Software, Dec 2011

Auch wir haben jetzt ne App...

31 December 2011 | Beat Döbeli Honegger | PHSZ, Software

%STARTBLOG% Eine App zu haben ist derzeit sehr in. Während vor 10 Jahren alle eine Website wollten und nicht wussten, was sie da eigentlich drauf schreiben sollten, wiederholt sich derzeit der hype cycle (Biblionetz:w01398) mit Apps. Alle schreien nach Apps: Firmen, Organisationen, Lehrmittelverlage.

Und wiederum stellt sich eigentlich die Frage: Warum eigentlich eine App? Was tun wir da rein, was ist der Mehrwert gegenüber einer Website, die auf einem Mobilgerät vernünftig ausschaut? Aber die Frage wird selten gestellt. Zwei Beispiele.

Die Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung hat seit Mitte 2011 eine iPhone/iPad-App:

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Aus der Selbstbeschreibung der App:
Das SKBF|CSRE App wurde für das iPhone und das iPad konzipiert.
  • Lesen Sie im About über die Aufgaben der SKBF.
  • Finden Sie im Projects eine Liste der Projekte der online Datenbank der SKBF mit mehr als 2000 Forschungsprojekten und suchen Sie nach Wörtern, Projekten oder Forschenden.
  • Mit einer Push-Nachricht machen wir Sie darauf aufmerksam, wenn ein Satz neuer Projekte in die Datenbank integriert wird.
  • Halten Sie sich im News auf dem Laufenden.

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Es ist ja keine schlechte Idee, wenn die Inhalte der Website der SKBF auch auf mobilen Geräten abrufbar sind. Aber mir ist nicht klar, warum dazu eine App entwickelt worden ist. Mit Ausnahme der Push-Benachrichtigungen liesse sich alles auch mit einer mobilen HTML5-Website umsetzen. Nutzende müssten nichts installieren und die Inhalte wären nicht nur auf Geräten der Firma Apple abrufbar.

Zweites Beispiel: Auch unser eigenes Institut hat für unsere PH eine iPhone-App entwickelt, die ich eher kritisch einschätze:

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Unsere Hochschule scheint mir schlicht zu klein für eine App. Eine Terminliste mit einem Termin ist einfach nicht besonders attraktiv:

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Dieser Termin zeigt auch schön, dass die Hauptprobleme bei solchen Projekten nicht technischer Natur sind. Wenn bereits auf der Terminliste auf der Website nicht steht, worum es bei diesem Referat geht, dann bringt auch eine automatisierte App-Umsetzung dieser Information nichts.

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Der bisherige Hauptvorteil der App besteht bisher darin, dass nun der Mensaplan online abrufbar ist. Die iPhone-App war dazu der Auslöser, aber eine App wäre auch hier nicht notwendig, eine Webseite hätte auch gereicht. Auch hier ist das Durchdenken der Informationsbedürfnisse und -flüsse wichtiger als die technische Umsetzung.

Es gibt aber auch Bereiche, wo eine mobiltaugliche Website besser gewesen wäre als die nun verfügbare App: Die App liefert meist nur eine Kurzfassung einer Information und verweist dann per Hyperlink auf die Langfassung im Web. Klickt man da drauf, öffnet sich der Browser des iPhones und zeigt den gewünschten Inhalt an. Doch nun folgt der Medienbruch: Ich komme nicht mehr mit einem Schritt (z.B. mit dem Back-Button) zurück zur Stelle wo ich vorher war, denn ich bin ja jetzt im Browser und nicht mehr in der App. Nicht alle Nutzenden merken, warum sie nicht mehr zurück können, sondern wundern sich nur, dass sie nicht mehr zurück können. Hier wäre das Usability-Erlebnis einer mobilen Website besser gewesen.

Darum liebe Unternehmen, Organisationen, Vereine und Lehrmittelverlage: Entwickelt bitte nur dann eine App, wenn sie auch einen wirklichen Mehrwert gegenüber einer für mobile Geräte optimierten Website bieten und fallt nicht schon wieder auf einen technikgetriebenen Hype rein.

P.S.: Ja, irgendwann wird es eine mobile Version des Biblionetzes geben, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Biblionetz-App. jQuery mobile reicht da vermutlich bestens:

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Sinnvolle Apps mit denen man etwas lernt findet ihr im AppStore unter dem Suchwort "lernklick". Eine Liste mit für die Schule brauchbaren Apps hier: http://www.lernklick.ch/pdf/App%20Liste%20fuer%20Schulen%2002.pdf

-- Main.AndresStreiff - 31 Dec 2011

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Endlich Firefox 9 statt 3.6.25

22 December 2011 | Beat Döbeli Honegger | Software

Sorry, ein eher technisches Detail. Nicht-Techies können hier mit Lesen aufhören. Aber endlich kann ich auf eine aktuelle Firefox-Version umstellen. Ich habe hunderte von Tabs offen und im Firefox bis 3.6 hat mir das Add-On BarTab geholfen, den Speicherverbrauch des Firefoxes trotzdem im Zaum zu halten. Dies wurde aber nicht weiterentwickelt, darum NochKeinFirefox4FuerMich, NochKeinFirefox5FuerMich, etc.

Mit der Version 9 scheint es jetzt zu klappen. Ich habe die beiden Extensions

Bis zum Schreiben dieses Postings dachte ich, das Thema sei jetzt erledigt. Dumm nur, dass das Add-On, das ich gestern installiert habe, heute bei mozilla.org nicht mehr zu finden ist. Was ist hier los?

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Eine App ohne Daten ist wie ein Sandwich ohne Fleisch

04 December 2011 | Beat Döbeli Honegger | PHSZ, Software

%STARTBLOG% Beim Aufrufen der iPhone-App der PHZ Schwyz fühle ich mich etwas an ein altes Lied von Mani Matter erinnert: "Was ist ein Sandwich ohne Fleisch? Es ist nichts als Brot."

Meine Befürchtung scheint sich zu bestätigen: Der kleinen PHZ Schwyz fehlt das Fleisch für die erst einen Monat alte App (siehe Auch wir haben jetzt ne App...). Auf die bei grösseren Organisationen sinnvollen Orientierungskarte wurde von Anfang an wohlweislich verzichtet. Bei uns ist alles in einem Haus, da braucht es keinen grossen Plan. Doch auch die Terminliste gibt derzeit nicht viel her:

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Das ist kein Programmierfehler, sondern eine Folge davon, dass an unserer PH derzeit auch auf der Homepage keine Termine aufgeführt sind. Nicht viel besser sah es am Mittwoch beim Menu vom Freitag aus:

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Bereits nach einem Monat fehlt scheinbar die Zeit, den Menuplan zwei Tage vorher einzutragen.

Ein App ohne Daten ist aber nicht vegetarisch, sondern überflüssig.

Liebe App-Visionäre: Unsere App zeigt, dass die Entwicklung einer App nur sinnvoll ist, wenn auch genügend aktuelle Daten vorhanden sind und auch die Ressourcen, diese Daten regelmässig zu aktualisieren. Lasst

P.S.: Unsere App wurde auch/vorallem entwickelt als Gesellenstück, um hausintern den Aufwand für eine App abschätzen und sich die notwendigen Fertigkeiten aneignen zu können...


[…] wenn auch genügend aktuelle Daten vorhanden sind UND diese verwendet werden dürfen…

PS: Gesellenstück? Meisterstück! smile

-- Main.AndreaCantieni - 02 Dec 2011

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