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Ić bin kein Schweizer

03 September 2016 - Version 1

Unter dem Titel Ić bin kein Schweizer (Biblionetz:t19159) berichtet das Magazin des Tages-Anzeigers von Robert Matešić der sich gerne in der Schweiz einbürgern lassen möchte, dem die Behörden jedoch mitteilen, sein Nachname lasse sich nicht wie gewünscht als Matešić schreiben, da die entsprechende Verordnung das Zeichen ć nicht kenne. Der Artikel erklärt gegen Ende, dass eigentlich technische Gründe dafür den Ausschlag geben. Da man bei den Behörden noch nicht mit dem umfassenden Zeichensatz UTF-8 arbeitet, hat man sich früher für einen Teilzeichensatz entscheiden müssen und hat ISO 8859-15, den westeuropäischen Zeichensatz gewählt. Somit lassen sich alle westeuropäischen Namen problemlos im Schweizer Pass abbilden, nicht jedoch die osteuropäischen. Der Artikel schliesst mit der Frage, ob dies dem Artikel 8 der Schweizerischen Bundesverfassung widerspricht: "Niemand darf diskriminiert werden, namentlich nicht wegen der Herkunft, der Rasse, des Geschlechts, des Alters, der Sprache..."

Ich finde diese Geschichte aus der Perspektive der Informatikdidaktik sehr spannend. Sie zeigt deutlich, dass in einer digitalisierten Welt Informatikerinnen und Informatiker die Arbeits- und Lebenswelt vieler Menschen prägen (Biblionetz:a01003) und hier die Digitalisierbarkeit der Welt (Biblionetz:w02914) zumindest in den früheren Zeichensätzen an ihre Grenzen gestossen ist. Die Geschichte zeigt beispielhaft, dass Softwaresysteme sehr wohl normative Aussagen enthalten können ("westeuropäische Sonderzeichen sind wichtiger als osteuropäische Sonderzeichen"), was teilweise ja bestritten wird (siehe z.B. Krude Argumente gegen das Programmieren in der Schule).

Aus meiner Sicht würde sich diese Geschichte wunderbar als Einstieg im Informatikunterricht zum Thema Zeichensätze oder Codierung oder Digitalisierung eignen. Aufgeschlüsselt nach den Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks (Biblionetz:w02886):

  • Technologische Perspektive: (Biblionetz:w02888) Was steckt technologisch hinter diesem Problem? Warum steht im Artikel, dass frühere Computersysteme nur 191 Zeichen in einem Zeichensatz speichern konnten? Wie speichert denn der Computer überhaupt Zeichen? Wie löst das im Artikel erwähnt UTF-8 das Problem? Warum verwenden dann nicht einfach alle Systeme automatisch UTF8? etc.

  • Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive: (Biblionetz:w02889) Welche (diskriminierenden) Konsequenzen haben diese Beschränkungen bisherigen Zeichensätze? Wer ist dafür verantwortlich? Hätte dies besser gemacht werden sollen? Wo gibt es ähnliche Probleme? etc.

  • Anwendungsperspektive: (Biblionetz:w02887) Wie sieht die Situation bei den Computern in der eigenen Umgebung aus? Kann mein Notebook, Tablet, Smartphone mit solchen Zeichen umgehen? Wo sind Sonderzeichen erlaubt, wo nicht (URL, Mailadressen, Nicknames, Passwörter etc.)? Wie finde ich Sonderzeichen, die nicht auf meiner Tastatur sind? Wie sieht es mit Textverarbeitungsprogrammen, Präsentationssoftware etc. aus? (Mein Blog und mein Biblionetz beherrschen z.B. bereits UTF8, die jeweiligen RSS-Feeds jedoch noch nicht…)

 
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Krude Argumente gegen das Programmieren in der Schule

20 August 2016 - Version 2

In der aktuellen FAZ vom 17.08.2016 spricht sich Adrian Lobe im Artikel Auf dem Lehrplan der Siliziumtalschule (Biblionetz:t19106) gegen das Programmieren als Teil der Allgemeinbildung (Biblionetz:f00114) aus:

Müssen wir jetzt alle programmieren lernen? Die IT-Giganten lassen sich entsprechende Förderprogramme ganz schön was kosten. Doch ihre Ziele sind eher ideologischer als praktischer Natur.

