Semacode
Martin Hofmann hat mich mit seinem interessanten Projekt
Tagging the Historical Rorschach (cool!) auf das Projekt
Semacode aufmerksam gemacht.
Ein frei verfügbarer Algorithmus codiert dabei URLs in zweidimensionale Barcodes:
Diese können von elektronischen Geräte mit Kameras (Mobiltelefon, Handheld, Notebook usw.) erfasst und mit einer kostenlosen Software decodiert werden. Mittels Internetverbindung (wie auch immer) kann danach die URL abgerufen werden. Damit ist eine Verbindung zwischen physischer Welt und virtueller Welt möglich.
Anders formuliert: Fotografiere einen Semacode in der physischen Welt und Du landest auf der passenden Webseite in der virtuellen Welt.
Die Idee hinter Semacode ist nicht sehr neu, mein letzter Subnotebook von Sony, der
Vaio Picturebook C1VE hatte eine eingebaute Webcam und ein Programm, mit dem
Cybercode (
Biblionetz:w01163) genannte Barcodes gedruckt und mit der Webcam auch wieder erkannt werden konnten:
Das aus dem Jahr 2000 stammende Forschungspaper von Sony (
Biblionetz:t05729) enthält einige recht futuristisch anmutende Anwendungsmöglichkeiten (z.B. "zeige Deinem Computer ein Papierdokument mit Cybercode, er wird die elektronische Variante davon auf dem Bildschirm anzeigen").
Ich hatte vor etwa drei Jahren angefangen, meine Bücher mit Cybercodes auszustatten und mein Computer öffnete daraufhin die richtige Seite des Biblionetzes, wenn ich das Buch vor den Computer hielt. Doch Cybercode setzte sich nicht durch, Sony begrub das Projekt. Jetzt scheinen mit der zunehmenden Verbreitung von Fotohandys mit Java und Internetverbindungsmöglichkeit die Voraussetzungen für einen Durchbruch dieser Technologie geschaffen zu sein.
Was mir sofort einfällt:
- Bisher gibt's scheinbar kein Programm für PCs, die gleich den ganzen Erfassungs- und URL-Öffnungsprozess übernehmen, sondern erst ein Javaprogramm, das ein File als Input nimmt und eine URL als Output liefert.
- Biblionetz: Muss ich jetzt meine Bücher ver-semacoden?
- Ich sollte gleich eine TWiki-Variable implementieren
%SEMACODE%
, die den Semacode der aktuellen TWiki-Seite ausgibt
- Philipp Schaufelberger meint: Bookcrossing + semacode = Einfacheres und lustigeres Bookcrossing
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Einen Einblick, was Sony in dieser Beziehung (
augmented reality) momentan so bastelt, liefert
MPEG-Film (32 Mbyte) oder
diese QuickTime-Variante 160x120 10fps (8MB)
Martin Hofmann meint:
Salut Beat
Bevor du dich für Semacode entscheidest, solltest du auch die Option QR-Code für dein Vorhaben prüfen. Von Roger Fischer, CEO der Firma KAYWA AG in Zürich (http://www.kaywa.ch), habe ich erfahren, dass sie voll auf den QR-Code setzen und in den nächsten Tagen auch kostenlos einen Reader für Handys zur Verfügung stellen werden. Ich bin sehr gespannt, ob sich in der Bildungslandschaft 2-Bar-Codes überhaupt durchsetzen werden. Nachdem sich in den nordischen Ländern wie Norwegen und im Fernen Osten wie Japan solche Codes bereits im Alltag etabliert haben, treffen wir auch in der Schweiz zunehmend auf solche Codes (SBB MobileTicket, PTT WebStamp, …). Auf meinem Blog MobileatSchool (http://mobileatschool.kaywa.ch) findest du unter der Kategorie "Tagging" weitere Posts zum Einsatz von 2-Bar-Codes in Schule und Unterricht. Es wäre natürlich sehr spannend, wenn wir uns hierzu mal intensiv austauschen könnten.
Zum Kommentieren ist eine Registration notwendig.
Kategorien:
IsaBlog