Schul-ICT

Neues Jahr - neues Glück?

21 August 2013 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT
In diesen Wochen hat an verschiedenen Orten das neue Schuljahr begonnen und mit ihm vermutlich wieder einige 1:1-Projekte.

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Bitte tragt entsprechende Projekte auf der Website http://1to1learning.ch ein oder schreibt mir eine Mail, damit ich sie eintragen kann!

Das schulische Cloud-Dilemma

21 August 2013 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT

Das folgende Posting ist keine abschliessende Haltung, sondern lautes öffentliches Denken:

Der Tages-Anzeiger greift in seiner heutigen Ausgabe (20.08.2013) das Dilemma mit Cloud-Computing-Diensten auf, in welches Schulen derzeit immer stärker geraten (siehe hier, Biblionetz:t15633, Biblionetz:t15634). Immer mehr Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler benutzen die zahlreichen Dienste und Programme, die von internationalen (aber vor allem US-amerikanischen) Cloud-Anbietern wie Dropbox, box.net etc. aber auch "traditionellen" Softwareherstellern wie Microsoft oder Adobe im Internet angeboten werden. Diese Dienste sind bequem sowohl in der Schule als auch von zuhause erreichbar, vergleichsweise einfach nutzbar und oft auch kostenlos.

Die Kehrseite dieser verlockenden Angebote: Die Server stehen meist im Ausland und unterstehen oft nicht der schweizerischen, deutschen oder EU-Datenschutzgesetzgebung. Nutzende können somit nicht mit Sicherheit sagen, wer alles Zugriff auf ihre Daten hat, Clouddienste können den Datenschutz gefährend (Biblionetz:a01193). Einerseits scheinen sich Geheimdienste gerne bei Clouddiensten zu bedienen, andererseits besteht auch die Gefahr, dass Diensteanbieter die Nutzerdaten für Werbe- und Marketingzwecke nutzen wollen, denn die Schule ist ein lukrativer Markt für Unternehmen (Biblionetz:a01194), so die Befürchtung.

Was tun? Derzeit sehe ich folgende Reaktionen von Schul- und Bildungsverwaltungen:

  • Problem ignorieren: Vermutlich die häufigste Reaktion. Das Thema ist entweder noch unbekannt oder verglichen mit anderen aktuellen Herausforderungen nicht relevant genug für eine Reaktion.

  • Schulischen Zwang zu Clouddiensten verbieten: Weder Lehrpersonen noch Schülerinnen und Schüler dürfen gezwungen werden, Clouddienste zu nutzen.

  • Jegliche schulische Nutzung von Clouddiensten verbieten: Allen Lehrpersonen wird verboten, Clouddienste für schulische Zwecke zu nutzen.

Ich werde derzeit oft um Rat gefragt, wie Schulen und Schulbehörden denn mit diesen Dilemma umgehen sollten. Ich habe (noch) keine einfache Antwort. Derzeit sehe ich mindestens drei Ebenen:

