Tablet-PC

Wireless updaten

04 December 2008 | Beat Döbeli Honegger | Tablet-PC
Besitzer von Oldtimern sind ja bekannt dafür, dass sie ihre Objekte hegen und plegen und gelegentlich auch erweitern und aufmotzen. Tja, in der Informationsgesellschaft ist dies mit Oldtimer-Computerbesitzern nicht anders: Ich wollte meinen Tablet PC upgraden mit einer besseren WLAN-Karte. Netterweise ist Mini-PCI ein Industriestandard, so dass sich Karten problemlos austauschen lassen.

Also im Internet eine 2200BG Mini-PCI-Karte erstanden, denn in meinem Tablet werkelt eine 2100B Mini-PCI-Karte. Karte eingesteckt und frisch gebootet.

104 Unsupported wireless network device detected. System Halted. Remove device and restart.

grummel! Das klingt nicht nach "Geht technisch nicht." sondern eher nach "Wir bestimmen, welche Karten Du in unser HP-Notebook reinstecken darfst." Grummel.

Ein bisschen googlen bestätigt diesen Verdacht: IBM und HP lassen ihre Netzwerkkarten zwar von Intel herstellen, verkaufen sie aber unter eigenem Label (zu teureren Preisen). HP versucht dies zu rechtfertigen, nur so lasse sich ihr Sytem FCC-zertifizieren und nur so sei Bluetooth und WLAN gleichzeitig nutzbar. Im gleichen Diskussionsforum wird dies aber als Marketingschutzbehauptung widerlegt.

Grummel! Da hat man also einen Industriestandard und boykottiert den durch unsinnige Beschränkung auf Produkte der eigenen Marke.

So. Das Problem besteht also darin, dass der Tablet PC die Mini PCI-Karte beim Starten nach ihrer ID fragt, sie mit seiner Gästeliste (Whitelist) vergleicht und danach entweder weiterarbeitet oder streikt. Demnach gibt es auch drei Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen:

  1. Wir verändern die Whitelist des Tablet PCs, indem wir ihm ein manipuliertes BIOS unterjubeln
  2. Wir verändern die ID der PCI-Karte, indem wir die - netterweise überschreibbare - von Intel auf HP ändern
  3. Wir verhindern, dass die beiden beim Starten miteinander sprechen, indem wir die Kommunikation beim Booten unterbrechen.

Alle drei Varianten sind im Internet dokumentiert. Während die dritte Variante löten erfordert und bei der ersten Variante der Tablet nicht mehr aus der Narkose erwachen könnte, erschien mir die zweite Variante als praktikabel, im schlimmsten Fall würde die WLAN-Karte kaputt gehen.

Das Verändern des EEPROMS der WLAN-Karte ist dokumentiert mit Hilfe von Knoppix 3.8.2. Das Finden einer derart alten Knoppix-Version war dann auch der grösste Zeitfresser am ganzen Prozedere...

Danach sieht die Anleitung folgendermassen aus:
  1. Knoppix booten auf anderem Computer mit eingesteckter WLAN-Karte
  2. root-shell starten
  3. cd tmp
  4. wget http://fastkey.free.fr/tc1100/Flash-wifi/ipw2200.tar.gz
  5. tar xvzf ipw2200.tar.gz
  6. cd ipw2200-1.0.3
  7. sh unload
  8. sh load
  9. iwconfig und sich merken, welches device die WLAN-Karte ist (in meinem Fall eth1 )
  10. ethtool -E eth1 magic 0x2200 offset 0x4 value 0x20
  11. ethtool -E eth1 magic 0x2200 offset 0x8 value 0xf6
  12. ethtool -E eth1 magic 0x2200 offset 0x9 value 0x12
  13. ethtool -E eth1 magic 0x2200 offset 0xa value 0x3c
  14. ethtool -E eth1 magic 0x2200 offset 0xb value 0x10

(Zusammenfassung dieser französischen Anleitung PDF-Dokument)

Und seither habe ich 802.11g, d.h. 54 Mbit/s statt 11Mbit/s in meinem Oldtimer wink

Fazit:
  • Biblionetz:a00629
  • Digital Rights Management (DRM) ist nur ärgerlich, wird aber wenig ausrichten. Es wird immer Wege geben, entsprechende Beschränkungen zu umgeben. Sie machen nur das Leben von normalen Usern mühsamer.