Ich möchte seine Argumentationsweise nicht unwidersprochen lassen. So wie sich viele Diskussionen um Kinder und Computer entschärfen lassen, wenn man Computer durch Buch ersetzt, erscheinen viele Aussagen Lobes in einem anderen Licht, wenn man Informatik oder Programmieren durch Biologie oder Chemie ersetzt.

Mit Schulwissen kann die digitale Welt nicht komplett durchschaut werden

Lobe schreibt:

Müssen wir im Internet der Dinge, wo wir von Milliarden codierter Objekte umgeben sind, die unsere Handlungen, Gedanken und Emotionen in Rohstoffe für die datenverarbeitende Industrie verwandeln, programmieren lernen, um der Realität überhaupt gewachsen zu sein? In einem modernen Fahrzeug stecken heute hundert Millionen Zeilen Programmiercodes. Die Affäre um die Schummel-Software bei VW, bei der Abgaswerte in Dieselfahrzeugen manipuliert wurden und die nur durch die akribische Arbeit von Wissenschaftlern aufgedeckt werden konnte, zeigte einmal mehr, wie schwer es allein schon für Experten ist, die komplexe Wirklichkeit zu durchschauen.

Ich fasse Lobes Aussage folgendermassen zusammen: "Die digitale Realität ist so komplex, dass sie mit Schulwissen nie gänzlich erfasst werden kann."

Nun, das ist in der Biologie und der Chemie nicht anders. In einem Menschen stecken Milliarden von Zellen und chemische Verbindungen, dass allein schon für Experten schwierig ist, deren Funktionsweise im Detail zu durchschauen (und z.B. für alle Krankheiten Gegenmittel zu entwickeln). Auch ein Atomkraftwerk kann ich mit Schulphysik nicht komplett verstehen. Trotzdem werden in der Schule Atommodelle erklärt.

Diese Argumentationsweise zeugt von einem seltsamen Verständnis von Allgemeinbildung: Schule hat schon immer die Komplexität der Welt nur in Ansätzen zu erklären vermocht. Das ist in allen Themenbereichen so und ist somit kein Argument gegen Informatik.

Es gibt eine zum Teil branchenfinanzierte Lobby für das Programmieren

In Amerika ist eine regelrechte Lobby fürs Programmieren entstanden. Apple wollte beim Streit mit dem FBI um die Entschlüsselung des iPhones eines der Attentäter von San Bernardino seine Codes als Ausdruck der Meinungsfreiheit verstanden wissen. Und mit code.org gibt es eine eigene, von den Internetkonzernen finanzierte Non-Profit-Organisation, die mit IT-Stars wie Mark Zuckerberg, Bill Gates und Jack Dorsey fürs Programmieren wirbt.

Natürlich muss man bei entsprechenden Lobbykampagnen genau hinschauen, wer diese finanziert. Eine Sache aber nur zu verurteilen, weil man dem Verfechter ein Eigeninteresse vorwirft, bezeichnet man in der Rhetorik als argumentum ad hominem circumstantial (Biblionetz:w02147). Chemie will auch niemand abschaffen, nur weil die chemische Industrie "Werde ChemikerIn!"-Werbekampagnen unternimmt…

Programmieren beflügelt Allmachtsphantasien

Programmieren beflügelt Allmachtsphantasien. Die Quantified-Self-Bewegung glaubt, dass sie ihren letztlich ebenfalls in Quellcode geschriebenen Körper hacken und ihr Leben vom Ausgabeverhalten bis hin zur Liebe neu programmieren könnten. Die Entwickler wollen das Soziale umcodieren.

Die Quantified-self-Bewegung (Biblionetz:w02356) hat genau so wenig mit Programmieren zu tun, wie die Weight-watchers mit der Herstellung von Waagen. Ihre Anhänger nutzen digitale Geräte zur Erfassung ihrer Körperdaten so wie Mitglieder von Weight-watcher Waagen nutzen, um ihr Gewicht zu messen und über die Zeit zu dokumentieren.

