Der Patentwahn hat eLearning erreicht
Der Patentwahn hat vor kurzem den Bereich eLearning erreicht: Die Firma
Blackboard lässt in einer
Pressemitteilung verlauten, dass sie von der amerikanischen Patentbehörde ein Patent zu eLearning-Technologien erhalten habe:
WASHINGTON--(BUSINESS WIRE)--July 26, 2006--Blackboard Inc. (NASDAQ:BBBB), a leading provider of enterprise software and services to the education industry, announced that it has been issued a U.S. patent for technology used for internet-based education support systems and methods. The patent covers core technology relating to certain systems and methods involved in offering online education, including course management systems and enterprise e-Learning systems.
Liest man die Patentschrift (
im Original oder gekürzt als
BlackboardPatentSummaryOfInvention), so sieht man sich einer allgemeinen Definition eines
Learning Management Systems gegenüber. (
Ich habe mir überlegt, ob ich dieses Patent als Definition des Begriffs Learning Managment System im Biblionetz:w01423 aufnehmen sollte... )
Am Tag der Bekanntgabe hat die Firma Blackboard auch bereits die erste Konkurrentin verklagt:
desire2learn (siehe
).
Nun
geht
ein
Gemurmel des
Entsetzens
durch die eLearning-Blog-Szene, da dieses Patent sämtliche LMS betrifft, ob kommerziell oder Open Source. Kann Blackboard dieses Patent vor einem Gericht durchsetzen, so droht eine unverhoffte Standardisierung auf dem LMS-Markt…
Andere Stimmen erklären das Prinzip LMS für veraltet, so dass dieses Patent keinen grossen Schaden anrichten werde.
Diese Sicht verkennt den Ernst der Lage: Was passiert, wenn das erste Patent für Web 2.0 erteilt wird?
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