Wenn private Unternehmen die öffentliche Disussion verwalten
Erst gestern habe ich im Blog von Google berichtet, die den Weblog von Nando Stöcklin des Spamming bezichtigt und kurzerhand deaktiviert hat (siehe (
Noch entschuldigen sich die Roboter. (Nando hat unterdessen bereits die Konsequenzen gezogen und seinen Weblog nach
http://www.nandostoecklin.ch/ migriert).
Heute berichtet nun
netzpolitik.org, dass
Facebook die Facebook-Seite des ZDF abgeschaltet habe, weil dort ein medizinisches Bild einer nackten Brust zu sehen gewesen sei:
Erst wenige Wochen ist es her, seit der Tages-Anzeiger
berichtet hat, dass eine Woche vor der entsprechenden Volksabstimmung zahlreichen Befürwortern der
1:12-Initiative der Facebook-Account vorübergehend gesperrt worden sei.
Allen Beispielen ist gemeinsam, dass plötzlich ein aktuell wichtiger Kommunikationskanal gesperrt worden ist, weil ein Privatunternehmen den entsprechenden Zugang gekappt hat - aus welchen Gründen auch immer. Dagegen ist man weitgehend machtlos, es steht Unternehmen bisher frei, Zugänge noch Lust und Laune zu erteilen oder zu entziehen.
Hier zeigt sich aber die Gefahr, wenn private Unternehmen zunehmend zu den Gatekeepern öffentlicher Diskussionen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei nun um Twitter, Facebook, Google, Microsoft oder wen auch immer handelt.
Was kann dagegen getan werden:
- Die eigene digitale Identität / Kommunikation nicht vollständig in solche Hände geben.
(Die Hürden um mein Weblog, mein Biblionetz o.ä. abzuschalten sind einiges höher, wenn ich das unter eigener Adresse selbst hoste…)
- Offene Standards wie RSS dürfen nicht durch prorpietäre Unternehmensplattformen ersetzt werden
(Das langsame Sterben des RSS-Standards wäre ein eigenes Posting wert)
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