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Vorsicht: iOS 11 verweigert alte 32bit-Apps

17 September 2017 - Version 1

Ab Dienstag (19.09.2017) ist die Version 11 des Betriebssystems iOS für iPhones und iPads verfügbar. Doch Vorsicht: Neben nützlichen Neuerungen droht auch Ungemach: Unter iOS 11 werden sich alte, 32bit-Apps nicht mehr starten lassen. Apple unterstützt nur noch 64bit-Apps.

Ist iOs 11 erst einmal installiert, so ist es für diese Erkenntnis bereits zu spät: Die Apps werden nicht mehr funktionieren. Aus diesem Grund empiehlt es sich sehr, vor dem Update auf iOS 11 in den Einstellungen unter Allgemein - Info - Apps nachzuschauen, welche Apps von einem Update betroffen sein werden:

ios11.png

 
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Biblionetz-News per Twitter und Facebook abrufbar

17 September 2017 - Version 2

Ich muss damit leben lernen: RSS (Biblionetz:w1650) hat sich (bis jetzt) nicht durchsetzen können. (Sollte jetzt jemand fragen, was RSS sei, dann wäre dies eine Bestätigung dieser Hypothese…).

Ich habe darum beschlossen, meinen RSS-Feed auf Twitter und Facebook weiterzuleiten. Unter sind ab sofort alle Neuaufnahmen ins Biblionetz ebenfalls abrufbar. Ich mache dies mit IFTTT automatisiert.

biblionetznews.jpg

Meine Vorträge gibt es bis auf weiteres nur als Webseite (https://beat.doebe.li/talks) und als RSS (https://beat.doebe.li/talks/rss.xml)

 
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Gesichtserkennung

08 September 2017 - Version 4

Im Tages-Anzeiger von heute (08.09.2017) wird unter dem Titel Wir erkennen euch! (Biblionetz:t19958) über den aktuellen Stand der Gesichtserkennung (Biblionetz:w2266) als biometrische Erkennungsmethode (Biblionetz:w1245) berichtet. Die Gesichtserkennung hat in den letzten Jahren massive Fortschritte gemacht und wird an immer mehr Orten eingesetzt (Terror- und Kriminalitätsprävention, Authentisierungsmethode für Flughäfen und Computer (z.B. iPhone 7) etc. Der Artikel erwähnt auch die problematischen Aspekte von false positives und der Gefahr massenhafter Präventiv-Überwachung sowie der Tendenz, mit "Terrorgefahr" eine zunehmende Überwachung zu rechtfertigen (Stichwort: Sicherheit statt Privatsphäre ).

Soweit, so bekannt. Ebenfalls heute bin ich über einen Preprint eines wissenschaftlichen Papers gestossen, das - wenn es denn kein Fake ist und wissenschaftlicher Überprüfung standhält - aus meiner Sicht noch einiges beunruhigender ist. Unter dem Titel Deep neural networks are more accurate than humans at detecting sexual orientation from facial images (Biblionetz:t19959) berichten die beiden Wissenschaftler Michal Kosinski und Yilun Wang von der Universität Stanford, dass sie ein neuronales Netzwerk mit Fotos einer Datingplattform zusammen mit der sexuellen Orientierung der Fotografierten gefüttert hätten. Danach sei das neuronale Netzwerk besser als Menschen fähig gewesen, anhand von Fotos heterosexuelle von homosexzuellen Menschen zu unterscheiden.

futurezone.at schreibt:

Wurden dem Programm Fotos von jeweils zwei Männern oder Frauen vorgelegt, von denen eine Person hetero-, die andere homosexuell ist, erriet es die richtige Zuteilung im Falle von Männern zu 91 Prozent, im Falle von Frauen zu 83 Prozent. Menschen in einer Vergleichsgruppe kamen hingegen nur auf 61 Prozent (bei Männern) bzw. 54 Prozent (bei Frauen. Werden dem Programm hingegen nur einzelne Porträtbilder vorgelegt, bei denen es die sexuelle Orientierung der abgebildeten Person erkennen soll, sinkt die Treffgenauigkeit signifikant.

