Letzthin bin ich wieder einmal über ein webbasiertes Kooperationstool gestolpert, welches den Rest der Welt ignoriert. In diesem Tool kann man wunderschön Nachrichten an alle möglichen Usergruppen senden, seine eigenen Interessen kundtun und entsprechend Abos lösen für Informationskanäle usw. Alles sehr durchdacht und komplex aufgebaut, eine kleine, feine Welt für sich im wahrsten Sinn des Wortes. Auf das System kann nur per Web zugegriffen werden, es sind keinerlei Notify-Funktionen nach aussen vorgesehen.
Ich empfinde im 21. Jahrhundert ein Kooperationstool, das nur das
Hol-Prinzip (
Biblionetz:w00793) kennt, als sehr arrogant. Es geht davon aus, dass die User nur mit ihm arbeiten und beliebig Zeit haben, immer wieder untertänig anzuklopfen und nachzufragen, ob wohl neue Nachrichten eingetroffen seien. Für Leute mit mehreren Engagements sind solche Kooperationstools nicht brauchbar. Wer hat schon Zeit, regelmässig alle die Tools mit ihren unterschiedlichen user interfaces zu besuchen und die Nachrichten in x verschiedenen Systemen zu pflegen?
Liebe Kooperationstools: Höflich ist das
Bring-Prinzip (
Biblionetz:w00794). Ihr fragt Eure Nutzer/-innen, auf welchem Kanal sie denn gerne wie oft informiert werden möchten. Als Kommunikationskanäle bieten sich E-Mail oder RSS-Feeds an, wenn Ihr Geld habt, sogar SMS. Könntet Ihr in einer ruhigen Minute mit Euren Entwickler/-innen darüber reden? Das wäre nett.
P.S.: Falls Eure Entwickler/-innen die Notwendigkeit von Notify-funktionen nach aussen beim ersten Gespräch nicht sehen, könntet Ihr die
Aufmerksamkeits-Ökonomie erwähnen, die sonst vielleicht dazu führt, dass Ihr aus dem Fokus der Aufmerksamkeit der Nutzer/-innen fallt. Das wäre ja schade.
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