegen. Es erschliesst sich mir aber noch nicht, warum ich von einer Firma, die soeben ohne grosse Vorwarnzeit ein Gerät von mir unbrauchbar gemacht hat, ein weiteres Produkt kaufen soll...)

Tja, und darum blinkt der Hase seit mehr als einer Woche nur noch glasig vor sich hin, redet kein Wort mehr und bewegt auch die Ohren nicht. Traurig. Ich sitze im Büro und vermisse seine Zwischenrufe und Turnübungen.

Doch ist der Hase wirklich tot? Es ist ja interessant (um nicht spannend schreiben zu müssen, Vincent), dass der Hase eigentlich noch 100% funktioniert, dies aber ohne die notwendige Serverinfrastruktur nichts wert ist. Derzeit werden vermutlich weltweit zehntausende digitale Hasen glasig vor sich hin blinken. Willkommen in der vernetzten Wolkenwelt!

nabaztag_animation.gif
Mindscape hat den Quellcode der Serverinfrastruktur öffentlich freigegeben, allerdings anscheinend in einem schlechten, veralteten Zustand und ohne die früher verwendeten Soundfiles. Ich bin nun gespannt, ob sich andere der Herausforderung annehmen und alternative Serverinfrastrukturen aufbauen werden. Bereits verfügbar ist der französische Dienst http://www.nabizdead.net/, der sich mit "NabizDead.net est le Twitter des lapins" beschreibt.

Weitere Informationsquellen:

IPv6

03 June 2011 | Beat Döbeli Honegger | Geek
Das Internet expandiert so stark, dass ihm bald die Adressen ausgehen. Bald sind alle IPv4-Adressen aufgebraucht. Zeit also, dass ein neues Adresskonzept zur Anwendung kommt. Das ist es schon länger und heissen tut es IPv6. Es ist nicht kompatibel mit IPv4, d.h. ohne Zusätze können sich die beiden Adressierungsarten nicht verstehen.

Bisher wird IPv6 praktisch nicht genutzt, aufgrund einer Huhn-Ei-Situation: Warum sollte ich mich als Nutzer um IPv6 kümmern, wenn ich doch alles auch mit IPv4 erreiche? Und warum sollten grosse Internetanbieter sich um IPv6 kümmern, wenn doch die Kunden alle mit IPv4 zufrieden sind?

Doch wie gesagt wird nun der Adressraum von IPv4 definitiv knapp. Aus diesem Grund wurde u.a. der IPv6-Day ausgerufen, der am 8. Juni 2011 stattfindet. An diesem Tag werden zahlreiche grosse Internetanbieter ihre Dienste auch unter IPv6 anbieten.

Nachdem sich auch mein Computerzeitschrift c't in der aktuellen Ausgabe wieder einmal des Themas angenommen hat, habe ich heute experimentiert und mein lokales Netz zuhause IPv6-fähig gemacht. Mit Swisscom VDSL und einer Fritzbox 7390 scheint das sogar zu funktionieren, wie die entsprechende Testseite (http://www.test-ipv6.com) meint:

ipv6.jpg

Mein Konzeptverständnis braucht aber noch einige Updates, bis ich wieder das beruhigende Gefühl habe, genau zu verstehen, was jetzt da abläuft... (entsprechende Nachhilfe liefert zum Beispiel der Heise-Verlag u.a. zu den Privacy Extensions; wer meint alles zu wissen, kann auch den entsprechenden Test absolvieren)

Für technisch Interessierte: Swisscom bietet IPv6 als Tunnel gemäss 6RD an:

IPv6 on the FritzBox 7390

To enable IPv6, navigate to Settings > Advanced Settings > Internet > Account Information > IPv6. Then make the following changes:

  1. Tick the “Enable support for IPv6” box
  2. Select “Always use a tunnel protocol for the IPv6 connection”
  3. Select “6RD” as tunnel protocol, and configure its parameters:
    1. IPv4 address of the tunnel end-point: 6rd.swisscom.com (164.128.155.23)
    2. IPv6 prefix: 2a02:1200:: / 28
    3. Optional: Set MTU manually to 1480 Bytes

Hit apply, and enjoy IPv6 on your home devices!
(Source: labs.swisscom.com)

(Noch) kein Firefox 4 für mich

21 May 2011 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance, Geek, Software
Heute habe ich probeweise Firefox 4 installiert, soll ja schneller sein. Doch für mich trifft dies nicht zu, und nach weniger als 15 Minuten bin ich wieder zu Firefox 3.6.17 zurückgekehrt.