Lässt sich die in diesem Preprint gemachte Behauptung tatsächlich wissenschaftlich belegen, so hätte dies weitreichende Konsequenzen:

  • Gesichtserkennung würde nicht bloss zur Identifikation von Menschen dienen, sondern wäre fähig, teilweise hochprivate Vorlieben zu prognostizieren (mit sehr weitreichenden Folgen bei falschen Zuordnungen)
  • Das Verfahren zur Zuordnung der sexuellen Präferenz von Menschen anhand von Fotos mittels neuronaler Netze (letztendlich mathematischer Verfahren) würde zeigen, dass Computer immer mehr Dinge tun können, die ihnen bis vor kurzem niemand zugetraut hätte. Dies dürfte die Diskussion um big data (Biblionetz:w2425) und künstliche Intelligenz (Biblionetz:w39) weiter anfachen.
  • Drittens würde dieses Verfahren zeigen, dass mit Hilfe von Computern neues Wissen gewonnen und bisherige Hypothesen umgestossen werden könnten. Im vorliegenden Fall wäre dies besonders brisant: Methoden, die behaupten, aus den Gesichtszügen von Menschen deren Charaktereigenschaften ablesen zu können, sind aktuell sehr verpönt und werden als kompletter Unsinn bezeichnet (u.a. weil sie zur Nazi-Zeit in Deutschland zur Begründung von menschenverachtenden Rassentheorien verwendet wurden, siehe dazu z.B. WikipediaDeutsch:Physiognomik).
    Würde sich nun mit algorithmischen Methoden zeigen lassen, dass doch eine gewisse Korrelation feststellbar ist, würde dies sowohl die Bedeutung von Computational Science als auch eine entsprechende ethische Debatte befeuern.

Ich bin betriebsblind: Für mich ist dies wieder ein Beleg dafür, dass wir in der Bildung digitale Themen unter den Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks Biblionetz:w2886) betrachten sollten. Schülerinnen und Schüler sollten wissen:

w02888.png
Wie funktioniert das?
Was sind die Potenziale und Grenzen neuronaler Netzwerke?
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Wie wirkt das?
Welche Konsequenzen hat diese technische Möglichkeit auf die Gesellschaft? Wie sollen wir als Individuen und als Gesellschaft juristisch und ethisch darauf reagieren?
w02887.png
Wie nutze ich das?
Wie kann ich diese Technik sinnvoll nutzen und wie schütze ich mich vor unerwünschten Nebenwirkungen? Geht das überhaupt?

Es bleibt spannend.

Mediale Berichterstattung:

 
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Mapillary - Street-View-Sequenzen selbst erstellen

30 July 2017 - Version 2

Diese Sommerferien spiele ich etwas mit dem Streetview-Dienst Mapillary rum: Damit lassen sich mit dem Smartphone selbst Streetview-Bilder erstellen und unter einer CC-Lizenz veröffentlichen:


Hängebrücke bei Sigriswil

Das Smartphone macht in regelmässigen Zeit- oder Wegabständen ein Bild und speichert dies mit GPS-Koordinaten und Blickrichtung ab. Wieder an einem WLAN, lassen sich die Bilder (nach einer manuellen Prüfung) auf den Mapillary-Server hochladen, wo automatisiert Nummernschilder und Gesichter unkenntlich gemacht und Verkehrsschilder erkannt werden. Danach stehen die Bilder kostenlos auf dem Server zur Verfügung (es sind jedoch auch private Aufnahmen möglich).

In diesen Ferien mit mehr oder weniger Erfolg zu Fuss, auf dem Fahrrad, auf dem Trotinett und im Bus verwendet.