HP mit erstem Multi Touch Tablet

19 November 2008 | Beat Döbeli Honegger | Tablet-PC
Das Konzept Tablet PC scheint doch noch nicht tot zu sein, im Gegenteil: HP kündigt mit dem *TouchSmart TX2* einen Consumer Tablet PC mit Multi Touch an:

tx2.png

Hier die wichtigsten Daten:

The specs of the TX2 are impressive:

  • Processor: AMD Turion X2 Dual-core processor, 2.0 GHz - 2.4 GHz
  • Memory: up to 8 GB
  • Video: ATI Radeon HD 3200
  • Hard drive: 160/ 250/ 320/ 400/ 500 GB (5400 rpm)
  • Webcam
  • Optical drive: DVD R/RW double-layer or LightScribe
  • Display: 12.1-inch 1280X800, integrated touch-screen, convertible display (LED backlit)
  • Network: Gigabit Ethernet
  • Wireless: 802.11 b/g, 802.11 b/g and Bluetooth, 802.11 a/b/g/n, 802.11a/b/g/n and Bluethooth
  • Audio: Altec Lansing
  • Pointing device: touch-screen multi-touch, digital ink pen
  • ExpressCard/34 slot
  • Ports: 3 USB, VGA, RJ-11, RJ-45, 2 Headphone out, mic, expansion port, IR, pen silo
  • Dimensions: 12.05"x8.82"x1.23" (with 4-cell battery)
  • Weight: 4.33 lbs.
  • Power: 4-cell, 6-cell, 8-cell battery, 65W adapter

Langsam kommen Geräte, für die ich mich evtl. von meinem alten TC1100 trennen könnte. Bisher sah ich keinen Vorteil darin, ein neues Gerät zu kaufen, dessen Standardausrüstung (RAM und HD) geringer ist als diejenige meines aktuellen Geräts. Multi Touch, mehr als 2GB RAM und die Aussicht auf eine 500GB-Platte könnten dies jedoch ändern.

Die Coververzierung müsste nicht sein...

via gizmodo, jkOnTheRun

HP Tablet PC 2730P

24 July 2008 | Beat Döbeli Honegger | Tablet-PC
Da ich bei der Arbeit wegen meines 4-jährigen Tablet PCs bereits schief angeschaut werde ("Und Du willst Experte für neue Medien sein??"), muss ich mich wohl für ein aktuelleres Modell umsehen. Der erstmals im September 2007 ausgelieferte HP 2710p ist eigentlich mein derzeitiger Favorit. Aber eigentlich - so meinte ich vergangene Woche beim Mittagessen - wäre ja ein Nachfolgemodell noch ganz nett, damit sich das Warten auch gelohnt hat.

Tja, meine Rechnung könnte aufgehen: Dieser Tage sind erste Bilder und technische Daten des Nachfolgers 2730p aufgetaucht (und bei der Originalquelle wieder verschwunden).

hp2730p.jpg

Die Rede ist derzeit von
  • 12.1-inch WXGA Bildschirm
  • 1.86GHz Core 2 Duo L9400 CPU,
  • 2GByte RAM
  • 120GB HD
  • GMA 4500MHD integrated graphics chipset
  • Windows Vista

Hmm, mal abwarten.

Mindestens folgende Dinge machen mich noch nicht glücklich mit diesem Modell:
  • Keine Tablet-Tasten für Scrollen u.ä. (im Gegensatz zu meinem aktuellen Modell TC1100)
  • Kein DVI-Videoausgang für den digitalen Anschluss des externen Bildschirms (da meine aktuelle Dockingstation den 24-Zoll-Screen zum Flackern bringt, ist das für mich relevant).

via jkOnTheRun

One to One Computing an der ZIS

17 March 2008 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT, Tablet-PC

Letzten Freitag hatte ich dank der Vermittlung von Tom Zimmermann von Pathworks die Gelegenheit zusammen mit Vetreterinnen und Vertretern der ETH und der Kantonsschule Hohe Promenade die Zurich International School zu besuchen und mich über ihre Aktivitäten im Bereich ICT informieren zu lassen.

Die Zurich International School ist eine unabhängige Schweizer Privatschule mit derzeit ca. 1200 Schülerinnen und Schülern an vier Standorten im Kanton Zürich, die sich insbesondere auf die Bedürfnisse von Kadermitarbeitenden internationaler Konzerne richtet. Schülerinnen und Schüler der ZIS sind im Durchschnitt drei Jahre an der Schule, bevor die Eltern die Schweiz wieder verlassen.