Wo liegt das Problem? Ich habe seit Monaten ca. 8 Firefox-Fenster offen. Tja, würde man jetzt denken, das ist ja kein Problem. Doch gewisse dieser Fenster beinhalten über 50 Tabs. Insgesamt habe ich vermutlich gegen 200 Webseiten offen. Das funktioniert bestens dank einer Firefox-Extension namens BarTab, die nicht aktiv benötigte Tabs nach einer gewissen Zeit aus dem Speicher auslagert und bei einem Browser-Neustart auch nur diejenigen sofort lädt, die sichtbar sind.

*Leider gibt es BarTab (bisher) nicht für Firefox 4. Zwar gibt es einen geekigen Teilworkaround, der das sofortige Laden aller Tabs beim Browserstart verhindert. Sind die Tabs aber einmal im Speicher, so bleiben Sie es bis zum Beenden des Browsers.

Mit dem Firefox 3.6.17 belegt der Firefox bei mir derzeit ca. 350 MByte. Vorher mit Firefox 4 habe ich den Speicherbedarf bis auf 1600 MByte anwachsen lassen, bevor ich das Experiment abgebrochen habe.

Hmm, der Entwickler ist sich nicht sicher, ob er BarTab je für Firefox 4 anpassen wird. Ein weiterer Fall von "bisher liefs, aber in Zukunft wird es nicht mehr gehen" ?

Wenn Maschinen miteinander reden...

16 May 2011 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance, Geek
Prophezeit man die zukünftige Informationsgesellschaft, so spricht man oft von Maschinen, die miteinander reden. Ich habe das heute schon, nur auf eine etwas andere Art:

Werbeanrufe sind mindestens so störend wie Spam-Mails (Biblionetz:w01207). Meist hat man aber keinen Telefon-Spamfilter. Dank der Fritzbox ist das bei mir jetzt anders und ich habe angefangen, Werbenummern (und unterdrückte Nummern) automatisch und nach 0.0 Sekunden Klingeln auf einen speziellen Anrufbeantworter umzuleiten, der erklärt, dass Werbeanrufe unerwünscht seien und man doch bitte eine Nachricht hinterlassen solle, falls man sich ungerecht behandelt fühle.

spit.jpg

Heutige Werbeanrufe werden ja meist von einem Anrufroboter vermittelt, der stur immer wieder probiert, bis er einen Menschen erkennt. Scheinbar erkennen nun gewisse Roboter meinen Anrufbeantworter weder als Menschen noch als Maschine - jedenfalls rufen sie dauernd zu allen möglichen Zeiten wieder an. Mein Telefonbeantworter wiederum nimmt alle Anrufe immer sofort brav an und zeichnet auch auf, was da so über die Leitung kommt. Das kann maschinelles Piepsen sein, Stille oder - viel interessanter - arme Callcenter-Mitarbeitende, die nicht mitbekommen haben, dass ihr Anruf bereits entgegengenommen worden ist.

Mich jedenfalls stören die Anrufe weder bei der Arbeit noch am Feierabend. Die Meldungen landen alle brav im Telefonspam-Ordner smile


Wie erkennst du denn Werbenummern? Führst du eine eigene Blacklist?

-- Main.MatthiasDreier - 14. Mai 2011

Ja, derzeit führe ich noch eine eigene Blacklist. Weiter bin ich in meinen Recherchen noch nicht.

-- Main.BeatDoebeli - 16 May 2011

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