Selbst wenn Quantified-self etwas mit Programmieren zu tun hätte und wir quantified-self für ungesund halten würden: Käme jemand auf die Idee, Biologie und Chemie in der Schule zu kritisieren, weil gewisse Spitzen- und Breitensportler dopen?

„Wenn man den Code kontrolliert, kontrolliert man die Welt“, schrieb der Futurist Marc Goodman. Google prozessiert am Tag 3,5 Milliarden Suchanfragen, und es sind keine Menschen, sondern Maschinen, die uns im Bruchteil einer Sekunde Ergebnisse anzeigen. Das Einzige, was der Mensch tut, ist die Software zu schreiben. Inzwischen generieren Computerprogramme standardisierte Artikel oder juristische Expertise wie in einigen amerikanischen Anwaltskanzleien. Die Arbeitsplätze geraten durch die Automatisierung immer stärker unter Druck.

Diesem Abschnitt will ich gar nicht widersprechen: Firmen wie Google und Facebook bestimmen zunehmend, welche Informationen wir überhaupt noch zu Gesicht bekommen. Der Abschnitt belegt, wie einflussreich Software in unserer Welt geworden ist und wie wichtig es deshalb ist, mindestens in Ansätzen zu verstehen, wie solche Software entsteht.

Informatiker sehen Menschen als programmierbare Maschinen

Quincy Larson, Lehrer bei der Organisation FreeCodeCamp.com, postulierte auf dem Technikblog „Techcrunch“: „Program or be programmed“ programmiere oder werde selbst programmiert. Das klingt schon fast nach sozialdarwinistischem Überlebenskampf. Die These impliziert, dass der Mensch selbst ein programmierbares Wesen ist, geschrieben in Maschinencodes und Genomen, die jederzeit abrufbar und auslesbar sind. Der Mensch ist aus dieser Sicht eine Maschine, die man berechnen und beherrschen kann.

Diesem Abschnitt kann man auf zwei Ebenen etwas entgegnen:

  • Nicht wörtlich genommen: Program or be programmed ist eine eingängige Kurzformel für die Aussage, dass man entweder selbst versteht, wie die digitale Welt funktioniert oder aber ihr ausgeliefert ist. In anderen Bereichen ist diese Aussage unbestritten: Wir bringen Schülerinnen und Schülerinnen Grundprinzipien der Wirtschaft bei, damit sie den Mechanismen der Wirtschaft nicht vollständig ausgeliefert ist.
  • Wörtlich genommen: Es mag Menschen geben, die andere Menschen als programmierbar betrachten. (Das müssen nicht einmal Informatiker sein, auch Vertreter des neurolinguistischen Programmierens oder der Hypnotherapie können dieser Ansicht sein…)
    Wäre Informatik das einzige Schulfach, so könnte dies tatsächlich problematisch sein. Zur Allgemeinbildung gehört ja aber gerade, dass jemand möglichst vielfältige Perspektiven auf die Welt einnehmen kann: Eine informatische, eine biologische, eine chemische, eine sprachliche etc. Diese Perspektiven widersprechen und relativieren sich gegenseitig.
    Wiederum: Würde jemand Biologie abschaffen wollen, weil diese behauptet der Mensch sei aus Zellen aufgebaut oder das Fach Chemie kritisieren, weil dieses den Mensch als Ansammlung von Atomen bzw. Stoffen betrachtet? Eben.

Programmiersprachen sind keine Sprachen

Programmieren sei die neue Lese- und Schreibfähigkeit, heißt es, und umgeben von beflissenen Technik-Nerds fühlt man sich fast schon als Analphabet. Dabei werden Java, C und Co. zwar auch „Programmiersprachen“ genannt, aber es sind rein technische Systeme zur Formulierung von Anweisungen. Menschliche Sprache wird darüberhinaus auch zur Formulierung von Meinungen, Ansichten und normativen Aussagen eingesetzt. Schon allein deshalb geht der Vergleich fehl, Programmieren sei eine „Fremdsprache“.