An den Ausführungen von Greg Curtis, dem derzeitigen Curriculums-Verantwortlichen der ZIS fand ich insbesondere folgende Aussagen bemerkenswert:

  • Committment der Schulleitung: ICT-Integration ist ein strategisches Ziel der ZIS und geniesst die volle Unterstützung der Schulleitung
     
  • Schriftliche Vision und Zielvereinbarungen: Die Vision der Schule im Bereich ICT ist in zahlreichen Dokumenten verschriftlicht (Siehe auch Biblionetz:a00298), aber auch in jährlichen Zielvereinbarungen mit den Lehrpersonen überprüfbar gemacht worden.
     
  • Einbezug aller Beteiligten: Die ZIS hat zahlreiche Workshops zur Strategieplanung organisiert (unter Einbezug internationaler Experten...), bei denen auch Eltern sowie Schülerinnen und Schüler einbezogen worden sind. (Siehe auch Biblionetz:a00299)
     
  • Ein-Notebook-pro-SchülerIn-Projekt: Die ZIS startet im Schuljahr 2008/2009 mit einem ENpS-Projekt (Biblionetz:w00753) (Planungdokument PDF-Dokument, Präsentation PDF-Dokument)
    • Die beteiligten Lehrpersonen erhielten mit einem Jahr Vorlauf persönliche Notebooks
    • Die Schülerinnen und Schüler werden mit Lenovo Tablet-PCs ausgerüstet werden
       
  • Architecture follows function: Derzeit expandiert die ZIS und baut in Adliswil ein neues Schulhaus für 450 Schülerinnen und Schüler, das bereits in der Ausschreibung für Architekten auf die Bedürfnisse von One to One Computing ausgerichtet worden ist:
    • Viel öffentlicher Raum zum individuellen und gemeinsamen Arbeiten
    • Schiebewände erlauben das Verkleinern und Vergrössern der Schulzimmer je nach Bedarf:
      zis01.jpg

      zis02.jpg
    • Vollverkablung mit 10GBit/s-Ethernet für zukünftige Breitbandanwendungen
    • Funkvernetzung auf dem gesamten Areal
    • Stromanschlüsse bis zum Abwinken
       
  • Keine Internet-Filterung: Die ZIS verzichet auf jegliche Filterung des Internets und hat bisher auch keine entsprechenden Forderungen von Eltern erhalten.

Insgesamt war es spannend zu hören, welche anderen Möglichkeiten, aber auch welchen Druck eine Privatschule hat und wie sich das auf die ICT-Strategie auswirken kann. Wenn ich das bisherige Vorgehen der ZIS mit anderen Schulen vergleiche, dann scheinen mir vor allem folgende Faktoren den Unterschied auszumachen: * Das Commitment der Schulleitung, * ein initiativer und überzeugender Projektleiter, * Jahresverträge mit den Lehrpersonen und Zielvereinbarungen, * sowie die finanziellen Möglichkeiten.

(Bevor die ZIS jetzt aufschreit und betont, dass sie nicht übermässig viel Geld in ICT investiere: Die Möglichkeit, dass alle Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern zum Kauf eines bestimmten Notebook-Modells verpflichtet werden können (selbst wenn die Kinder bereits ein Laptop besitzen sollten...) ist in öffentlichen Schulen zumindest bisher nicht gegeben.)

Beim ENpS-Programm der ZIS hat mich auch gefreut zu hören, dass zahlreiche Empfehlungen, die wir 2001 in der Broschüre Empfehlungen zur Planung und Umsetzung eines Ein-Notebook-pro-StudentIn-Programms (Biblionetz:b00711) gesammelt und formuliert haben, so umgesetzt worden sind. In der Broschüre steht ja nichts Überraschendes, eigentlich nur gesunder Menschenverstand wink

Weitere Ressourcen:

Tablet PC von Dell

15 December 2007 | Beat Döbeli Honegger | Tablet-PC
Gemunkelt wurde schon lange, seit dem 11. Dezember 2007 ist er nun auch lieferbar, der erste Tablet PC von Dell namens Latitude XT (Datenblatt PDF-Dokument):

dell-tablet.jpg

Weitere Bilder und Daten bei gottabemobile. In der Schweiz scheint das Modell (noch) nicht lieferbar zu sein, zumindest ist es auf der Schweizer Dell-Website nicht zu finden.

Warum ich das blogge: Es scheint mir ein gutes Zeichen zu sein, wenn Dell in diesen Markt einsteigt. Das spricht nicht dafür, dass das Konzept Tablet PC tot ist...