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Akademisierung der !LehrerInnen-Bildung

05 May 2009 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Am vergangenen Samstag erschien im MAGAZIN des Tages-Anzeigers der Artikel Werdet Lehrer! (Biblionetz:t09448) von Martin Beglinger, in welchem er die Entwicklung an den Pädagogischen Hochschulen in der Schweiz kritisiert. (Martin Beglinger hat Anfang 2009 zusammen mit Remo Largo (Biblionetz:p04296) das Buch Schülerjahre (Biblionetz:b03535) herausgegeben). Zu den Hauptpunkten der Kritik gehört:

  • Praxisfremde, abgehobene Ausbildung
  • Massenveranstaltungen
  • Zweifelhafte Forschung
  • Geschenkte Professorentitel

Dieser Artikel hat wieder einmal dazu geführt, dass die Akademisierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung (Biblionetz:w02018) nicht nur an den Pädagogischen Hochschulen heftig diskutiert wird.

Der Spagat der LehrerInnen-Bildung zwischen Theorie und Praxis ist ja beileibe kein neues Thema. Ich habe meine Recherche nach dem Ursprung des Vorwurfs der Mickey-Mouse-Forschung an Pädagogischen Hochschulen von Lucien Criblez (Biblionetz:p03872) zum Anlass genommen, den Biblionetz-Importfilter für die Zeitschrift Beiträge zur Lehrerbildung endlich zu schreiben. Ich kann nun halbautomatisch das Archiv der BZL (siehe auch Archiv der BZL online) ins Biblionetz aufnehmen, was man derzeit am RSS-Feed des Biblionetzes leicht wird feststellen können. (Halbautomatisch, weil die Datenqualität des Archivs keine vollautomatische Erfassung zulässt: Tippfehler und unterschiedliche Konventionen, wie z.B. Titel und Untertitel getrennt werden o.ä.).

Das Lesen der Artikel nimmt mir der Importfilter jedoch nicht ab. Somit wird es noch länger dauern, bis dieses Archiv wirklich verdaut ist. Es ist jedoch auf folgenden Seiten mit neuen Einträgen zu rechnen:

Tja, und ich habe auch noch keine endgültige und entschiedene Meinung zum Thema Akademisierung der LehrerInnenbildung. Manchmal wird mit der Akademisierung übertrieben, die Kritiker scheinen mir jedoch oft auch die Verangenheit zu verklären und Wissenschaft per se als Nachteil zu interpretieren. Sicher scheint mir nur, dass die Ansprüche an die zukünftigen Lehrpersonen gewachsen sind. Wir werden noch lange über dieses Thema diskutieren...


Der Begriff "Akademisierung der LehrerInnenbildung" (2990 Google-Hits) ist negativ behaftet und im Bezug auf die Umgestaltung der (Primar-)LehrerInnen-Bildung nicht korrekt. Der wertneutrale Begriff, wie ich kürzlich von einem PH-Dozenten erfahren müsste "Terzialisierung der LehrerInnen-Bildung" heissen, erhält aber nur einen Google-Hit.

-- Main.VincentTscherter - 03 May 2009 Mit der Schreibweise "Tertiarisierung der Lehrerbildung" werden es ein paar mehr (~182) …

-- Main.JensWeber - 04 May 2009 Lieber Vincent,
Was meinst Du mit "nicht korrekt"? Gerade die Akademisierung, und nicht die Tertiarisierung ist doch der springende Punkt: Wie viel Theorie und wie viel Praxis braucht es in der Lehrerinnen- und Lehrer-Bildung? Wenn Du die Diskussion verfolgst, dann findest Du Haltungen "Tertiarisierung ja, Akademisiserung nein".

-- Main.BeatDoebeli - 05 May 2009

Digitalisieren auf die harte Tour

24 April 2009 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Ich liebe Bücher, ich liebe aber auch PDFs, denn die habe ich immer dabei, lassen sich durchsuchen und Zitate lassen sich einfach kopieren und anderswo einfügen. So kann es durchaus vorkommen, dass ich den Wunsch nach einem PDF verspüre, selbst wenn ich das Buch physisch besitze.

Am schönsten ist es natürlich, wenn es das Werk als e-Book gibt, denn solche PDFs sind schlank und sichtbarer Text ist (abgesehen von ärgerlichen Kopierschutzversuchen) auch kopierbar. Doch manchmal muss man selbst aktiv werden und etwas einscannen. Je dicker das Werk, desto zeitaufwändiger und mühsamer, insbesondere wenn einem dabei der Einzelblatteinzug des Scanners hämisch anlacht.

Doch seit kurzem müssen Bücher sich vor mir fürchten, denn ich habe nun Zugang zu einer wunderbaren Buchschneidmaschine:

digitalisieren-hart-01.jpg

Das Gerät scheint sehr alt und kann Buchrücken der dicksten Werke mit einer Armbewegung sauber abtrennen, wie ich gleich am Buch Die neue Bildungskrise (Biblionetz:b00127) demonstrieren werde.

digitalisieren-hart-02.jpg

Man fixiere das Buch in der Maschine und lasse nachher mit Hebelwirkung das lange und seeehr scharfe Messer den Buchrücken abtrennen:

digitalisieren-hart-03.jpg

Zack, und nun hat das Buch im Einzelblatteinzug Platz:

digitalisieren-hart-04.jpg

Scannen, OCR und schon bald hat's im Biblionetz eine kleine, feine Zeile mehr:

digitalisieren-hart-05.jpg

P.S.: Solcherart gescannte Werke kann ich aus Urheberrechtsgründen nicht als Download anbieten.


