Demokratisierung des Beamers

Letzten November hatte ich das erstmals im Rahmen einer Blockwoche mit Studierenden ausprobiert, nun ist es an der Projektschule Goldau in drei Schulklassen Alltag und Anfang letzter Woche konnte ich es an einer Dozierendenweiterbildung zeigen und ausprobieren lassen: Auf Knopfdruck den eigenen Bildschirminhalt (mit Ton) auf dem Beamer anzeigen lassen.

Ich bin fasziniert von dieser Möglichkeit. Der Beamer gehört technisch nicht mehr primär der Lehrperson, sondern bei einer 1:1-Ausstattung haben alle gleichwertigen Zugriff auf die Projektionsfläche. Wie bei einem Wiki sind es soziale Regeln, die ein Chaos verhindern und für einen vernünftigen Schulbetrieb sorgen, nicht aber technische Hindernisse. Das gefällt mir. Oder modern ausgedrückt:

Occupy Beamer!

Wie verändert sich die Beamernutzung und evtl. auch gewisse Unterrichtssettings, wenn Bilder und Filme von ausserhalb der Schule und/oder des Unterrichts sowie Ergebnisse von Arbeiten im Unterricht auf Knopfdruck allen gezeigt werden können?

Für andere Unterrichtssettings ist weniger ein einziger Beamer im Schulzimmer geeignet als vielmehr ein paar 24 Zoll-Bildschirme (nicht mehr wirklich teuer), die dann per Funk angesprochen werden können. Alle Lernenden haben kleine Geräte fürs Arbeiten, in Gruppen wird auf den "Gruppenbildschirmen" gearbeitet.

Ja, technisch geht das theoretisch schon lange. Aber nun ist es blödsinnig einfach (und bezahlbar) geworden. Das ist wichtig für eine Alltagsintegration.

Und auch vor der Anschaffung eines interaktiven Whiteboards muss man sich nun überlegen, ob man ein Gerät kaufen will, das genau einem Computer ermöglicht, mit der Projektionsfläche zu interagieren, oder man man nicht mit einem oder mehreren Tablets besser fährt, die per Funk an einen Beamer angeschlossen sind:

Alt Neu Vorteile Nachteile
Wandtafel Interaktives Whiteboard Lernende sehen gross, wie etwas entsteht. Schreibende stehen mit dem Rücken zum Publikum.
Hellraumprojektor Tablet / Tablet PC mit Beamer Schreibende sehen das Publikum. Schreiben ist klein und Ergebnis erscheint nicht dort, wo geschrieben wird.

In diesem Posting will ich absichtlich nicht auf die technischen Umsetzungsmöglichkeiten eingehen. Ich sehe derzeit folgende Möglichkeiten:

Hallo, zu den technischen Möglichkeiten der Demokratisierung des Beamers ist auch ein TabletPC (ja, mit Windows oder Linux) oder Notebook und ein WLAN-Projektorserver zu nennen. So kann entweder ein TabletPC/Notebook unter den Schülern weitergereicht werden, oder je nach Projektorserver können bis zu 16 Endgeräte wechselweise angezeigt werden. Mein Kollege Benjamin Götzinger und ich versuche diesen Ansatz gerade grassrootmäßig von Unterfranken aus bekannt zu machen.

Mehr (auch technisch detaillierter) unter http://tabletpcatschool.wordpress.com.

Grüße aus Haßfurt

Jörg Thelenerg

-- JoergThelenberg - 13 Apr 2012

Als langjähriger Tablet-PC-User bin ich damit natürlich sehr einverstanden. Das "Herumreichen" ist einfach für gewisse Lehrpersonen eine grössere Hürde als wenn die Lernenden mit ihren eigenen Geräten auf den Beamer zugreifen können.

-- BeatDoebeli - 13 Apr 2012
 
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Kategorien: IsaBlog, IsaSchulICT

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