Forschung an Fachhochschulen II

Eine Woche später doppelt der Tages Anzeiger nach. Bezugnehmend auf den Artikel von letzter Woche (siehe ForschungAnFachhochschulen) titelt Antonio Cortesi nun Bei der Forschung hapert es noch (Biblionetz:t05166).

Andersartig, aber gleichwertig - unter diesem Leitspruch sollen sich die sieben Fachhochschulen gegenüber den akademischen Hochschulen positionieren. Ein ehrgeiziges Ziel. Noch vor wenigen Jahren bildeten die herkömmlichen Ingenieurschulen, Höheren Wirtschafts- und Verwaltungsschulen oder Kunstgewerbeschulen zwar fähige Praktiker aus. Von Forschung verstanden die Absolventen jedoch wenig bis gar nichts.

Seit diese Ausbildungsstätten zu Fachhochschulen geadelt wurden, sind die Anforderungen aber stark gestiegen. Massiv ausgebaut oder überhaupt erst installiert werden muss vor allem die angewandte Forschung. Und da hapert es nach wie vor - sodass sich die Fachhochschulen bisweilen weiterhin dem Vorwurf ausgesetzt sehen, sie betrieben «Etikettenschwindel».

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«Mich überrascht das überhaupt nicht», sagt dazu Kathy Riklin, Vizepräsidentin der nationalrätlichen Bildungskommission. Die Geologin mit Doktortitel hat ähnliche Erfahrungen bei der Lektüre von Forschungsarbeiten aus dem Informatikbereich gemacht. Das Niveau sei «oft bescheiden», die Methodik zweifelhaft, «vom mangelhaften Deutsch gar nicht zu reden». Und besonders schwer täten sich die Fachhochschulen mit Forschungsarbeiten aus dem sozialwissenschaftlichen Bereich, sagt die CVP-Politikerin.

Die Misere sei aber verständlich. Einerseits seien Professoren gewählt worden, die selbst nie geforscht hätten und andererseits fehle es am Mittelbau. Während ein Lehrstuhl an einer Universität im Schnitt drei bis vier Assistierende habe, komme auf einen Fachhochschul-Lehrstuhl gerade mal eine halbe Assistenzstelle.


 
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