Macht grad Spass. Analytische Überlegungen dazu vielleicht nach den Ferien…

Update September 2017

Der Spass hält grad an. Hier erste 360°-Streetview-Bilder mit dem Twike:


 
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Programmieren ist das Chemielabor der Informatik

29 June 2017 - Version 3

Die Aufnahme von Informatik in Lehrpläne von immer mehr Ländern bleibt nicht ohne kritische Stimmen. Meist wird dabei die Frage diskutiert, ob Programmieren tatsächlich in die Schule gehöre (Biblionetz:f114). Programmieren sei eine Tätigkeit für Spezialisten, die vielleicht sogar bald überflüssig werde und somit sicher kein Bestandteil der Allgemeinbildung.

Ich studiere seit längerem darüber nach, wie ich meine Überzeugung verständlich machen kann, dass Programmieren ein relevantes Thema für die Schule, letztendlich aber nur ein Werkzeug der Informatik darstellt. Derzeit experimentiere ich mit der Metapher Programmieren ist das Chemielabor der Informatik. Metaphern sind immer schwierig und Vergleiche hinken, aber bildungspolitische Entscheide sind immer historisch gewachsen und daher hilft es auch, Informatik in Bezug zu anderen, bestehenden und weitgehend unbestrittenen Fächern zu stellen.

Diese Woche ist nun mein Beitrag Programmieren ist das Chemielabor der Informatik (Biblionetz:t11900) im Bote der Urschweiz erschienen.

t11900.jpg

Letzten Herbst war es so weit: Die ersten 85 angehenden Primarlehrerinnen und Primarlehrer haben im ersten Semester ihres Studiums an der Pädagogischen Hochschule die neue Lehrveranstaltung «Grundlagen der Informatik» besucht und dort unter anderem auch eine Einführung ins Programmieren erhalten. Diesen Sommer werden die ersten Lehrpersonen für die 5. und 6. Klasse entsprechende Weiterbildungen besuchen. Programmieren? Ist es wirklich notwendig, dass Primarlehrerinnen und Primarlehrer programmieren lernen, um dies wiederum ihren Schülerinnen und Schülern beizubringen?

Aus meiner Sicht gehört Informatik zur heutigen Allgemeinbildung genauso wie Physik, Chemie und Biologie. Die Bereiche stehen auf dem Stundenplan, nicht weil wir primär entsprechende Berufsleute gewinnen wollen, sondern weil unsere Gesellschaft der Meinung ist, dass ein grundlegendes Wissen über Physik, Chemie und Biologie wesentlich für das Verständnis unserer Welt ist und darum Teil der Allgemeinbildung sein sollte.

Ich kann Auto fahren, kochen und Kinder bekommen, ohne viel über Physik, Chemie oder Biologie zu wissen. «Überlebenswichtig» sind diese Fachgebiete somit nicht - wenn ich nicht lesen, schreiben und rechnen kann, habe ich deutlich grössere Probleme im Alltag. Die Naturwissenschaften eröffnen mir jedoch Sichtweisen auf die Welt: Die Physik erklärt mir die Welt aus physikalischer Perspektive, Chemie und Biologie machen dasselbe aus ihrem Blickwinkel. Wenn ich mehrere dieser Perspektiven kenne, erkenne ich auch, dass es nicht eine alles erklärende Sichtweise auf die Welt gibt. Die physikalische, die chemische und die biologische - aber auch alle anderen in der Schule vermittelten Perspektiven - erlauben mir zu vergleichen, zu hinterfragen und mündig zu handeln.

Um die chemische Perspektive zu verstehen, reicht es jedoch nicht, Atommodelle und Versuche theoretisch im Lehrbuch anzuschauen. Eigene Experimente sind für das Verständnis von Chemie wichtig. Im Chemielabor wird die chemische Theorie mit allen theoretischen und praktischen Facetten zum Leben erweckt. Im Labor lernen Schülerinnen und Schüler zu denken wie Chemikerinnen und Chemiker. Sie erkennen, dass theoretisches Wissen notwendig ist, bevor man im Labor etwas ausprobiert. Und sie erleben auch, dass trotz theoretisch bester Vorbereitung nicht immer alles so herauskommt wie geplant.