Der umgekehrte Weg wäre auch spannend: Manchmal hat man Bücher oder Dokumente nur in elektronischer Form und möchte sie gebunden in die Bibliothek stellen können. Hierzu ein Vorschlag/Service?

-- Main.RetoStauss - 24 Apr 2009 Hmm, bei Dokumenten mit weniger als 70 Seiten kann unser grosser Kopierapparat direkt eine Broschüre drucken und heften. Bei mehr als 70 Seiten behelfe ich mir mit der Ringbindemaschine. Ob es einen zahlbaren Book-on-demand Service gibt, dem man ein PDF schicken kann und ein Buch zurückerhält, weiss ich nicht.

-- Main.BeatDoebeli - 24 Apr 2009

Digitalisieren auf die weiche Tour

09 April 2009 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Nicht immer kann man beim Digitalisieren von Büchern und Zeitschriften auf die Harte Tour gehen: Gehört einem das zu scannende Objekt nicht, ist vom Messer abzuraten.

Entweder man nimmt sich die Mühe und scannt nun wirklich jede Seite einzeln, oder das PDF besteht aus unschönen Doppelseiten:

scannen-weich-01.gif

Seit längerem suche ich nach einem Programm, das mir solche Doppelseiten in zwei einzelne Seiten aufteilt. Bis heute war ich nie fündig geworden, doch heute hat es geklappt. Das Problem ist gar nicht so trivial, weil das Programm ja nicht einfach ein Bild in zwei Teile teilen muss, sondern eine Seite, die aus einer Mischung von Text, Vektorgrafik und Pixelgrafik bestehen kann. Auf den ersten Blick scheint es da recht aufwändig zu sein, in der Mitte einen Schnitt zu machen und aus dieser Struktur zwei Teile zu machen.

Doch die Lösung ist einfacher. PDF erlaubt Sichten auf Objekte, bei denen Grenzen angegeben werden können, welche Teile eines Objekts sichtbar sein sollen. Um nun aus einer A3-Seite zwei A4-Seiten zu machen wird einfach die vorhandene A3-Seite als Objekt genommen und es werden zwei A4-Seiten definiert, von denen die erste eine Sicht auf die linke Hälfte des A3-Objekts enthält und die zweite Seite eine Sicht auf die rechte Hälfte des A3-Objekts.

Karl Heinz Krämer erklärt die Details und stellt das benötigte Script für die Vollversion von Acrobat zum Download bereit.

Nun habe ich in Acrobat einen neuen Menueintrag, mit dem ich beliebige PDF-Dokumente in der Mitte der Seite halbieren kann. Cool!

scannen-weich-02.gif

Wermutstopfen: Das Einscannte muss sehr symmetrisch sein, da sonst der Schnitt in der vermeintlichen Mitte die eine Seite anschneidet.

P.S.: Das Script von Karl Heinz Krämer funktioniert nur mit Acrobat Version 7 und höher. Ich habe das Script darum für Acrobat 6 angepasst.

P.S.2: Das Script von Karl Heinz Krämer benötigt eine Vollversion von Acrobat. Im Internet sind Skizzen zu finden, wie sich das Problem auch mit Java und der freien Bibliothek iText lösen lassen soll. Fertige Programme habe ich aber keine gefunden.

Inhaltliche Nähe

20 March 2009 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz, Visualisierung, Wiki

Ein spannendes Flash-Applet zur Navigation wird derzeit an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd entwickelt

inhaltliche-naehe.png

Die Inhaltliche Nähe stellt den Versuch dar, dem User eine alternative Navigationsmöglichkeit in unserem Wiki zu geben. Im Gegensatz zur konventionellen hierarchischen Navigation die unter "Menü" abgebildet ist, wird hier der Fokus auf den inhaltlichen Kontext gelegt.

WEitere Details zu den Interaktionsmöglichkeiten, Überlegungen zur Berechnung der inhaltlichen Nähe und zur Implementation gibt es unter http://ig.hfg-gmuend.de/medienlabor/inhaltliche-nahe

Spannend sowohl fürs Biblionetz als auch für Wikis.

SVG-fähige Browser im Vorteil

20 February 2009 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz, Visualisierung
Nach den automatisch erstellten Thumbnails im Biblionetz gibt es seit gestern noch ein weiteres visuelles Update, zumindest für SVG-fähige Browser:

Ich habe mich nochmals hinter den Code des Prototypen gesetzt und in drei (nicht zwei...) Stunden das Biblionetz so erweitert, dass die SVG-Version eines Beziehungsnetzes nun Fotos der Personen enthält, falls diese im Biblionetz verfügbar sind:

svg-beziehungsnetz01.jpg

Sieht doch um Welten attraktiver aus als:

svg-beziehungsnetz02.jpg

Tja, Surfen mit einem Browser, der alle W3C-Standards beherrscht, bringt Vorteile :-)

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