Hier könnte man lange über die Definition einer Sprache diskutieren. Mindestens aber der Aussage, mit Programmiersprachen könnten keine normativen Aussagen gemacht werden, muss vehement widersprochen werden. Wie Lobes selbst schreibt, prägen Suchmaschinen etc. zunehmend unsere Informationsaufnahme. Darin stecken normative Aussagen, verpackt in Code. Ja, geschrieben von Menschen, aber formuliert in Programmcode:
  • Ein automatisiertes Kreditvergabesystem entscheidet über die Kreditwürdigkeit von möglichen Kunden aufgrund von normativen Aussagen, niedergeschrieben in seinem Code.
  • Ein selbstfahrendes Auto, dass sich im Falle eines Unfalles entscheiden muss, wer geschützt und wer verletzt werden soll (Trolley-Problem, Biblionetz:w02858) tut dies aufgrund in seiner Software festgelegten normativen Entscheidungen.

Software ist eben gerade nicht nur ein "rein technisches System", sondern von Menschen gemacht. Aus meiner Sicht ist dies eine wichtige Erkenntnis, die im Informatik-Unterricht gemacht werden soll. Es wäre fatal, wenn Menschen Software als genauso unveränderbar und wertneutral wie Naturgesetze betrachten würden.

Programmieren führt zu Solutionismus

Natürlich ist Programmieren eine wichtige Kompetenz. Man lernt, informatische Prozesse zu verstehen, und man kann mit etwas Übung, ganz praxisnah, eine eigene App schreiben. Doch letztlich wird den Schülern im Unterricht vor allem ein Weltbild vermittelt, man könne alle Probleme der Welt in Zahlen beschreiben und mit einer Formel lösen. Armut, Krebs, Aids? Dafür braucht es nur eine App. „Solutionism“ nennt das der Internetphilosoph Evgeny Morozov. Der neue, raumgreifende (Sozial-)Determinismus hat die Tendenz, Probleme zu simplifizieren. Mit Programmieren als Unterrichtsfach fände die Ideologie des Silicon Valley Eingang in die Klassenzimmer. Zuckerberg und Co. wollen nicht etwa, dass wir alle reiche Unternehmer werden, sondern dass ihre Input-Output-Logik in unsere Köpfe eindringt. Damit zementieren sie ihr Geschäftsmodell der „clickonomics“, und nur so ist letztlich auch ihre Kampagne zu verstehen.

Auch hier wieder: Mit dieser Solutionismus-Begründung (Biblionetz:w02470) müsste man auch Physik, Chemie und Biologie als Themen in der Schule abschaffen, denn diese vermitteln scheinbar genau so simplifizierende Sichtweiten: Die Welt besteht nur aus Atomen, die Welt besteht nur aus Stoffen, die lebendige Welt besteht nur aus Zellen. Genauso wenig wie die meisten Physiker, Chemiker und Biologen ihre Weltsicht als die einzig gültige sehen würden, genauso wenig tun dies die meisten Informatiker.

Ziel jedes Schulfachs ist es, Potenziale und Grenzen der eigenen Sichtweise aufzuzeigen. Als Informatikdidaktiker versuche ich mir ebenfalls bewusst zu sein (lesenswert in diesem Zusammenhang ist z.B. das Paper "From Computational Thinking to Systems Thinking" (Biblionetz:t17032) von Steve Easterbrook).

Beim Programmieren gibt es nur 0 und 1 aber keine Graubereiche

In der binären Logik existieren keine Graubereiche und Schattierungen es gibt nur Einsen und Nullen. Dabei heißt es doch immer, Kinder sollen lernen, zu nuancieren und abzuwägen.

Ich möchte ja nicht aufs gleiche Niveau wie der Autor sinken, aber müsste hier nicht eher der Journalist nuancieren und abwägen?

