Medienbericht

Zwischen Heft und Tablet

08 September 2015 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht, PHSZ

In der August-Ausgabe des Elternmagazins Fritz & Fränzi hat Bianca Fritz ein differenziertes Portrait der digitalen Aktivitäten der Projektschule Goldau (Biblionetz:w02462) verfasst. Aus meiner Sicht gibt der Artikel (Biblionetz:t18001) unsere Grundüberlegungen gut wieder. Herzlichen Dank!

Den Hauptartikel gibt es ohne Bilder auch online, Bilder und Interviews nur gedruckt.

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Es ist ja nett diese Geschichte. Da macht ein junger Mensch in Bern ein Selfie mit dem französischen Staatspräsidenten und zeigt dazu den Stinkefinger. Natürlich geht das diplomatisch gar nicht. Also entschuldigt sich der junge Mann und löscht das Bild.

Und die Medien berichten darüber:

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Dann ist ja jetzt alles gut, denn das Bild ist ja gelöscht.

Genau.

Mister Statistik

15 December 2014 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht
Hans Rosling kannte ich bereits seit längerem. Er ist der etwas langweilig aussehende Professor, der in einem berühmten TED-Talk die staubtrockensten Statistiken zu Lebenserwartung und Kinderanzahl mit information visualization (Biblionetz:w01834) in eine spannenden Sportreportage verwandelt und damit ernsthafte Themen verständlich und attraktiv präsentiert:

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Diese 20 Minuten lohnen sich, denn sie zeigen, wie statistische Daten im digitalen Zeitalter zu Leben erwachen können und nicht mehr statisch auf Papier kleben müssen. Bemerkenswert ist auch Roslings Aussage "Durchschnittswerte verbergen die wahren Verteilungen." (Hattie, ich hör Dich trappsen)

Ich fand Hans Rosling somit schon bisher cool. Ich habe ihn mir jedoch als relativ theoretischen Büromenschen vorgestellt. Ein Artikel in der gestrigen Sonntagszeitung (Biblionetz:t17354) (den es leider nicht online gibt), berichtet nun jedoch, dass Hans Rosling früher Epidemologe in Moçambique war und jetzt nach seiner Emeritierung in Liberia vor Ort versuchen will, mit statistischen Methoden die Verbreitung von Ebola einzudämmen. Sehr eindrücklich!

P.S.: Die *Gapminder-Software gibt es jetzt auch als offline-Version

Vergangenen Mittwoch (11.06.2014) hat die Projektleitung des Lehrplans 21 (Biblionetz:w02172) zu einem Hearing in Sachen Teillehrplan ICT und Medien (Biblionetz:t15600) geladen und ca. 50 Vertreterinnen und Vertreter von Kantonen, Pädagogischen Hochschulen und Interessen-Verbänden kamen. Es ging darum, die Arbeit der Expertengruppe II zum Teillehrplan ICT und Medien zu diskutieren, die in der Folge der allgemeinen Lehrplanvernehmlassung in Auftrag gegeben worden war.

Dies könnte man als Wirklichkeit 1, kurz W1 bezeichnen.

Am gestrigen Sonntag hat die NZZ am Sonntag über den Anlass berichtet. Der berichtende Journalist war selbst nicht am Anlass (weil keine Journalisten eingeladen waren), sondern musste sich auf ihm zugespielte Unterlagen und Berichte von Anwesenden (= W2) stützen.

Der Journalist schreibt also seinen Artikel (= W3) und speist ihn ins Redaktionssystem der NZZ ein. Vermutlich der Produzent macht einen kurzen, knackigen Titel dazu: Programmieren als Pflichtstoff (Biblionetz:t16654), ohne am Anlass gewesen (W1) zu sein oder mit den Anwesenden gesprochen zu haben (W2). Die NZZ stellt den Artikel nicht online, er ist also nur für Abonnentinnen und Abonnenten der NZZ am Sonntag wahrnehmbar.

Dazu gehört auch die Redaktion der Gratiszeitung 20 Minuten. Sie verfasst noch am Sonntag ihrerseits einen Artikel (= W4 ), dessen Inhalt einzig und allein aus dem Artikel der NZZ am Sonntag stammt. 20 Minuten war weder am Anlass, noch hat 20 Minuten die relevanten Unterlagen oder hatte Gelegenheit mit Personen zu reden, die am Anlass waren. Am Sonntagmittag erscheint der Artikel unter dem Titel Programmieren als Pflichtfach ab 3. Klasse (Biblionetz:t16662)

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Wie immer bei 20 Minuten stürzt sich nun eine Horde von Online-Kommentatoren auf den Artikel und verfasst bis am Sonntagabend über 80 Kommentare (W5) ohne am Anlass gewesen zu sein (W1), die Unterlagen dazu gelesen oder mit Anwesenden gesprochen zu haben (W2), den Artikel in der NZZ am Sonntag zu kennen (W3) oder - wenn man gewisse Kommentare liest - auch nur den Artikel in 20 Minuten (W4) genau gelesen zu haben. Aus dem Entwurf des Teillehrplans ICT und Medien des Lehrplans 21:

können an einfachen Beispielen Vor- und Nachteile von Primärerfahrungen, Medienbeiträgen und Erfahrungen in virtuellen Lebensräumen beschreiben (z.B. Naturerlebnis, Film, Geschichte, Lernprogramm). (Quelle)

und

Schülerinnen und Schüler können Funktion und Bedeutung der Medien für Kultur, Wirtschaft und Politik beschreiben und darlegen, wie gut einzelne Medien diese Funktion erfüllen (z.B. Manipulation, technische Abhängigkeit, Medien als vierte Gewalt).

Das lese ich auf inside.it
8←-- Nun also doch: Im Lehrplan 21 soll Programmieren einen festen Platz im Unterricht erhalten. Das Modul wird nun "Medien und Informatik" heissen. Laut der 'NZZ am Sonntag' sollen sich Kinder bereits ab der dritten Klasse eine Lektion pro Woche mit Computern, Programmen und neuen Medien auseinandersetzen. In der Oberstufe seien zwei Lektionen pro Woche eingeplant. So der Vorschlag der Expertengruppe der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK), weiss die Sonntagszeitung.
8←-- Was davon gehört zu W1 und was zu Wn - oder anders rum gefragt: Welche Änderungen soll es gegenüber der ursprünglichen Fassung geben?

-- Main.PeterSomm - 24 Jun 2014

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Seit August ist einiges bei mir liegen geblieben (u.a. aufgrund von TagungsHerbst2013). Dieser Tage bin ich nun daran, die physischen und virtuellen Pendenzenberge abzutragen. Nach 100 Mails hier zwischendurch wiedermal ein Blogposting. Bei mir auf dem Pult liegt die aktuelle Ausgabe des Schulblatts des Kantons Zürich (Biblionetz:b05339), das sich mit digitalen Medien beschäftigt. Darin äussert sich z.B. die Zürcher Bildungsdirektorin Regine Aeppli zum Wandel von der Schreibmaschine zur Datenwolke (Biblionetz:t15668), ein Überblicksartikel schildert die Potenziale digitaler Medien und die Situation im Kanton Zürich (Biblionetz:t15669), je ein Bericht aus einer Berufsschule und einer Zürcher Primarschule zeigen konkrete Situationen vor Ort.

In einem längeren Interview (Biblionetz:t15666) werde ich zu Chancen und Risiken digitaler Medien befragt . Für LeserInnen dieses Weblogs jedoch vermutlich wenig Neues...

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