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Das Neue und seine Feinde

Seit ein paar Tagen ist das neueste Buch von Gunter Dueck (Biblionetz:p01183) erhältlich. Es trägt den Titel

Das Neue und seine Feinde
Wie Ideen verhindert werden und wie sie sich trotzdem durchsetzen
Biblionetz:b05093

und beschäftigt sich mit dem Thema Innovationsmanagement aus Sicht des Innovators.

Im ersten Teil des Buches rekapituliert Dueck die Klassiker des Innovationsmanagements, angefangen bei Everett M. Rogers Diffusion of Innovations (Biblionetz:b03045), über Clayton Christensens The Innovator's Dilemma (Biblionetz:b05094) und Geoffrey A. Moores Crossing the Chasm (Biblionetz:b02352) bis zum Tipping Point (Biblionetz:b00928) von Malcom Gladwell.

das-neue-01.jpg

Wie öfters in Dueck-Büchern werden Menschen in Gruppen eingeteilt, diesmal sind es die Innovationadopterkategorien von Rogers, die Dueck anders benennt:

Bezeichnung bei Rogers Biblionetz Bezeichnung bei Dueck Definition bei Dueck
Innovators Biblionetz:w02126 Protagonisten -
Early Adopter Biblionetz:w01431 Protagonisten -
Early Majority Biblionetz:w02127 Open Minds "die eine Innovation gut fänden, wenn sie so weit ist (wenn!)"
Late Majority Biblionetz:w02128 Closed Minds "die mit 'so etwas braucht doch kein Mensch' den Kopf schütteln"
Laggards Biblionetz:w02129 Antagonisten "die das Neue aktiv bekämpfen ('Unsicher! Gefährlich! Unmoralisch!')"

das-neue-02.png

Obwohl ich diese Kategorisierung und die zugrunde liegenden Werke bereits kannte, fand ich den ersten Teil des Buches bereichernd. Nicht nur weil es für mich als Wanderprediger von neuen Ideen immer wieder tröstend ist, wenn einem andere bestätigen, dass das Vorwärtsbringen neuer Ideen nicht immer ein Zuckerschlecken ist, sondern auch weil es mir auch neue Einsichten gebracht hat. Während ich nämlich aus Geoffrey A. Moores Buch vor allem den ersten Graben (Chasm), den zwischen Early Adopter und Early Majority mitgenommen habe, weist Dueck auf die nächsten beiden Gräben zwischen Early Majority und Late Majority sowie zwischen Late Majority und Laggards hin. Insbesondere der letzten Graben wurde mir beim Lesen aktiver bewusst, der Graben, der sich auftut, wenn man die letzten 10 Prozent überzeugen oder schliesslich zwingen will. Ein Graben, der sich z.B. auftut, wenn man 1:1-computing verbindlich einführen will oder der sich zeigt, wenn gewisse Leute aus lauter Angst vor digitalen Medien dement werden…

Im zweiten Teil des Buches führt Dueck seine Einteilung von Menschen in Gruppen fort, in dem er Gesetzmässigkeiten von Innovationen bei verschiedenen Berufsgruppen aufzeichnet: Wie reagieren Wissenschafter auf Innovation, wie der Verkauf und wie das Marketing? Wenn auch vereinfach, so nickt man doch ab und zu und kann Duecks Schilderungen eigene Erlebenisse beifügen, die sich weitgehend decken. Clichées haben eben schon etwas für sich wink

Was der dritte Teil bringen wird, weiss ich noch nicht, bin noch nicht so weit mit Lesen wink Trotzdem habe ich das Buch bereits (erfolgreich) weiter empfohlen. Es wirkt sicher tröstend, vielleicht aber auch weiter...

Wer das Buch (noch) nicht hat, kann sich gewisse Ideen auch in folgendem beiden Vortrags-Videos von Dueck anschauen:

Businesskontext (15 Minuten):

Bildungskontext (64 Minuten):


Hm, habe mich beim Schauen sehr als "ja, ABER"-Typ wieder erkannt… Hat (trotzdem oder erst recht) gut getan. Als quasi "noch-Feindin" sage ich nur: bitte unbedingt weiter predigen, man erreicht mich wahrscheinlich bald ennet dem Graben smile

-- IreneSchuler - 22 Jan 2013

Die Videos haben mir sehr gefallen, wie das meiste was Herr Dück (eu=ü das ist innovativ smile erzählt. Ich mag seinen Humor und wie er über die Digitale Demenz spitz herzieht. Habe mich auch als "ja aber…." Typ klassifiziert.

-- MudiKubba - 22 Jan 2013
 
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