Wünsche für die GMW 2009

Während Gabi Reinmann (Biblionetz:p01980) - einmal mehr der Zeit voraus - bereits einen Rückblick auf die GMW 2009 versucht…

https://blog.doebe.li/pub/Blog/WuenscheFuerDieGMW2009/gabi-gmw2009.gif

… bin ich erst daran, Wünsche für die GMW 2009 zu formulieren. Ich habe das bereits für die GMW 2007 getan und gewisse dieser Wünsche sind an der GMW 2008 erfüllt worden:

  • Funknetzwerk im Konferenzbereich: Erfüllt. (wie auch Martin Ebner lobt)
  • Nahe beieinanderliegende Konferenzräume: Erfüllt.
  • Zentrale Coffee-Lounge mit bequemen Sitz- und Diskussionsmöglichkeiten: Mit dem Unikaffee in der Nähe erfüllt.

Anderes hingegen blieb auch 2008 nur Wunschtraum:

  • Virtuelle Konferenz-Plattform vor, während und nach der Konferenz (Wiki?)
  • Alle Paper vor der Konferenz in elektronischer Form

Ich habe mich deshalb bereits an Nicolas Apostolopolous, den Veranstalter der GMW 2009 in Berlin, gewandt und ihm meine Anliegen vorgetragen. Da der Waxmann-Verlag sich in Richtung Open Access (Biblionetz:w01889) öffnet (der Tagungsband Good Tags, Bad Tags (Biblionetz:b03448) ist ein erstes Beispiel davon), könnte der Wunsch nach den Papers in digitaler Form einen Monat vor der Konferenz tatsächlich in Erfüllung gehen. Um die Buchversion rechtzeitig zur Konferenz in Papierform zu haben, muss das Korrektorat und Layout sowieso einen Monat vor der Tagung abgeschlossen sein, so dass für downloadbare PDF-Versionen keine Termine vorgezogen werden müssen.

Für die Glaubwürdigkeit der GMW-Tagung scheint mir die Verfügbarkeit der Paper vor der Tagung unumgänglich zu sein: Auch auf der diesjährigen Tagung wurde mehrfach betont, dass Studierende das Lernmaterial vor der der Präsenzveranstaltung studiert haben müssten, um während der wertvollen Präsenzzeit nicht mit der Einarbeitung ins Thema aufgehalten zu werden. An der GMW-Tagung - wie an den meisten Konferenzen - geht's jedoch ganz traditionell zu: Am ersten Konferenztag erhalte ich ein 350 Seiten dickes Buch in die Hand gedrückt. Da die Präsentierenden wissen, dass ich ihren Beitrag unmöglich vorgängig habe lesen können, machen sie an der Tagung nichts anderes, als ihre Paper vorzustellen. Eine intensive Diskussion der Paper findet so an der Tagung nicht statt.

Werden die Paper zukünftig tatsächlich einen Monat vor der Tagung für die Teilnehmenden verfügbar, so muss den Präsentierenden deutlich gesagt werden, dass sie mit einem vorbereiteten Publikum rechnen und ihre Präsentation danach ausrichten sollten. Mit dieser Massnahme würde die GMW-Jahrestagung das leben, was sie selbst in ihren Referaten fordert: Eine innovative, den Möglichkeiten digitaler Medien angepasste Lehre.

Eine weitere Massnahme für GMW-Präsentationen scheint mir notwendig: Ich bin schier verzweifelt, dass auch an einer internationalen mediendidaktischen Konferenz unleserliche Folien und missratenes Zeitmanagement keine Einzelfälle sind! Da sprechen doch tatsächlich Leute, die beruflich andere zum Einsatz von Medien beraten und verwenden Folien, die man selbst in der ersten Reihe nicht lesen kann oder wundern sich, wie rasch 20 Minuten Präsentationszeit vorüber gehen.

Sätze wie

  • "Sie können das leider jetzt nicht lesen" oder
  • "Wie ich sehe, werde ich ihnen das leider aus zeitlichen Gründen nicht mehr zeigen können"

sind einfach oberpeinlich.

Ich habe deshalb Nicolas Apostolopolous vorgeschlagen, als Keynote-Speaker für die GMW 2009 einen internationalen Experten zum Thema Präsentieren einzuladen (z.B. Garr Reynolds (Biblionetz:b03275)). Apostolopolous meinte zwar, Präsentieren sei eine Gabe, die nicht allen gegeben sei, aber ich bin der Meinung, gewisse Grundgesetze des Präsentierens lassen sich auch lernen und verinnerlichen. Eine entsprechende Keynote würde hier ein notwendiges Zeichen setzen.

Ich fände es mal nicht schlecht, wenn DU eine Keynote hältst, damit alle mal sehen, wie man das macht ;-). Und danke für den Hinweis auf mein Prophetendasein in 2009 …. habs korrigiert.

Gabi

-- GabiReinmann - 20 Sep 2008

Ich würde mich Gabi's Wünschen für die Keynote anschliessen wink

-- MandySchiefner - 21 Sep 2008

Du sprichst mir aus dem Herzen, ich habe letztes Jahr (allerdings etwas weniger freundlich) ähnliche Schlüsse gezogen, was die Präsentationen und die fehlende Einbindung von Web 2.0-Technologien betrifft. W-Lan gab es in Hamburg allerdings auch und zentrale Kaffee-Diskussionsmöglichkeiten, war also schon 2007 erfüllt. Sehr bemerkenswert Dein Hinweis, dass die Beiträge nicht erst an der Tagung, sondern schon vor der Tagung zugänglich gemacht werden müssten - auch wenn nur wenige die Beiträge wirklich lesen: wenn es pro Präsentation zumindest drei Personen sind (inkl. Moderator) wäre das schon mal ein Fortschritt.

-- JanHodel - 23 Sep 2008


 
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