Information-Architecture (IA), Feb 2006

Streaming Media fürs Lernen?

19 February 2006 | Beat Döbeli Honegger | Information-Architecture (IA)
Mit den Podcasts der Stanford University sind derzeit streaming media for learning (podcasts, vlogs, Televorlesungen usw.) wieder mal in. Ich konnte mich bisher nie dafür begeistern:
  • Ich kann den Inhalt nicht überfliegen/scannen
  • Ich kann die Geschwindigkeit der Informationsaufnahme nicht steuern
  • Ich kann nur dem vorgegeben Ablauf folgen
  • Ich kann keine Annotationen anbringen

Welche dieser Nachteile sind medieninhärent und unüberwindbar, wo wurde nur noch keine passenden Werkzeuge erfunden ("Die Technik ist einfach noch nicht so weit.")?

Ketzerische "eat your own dogfood" -Frage: Wer von den eLearning-Podcast-Promotoren hat selbst mehr als eine Stunde lang mit Hilfe von Podcasts gelernt?

Siehe auch den Artikel "Harry Potter als Hörhorror" im Magazin des Tages Anzeigers 2/2006

Oeffnet die Intranets

06 February 2006 | Beat Döbeli Honegger | Information-Architecture (IA)
Zweifellos ist es notwendig, die Sicherheit der Daten zu gewährleisten, und diese Arbeit muss sorgfältig verrichtet werden. Doch der Eindruck drängt sich auf, dass viele Unternehmen verzweifelt versuchen, Firewalls zu errichten, weil sie nicht wollen, dass der Markt erfährt, dass es hinter diesem Schutzwall nichts gibt, was es wert wäre, gestohlen zu werden. Das ist kein Sicherheitsdenken, sondern nichts anderes als Paranoia. Man kann keine überzeugenden Handlungsansätze finden, wenn man sich nicht über den Tellerrand hinauswagt. Und wagt man es nicht, riskiert man den vorzeitigen Untergang. Man lädt Kunden nicht ein, Verbesserungs- und Entwicklungsvorschläge einzubringen, indem man sie aussperrt.

[...]

In nicht allzu ferner Zukunft werden die Firmen signifikante Bereiche ihrer Intranets öffnen müssen - während sie gleichzeitig ihre wenigen echten Geheimnisse immer noch schützen -, um glaubwürdige Beziehungen zum Markt aufbauen zu können, statt Barrieren zu errichten.

Quelle: Biblionetz:b01207

Und wie sieht das bei eLearning-Plattformen aus?

Über Intranets

06 February 2006 | Beat Döbeli Honegger | Information-Architecture (IA)
Aber dann erkannten die Großkonzerne, was sich dort abspielte, und zogen in den meisten Fällen die Notbremse. Aus, vorbei! Um ehrlich zu sein: Es gab noch einige hochkarätige Führungskräfte da draußen, die tatsächlich ein Gespür für die Dynamik der Materie hatten - und die Dynamik bezieht sich hier in erster Linie auf den kulturellen Aspekt der Netzwerke, denn wer die Technologie verstehen will, kauft sich ein Sachbuch. Abgesehen von dieser Hand voll Ausnahmen waren die meisten Führungskräfte absolut ahnungslos (clueless).

Und, leider, sind es die meisten immer noch. Zu viele von ihnen haben niemals ernsthaft ihre Zeit online verbracht. Wenn sie sich dann damit auseinander setzen müssen, ein Intranet für das Unternehmen einzurichten, beschäftigen sie sich zuerst mit Berichtsstrukturen und damit, wo sich jeder gemäß eines abstrakten Organigramms aufzuhalten hat. Diktatorische Anweisungen wie: »Alle Webseiten müssen offiziell von der Abteilung Unternehmenssicherheit überprüft werden«, ersticken die spontane Begeisterung im Keim.

Es ist jedoch eine Tatsache, dass die Mitarbeiter an der Basis oft über ein viel breiteres und wertvolleres Wissen verfügen als die Führungskräfte und die Sicherheitsexperten eines Unternehmens. Wenn man diese Begeisterung eindämmt, kann es leicht sein, dass man am Ende ein sehr professionell wirkendes und sehr teures Intranet vorweisen kann, um das sich allerdings niemand schert. Die Frage, die sich die Unternehmen stellen müssen, lautet: Was wäre, wenn wir ein Intranet aufbauten und keiner ginge hin?

Die Führungsspitze muss durch ausreichende Etats, motivierende Angebote und intellektuelle Hilfestellungen ihre Unterstützung signalisieren, um die Sache in Gang bringen zu können. Es ist eher Rock 'n' Roll als das gewohnte puritanische Geschäftsleben - und das bringt für jeden BWLer das Fass zum Überlaufen. Es sei unmöglich, so argumentieren sie, ein Geschäft zu führen, in dem jeder nach freien Stücken improvisieren könne.

Aber Unternehmen funktionieren auf diese Weise, ob man das nun will oder nicht. Es gibt niemanden, der sie tatsächlich »führt«. Niemand gibt den Takt vor. Das Unternehmensmanagement hat kaum eine Vorstellung von dem, was tatsächlich auf diesem Markt geschieht. Aber die Mitarbeiter wissen Bescheid, denn sie arbeiten dort. Im Internet spielt die Musik.

Zwei Fragen:
  1. Aus welchem Jahr stammt diese Aussage? (Lösung: Biblionetz:b01207)
  2. Welche Organisation kommt einem beim Lesen in den Sinn (mehrere richtige Antworten möglich)