In Kürze: Das Weltverständnis bzw. Mündigkeitsargument

Es gibt viele Begründungen für Informatik und Programmieren in der Schule (siehe z.B. Biblionetz:t16006). Als Replik auf diesen Artikel noch einmal prägnant formuliert das Weltverständnis- oder Mündigkeitsargument: (Biblionetz:a01050):

Unsere heutige Welt ist entscheidend von digitaler Technologie geprägt (ob wir das gut finden oder nicht). Die allgemeinbildende Schule hat die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler auf ein mündiges Leben vorzubereiten, sodass sie sich in der Berufswelt, der Gesellschaft und im Privatleben zurechtfinden und diese Lebensbereiche mitgestalten können. Dies ist bereits heute ohne ein Verständnis grundlegender Konzepte der Informatik nicht mehr möglich.

 
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Interessante Managementansätze bei Schweizer IT-Unternehmen

03 June 2016 - Version 2

Vielleicht ist ja Zufall, aber in den letzten Tagen bin ich grad zwei Interviews mit CEOs von Schweizer IT-Unternehmen begegnet, die ungewöhnliche Managmentsansätze haben:

  • ERGON AG: "Jeder weiss, was der andere verdient"
    "Lohntransparenz und Mitbestimmung bei der Wahl des CEOs: «Züriberg» sprach mit Patrick Burkhalter, dem abtretenden CEO von Ergon Informatik, und seiner Nachfolgerin Gabriela Keller über Löhne, «Future Work» und die Informatiktage." (Biblionetz:t18702) Interview auf der letzten Seite der Zeitung Züriberg vom 2.06.2016 PDF-Dokument
  • Liip AG: "Meine To-do-Liste wurde in der Firma zum Running Gag"
    "Keine Chefs, keine Budgets, keine Zielvorgaben, kaum Kontrolle: Die Firma Liip verstösst gegen viele Regeln der Unternehmensführung und ist damit sehr erfolgreich. Mitgründer und Mitinhaber Christian Stocker erläutert, wie er sich als Chef überflüssig gemacht hat, wie sich 140 Mitarbeiter selber organisieren und was passiert, wenn man auf Vorschriften verzichtet." (Biblionetz:t18702) online hier

t18701.jpg t18702.jpg

Woran liegt es, dass es bei diesen Unternehmen zu funktionieren scheint?

hmmm … hast du schon Antworten auf deine Frage gefunden?

-- MarcWidmer - 04 Aug 2016

 
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Microsoft Wireless Display Adapter

23 June 2016 - Version 5

fall3.png

Da ich schon daran bin, Lösungen für das drahtlose Projizieren vorzustellen, hier gleich noch ein dritter Fall:

Diesmal sind keine Apple-Geräte involviert, ich möchte nur meinen Notebook drahtlos an einen Beamer anschliessen, habe aber unter Umständen kein WLAN zur Verfügung (oder ich habe eines, möchte aber nicht lange konfigurieren).

Hier hilft mir seit einiger Zeit der Wireless Display Adapter von Microsoft.

Bei meinem Windows-10-Notebook funktioniert das erstaunlich problemlos: Einstecken, verbinden, Adapter als externen Monitor nutzen (gespiegelt oder erweitert). Ein evtl. vorhandenes WLAN im Raum kann weiterhin genutzt werden.

Der Adapter braucht Strom und weil HDMI keinen Strom liefert, muss der Adapter den Strom per USB beziehen. Der Beamer oder Bildschirm, an welchen man den Adapter anstecken will, hat mit Vorteil einen USB-Anschluss in der Nähe des HDMI-Anschlusses, sonst muss mit externem USB-Acku oder Verlängerungskabel gebastelt werden, was die Einfachheit der Lösung wieder zunichte macht.

Anwendungsszenario: Sitzung mit Beamer, ich möchte aber nicht dort sitzen (bleiben), wo das Anschlusskabel des Beamers endet. Mit diesem Adapter kann ich mich mit dem Notebook frei im Raum bewegen.

Kostenpunkt: Ca. 50 Franken/Euro/Dollar. Es scheint eine neue Version zu geben, deshalb ist an gewissen Orten die alte Version günstiger zu haben. Ich hatte meinen mal für 35.- in einer Aktion gekauft.