Derzeit ist die Digitalisierung daran, unsere Welt zu verändern. Unser berufliches, privates und gesellschaftliches Leben wird immer stärker durch digitale Technologien geprägt und ist ohne Verständnis ihrer Funktionsweise nicht mehr durchschaubar. Zu einer zeitgemässen Allgemeinbildung gehört somit neben einer physikalischen, chemischen und biologischen auch eine informatische Perspektive. Schülerinnen und Schüler sollten in Grundzügen die Gesetze des Digitalen verstehen. Tun sie das nicht, so fehlt ihnen eine wichtige Sichtweise auf die heutige Welt.

In der Informatik hat das Programmieren einen ähnlichen Stellenwert wie das Experiment und das Labor in der Chemie. Viele - nicht alle - Aspekte der Informatik lassen sich mithilfe des Programmierens illustrieren, und viele Probleme der Informatik werden mit Programmieren gelöst. Beim Programmieren kommen Theorie und Praxis zusammen. Wie im Chemielabor zeigt es sich letztendlich, ob eine Herangehensweise auch in der Praxis funktioniert. So wie das Fach Chemie jedoch mehr als nur das Chemielabor umfasst, sollte auch Informatik nicht mit Programmieren verwechselt werden. Informatik umfasst auch ein Verständnis von Datenbanken oder der Funktionsweise des Internets - Themen, die wenig mit Programmieren zu tun haben.

Bereits in der Primarschule wird Physik, Chemie und Biologie gemacht, meist ohne es so zu bezeichnen. In unseren Lehrveranstaltungen an der Pädagogischen Hochschule Schwyz zeigen wir Wege auf, wie sich in der Primarschule altersgerecht und motivierend Informatik vermitteln und programmieren lässt, ohne dass diese Begriffe im Vordergrund stehen müssen.

Ich habe versucht, in diesen 4000 Zeichen folgende Aussagen unterzubringen:
  • Biblionetz:a1157 Informatik muss Teil der Allgemeinbildung sein
  • Biblionetz:f0114 Progtrammieren gehört als wichtiges Werkzeug der Informatik in die Schule
  • Biblionetz:a1151 Informatik ist mehr als nur Programmieren
  • Biblionetz:a1285 Informatikunterricht ist so wichtig wie Physik-, Chemie- oder Biologieunterricht
  • Biblionetz:a1284 Informatikunterricht ist nicht so wichtig wie Mathematik- und Deutschunterricht

Programmieren mit dem Chemielabor gleichzusetzen ist nicht ungefährtlich: Chemielabor klingt nach Hardware, nach kostenintensiv. Es wäre somit inhaltlich richiger gewesen, Programmieren mit dem Chemieexperiment gleichzusetzen. Habe ich mir überlegt, aber die Metapher klingt in meiner Wahrnehmung schlechter. Ich habe mich darum für den besser klingenden, wenn auch inhaltlich etwas weniger zutreffenden Vergleich entschieden.


Der Lehrplan 21 verlangt, dass wir den Lernenden Einblicke ins Programmieren geben.

Das muss anschaulich sein, d.h. man muss sofort sehen, was man entwickelt hat. Es muss aber auch echt sein, d.h. nicht nur eine Spielerei, sondern eine Programmiersprache die auch Zukunft hat. Es kann ja durchaus sein, dass es einzelne Lernende packt und die können dann das 1x1 bis ins Berufsleben gebrauchen. Die Anleitungen und Anweisungen müssen in Deutsch sein.

Diese Bedingungen erfüllt Playgrounds. Diese Programmiersprache bietet genau das, was wir brauchen um den Lehrplan 21 umzusetzen. Mehr: https://www.lernklick.ch/ipad-kurse/programmieren-lp-21/

-- AndresStreiffGlarus - 18 Jul 2017

Lieber Andreas,
du kennst vermutlich Gedanken zu Programmierumgebungen für "Medien und Informatik". Bei deinem Vorschlag habe ich Bedenken bezüglich den Punkten "technische Verfügbarkeit" und "längerfristig verfügbar".

-- BeatDoebeli - 30 Jul 2017

 
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