Lieber Beat, Und du hattest noch nie Probleme mit diesem Stick? Mein erster funktioniert zwar, verliert aber nach rund 30 min. die Verbindung, dann immer häufiger. Mein zweiter ist besser, aber auch dort passiert es hin und wieder. Die Dinger werden im Betrieb recht heiss, ich tippe auf thermische Probleme. Vom Konzept und der Einfachheit her, aber eine Supersache. Vielleicht habe ich auch Montagsgeräte. Gruss Stephan

-- StephanGoeldi - 24 Jun 2016

Ich habe schon mehrfach ohne Probleme ganze Spielfilme damit gestreamt.

-- BeatDoebeli - 24 Jun 2016

Mit diesem Adapter mache ich grundsätzlich sehr gute Erfahrungen. Am besten gefällt mir, dass ich im Raum flexibel bin, d.h. ich kann mich positionieren, wo ich will. Bei gewissen Übertragungsarten (z.B. Referentenmodus in Powerpoint) hatte ich schon Schwierigkeiten oder es war unmöglich. Im laufenden Betrieb aber sonst störungsfrei. Ein spontanes (oder zu vieles ;-)) Umschalten der Übertragungsmodi jedoch ist nicht zu empfehlen. Das System hat mir dabei schon ziemlich "einen Streich" gespielt und ich musste den Rechner neu starten.

-- OlivierWueest - 26 Jun 2016

 
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Mein Wahrnehmungswandel beruflicher sozialer Netzwerke

26 May 2016 - Version 1

Ich muss, bzw. ich habe beschlossen, berufliche soziale Netzwerke (Biblionetz:w02521) künftig anders wahrzunehmen. Bisher war ich der (offenbar traditionellen) Ansicht, dass berufliche soziale Netzwerke die Netzwerke der physischen Welt abbilden. In Xing (hiess noch OpenBC als ich beitrat ;-)) und Linkedin war ich mit Personen vernetzt, die ich auch im realen Leben kannte oder mit der ich im Digitalen zumindest mal bilateral kommuniziert hatte. Ich sah den Sinn solcher professioneller sozialer Netze primär darin, sehen zu können, wer wen kennt. Anfragen von mir unbekannten Personen habe ich weitgehend ignoriert.

Solche Anfragen haben über die Jahre zugenommen, seit der Veröffentlichung meines Buches sind sie nun sprunghaft angestiegen. Nachdem die Zahl aussehender Kontaktanfragen dreistellig geworden ist, habe ich beschlossen, meine Haltung zu ändern. Offenbar werden solche Netzwerke nicht (mehr) zur virtuellen Abbildung bestehender, sondern zum Knüpfen neuer Kontakte verwendet (anders kann ich mir nicht erklären, dass ich so viele Anfragen von mir unbekannten Personen erhalte). Ich werde somit heute über hundert Kontaktanfragen bestätigen und man wird aufgrund einer Vernetzung von mir mit anderen Personen nicht mehr daraus ableiten können, dass ich diese Menschen wirklich kenne. (Tja, das ist ein Hauptproblem der Vernetzungsdefinition von Facebook, Xing und Linkedin: Sie muss immer auf Gegenseitigkeit beruhen. Da scheint mit Twitter und Google+ die Realität besser abzubilden: In Google+ kann ich beispielsweise jemanden einkreisen ohne dass er/sie das auch tun muss).

Dass berufliche soziale Netzwerke aber weiter dazu verwendet werden, den eigenen (vermeintlichen) Status zu präsentieren, sehe ich in einem anderen beruflichen sozialen Netzwerk, nämlich dem akademischen sozialen Netzwerk (Biblionetz:w02519) Researchgate (Biblionetz:w02516). Dieses Jahr haben bereits zwei Personen bei Researchgate angegeben, dass sie an der Pädagogischen Hochschule Schwyz arbeiten würden, von denen wir hier noch nie etwas gehört haben. Eine dieser Personen ist bereits wieder aus der Liste verschwunden, Xu Han ist uns aber weiterhin unbekannt:

researchgate-phsz.png

P.S.: Umgekehrt habe ich auch beschlossen, diejenigen, die ich wirklich kenne, aktiver in den Netzwerken zu verknüpfen. Aus dem Umstand, dass ich jemanden dieser Tage vernetzt habe lässt sich somit nicht schliessen, dass ich die Person nicht kennen würde wink

 
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