  1. Grundsätzliche, staatspolitische Ebene: Der Einsatz muss verboten werden, wenn es den geltenden Datenschutzgesetzen widerspricht, um den Anbietern die Stirn zu bieten und sie zu zwingen, lokale Datenschutzgesetze zu akzeptieren. Oft wird diese Haltung als lächerlich und utopisch abgetan, aber ich bin mir da nicht ganz so sicher. Vermutlich würden Anbieter ihre Datenschutzbestimmungen anpassen wollen, wenn genügend viele Verbote ausgesprochen werden. Auf einer normativ-staatlichen Ebene finde ich deshalb diese Haltung nicht ganz abwegig. Problematisch ist natürlich dabei, dass der (berechtigte oder unberechtigte) Eindruck entstehen kann, dass solche Verbote auch Ausdruck einer allgemeinen Technikfeindlichkeit, Abwehrhaltung und Bewahrpädagogik sein könnten...
  2. Technisch-organisatorische Ebene: Oft wird auf technisch-organisatorische Lösungen verwiesen:
    • Auf Open Source Lösungen setzen: Derzeit häufig zu hören ist der Ruf nach Open Source- Lösungen. Das scheint mir ein eigenes Blog-Posting wert zu sein, in Kürze nur dies: Alltagstauglich sind Open-Source-Lösungen derzeit für Office-Lösungen und für Desktops und Notebooks, nicht aber für Tablets, Handhelds und Smartphones.
    • Daten in der Cloud verschlüsseln etc.: Solche Lösungen funktionieren im Einzelfall, sind aber meiner Ansicht nach (bisher) nicht schulalltagstauglich.
    • Clouds selbst hosten: Man könnte eigene Clouds nutzen, statt solche im Ausland. Wobei dann zu definieren wäre, was "eigene" heissen soll: Im eigenen Land/Kanton/Bundesland oder im Keller des Schulhauses? Und damit wären wir dann bei weiteren Support- und Sicherheitsfragen. Internationale Clouddienste haben das Geld und das Know-how, um ihre Clouds einigermassen sicher zu machen...
  3. Pragmatische, schulpraktische Ebene: Hier empfehle ich Lehrpersonen oft, Clouddienste dann zu nutzen, wenn sie es für sinnvoll halten, Verbote hin oder her. Der Einsatz digitaler Medien in der Schule wird zu Recht kritisch auf Effektivität und Effizienz abgeklopft. Da macht es aus schulpraktischer Sicht wenig Sinn, wenn staatspolitische Überlegungen dazu führen, dass der Einsatz digitaler Medien in der Schule mühsamer und umständlicher als notwendig ist. Denn das ist wieder Wasser auf die Mühlen derjenigen, die den Sinn von ICT in der Schule eh bezweifeln.

Ich habe den Artikel auch kopfschüttelnd gelesen. Wenn die "Lösung" des Problems eine überteuerte, selbst gehostete Schrott-Plattform ist, so ist niemandem gedient. Die 'üblichen Verdächtigen' verletzen keineswegs Datenschutzbestimmungen: Der heikel Punkt sind bspw. von Lehrpersonen veröffentliche persönliche Daten... Nicht der Hammer ist das Problem, aber dessen Nutzung.

-- Main.JuergStuker - 20 Aug 2013 ja, auf der praktischen "lebens-" bzw schulweltlichen ebene muss man pragmatisch reagieren - muddling through, mal so, mal anders. Eine wirkliche Lösung, die die Widersprüche auf neuer Ebene entlastet, scheint mir mehr und mehr zu erfordern, solche Probleme nicht mehr als kantonale oder nationale (gesetzlich) lösen zu wollen, sondern zu transnationalen Verhandlungen und Vereinbarungen zu gelangen, denn alle Länder und Regionen sind doch global von diesen Problemen betroffen.

-- Main.LisaRosa - 20 Aug 2013 ich arbeite seit jahren auf der pragmatischen ebene, immer nach den jeweils für mich und die betr. kolleginnen praktikabelsten möglichkeiten. seit google drive smartphone optimiert ist, verwalte ich meine >250 SuS dort und teile die dokumente mit eben den kolleginnen. nein, darin sind keine persönlichen daten zu finden: julinda, aufmerksam, 5.5 sind keine persönlichen daten. -- Main.BeatRueedi - 20 Aug 2013

Multiprotokoll-Media-Receiver für BYOD?

04 August 2013 | Beat Döbeli Honegger | Gadget, Schul-ICT
In den 1:1-Projekten an der Projektschule Goldau hat die Möglichkeit, jegliche Bildschirminhalte auf Knopfdruck per WLAN an den Beamer zu senden, grossen Anklang gefunden (siehe DemokratisierungDesBeamers). Dies war in der homogenen iOS-Umgebung der bisherigen Projekte dank AirPlay-Protokoll und einem Apple-TV am Beamer relativ einfach.

Die Zukunft - nicht nur an der Projektschule Goldau - wird aber eine heterogene Umgebungen sein, BYOD (Biblionetz:w02286) lässt grüssen. Dummerweise ist aber für die nähere Zukunft kein einheitliches Übertragungsprotokoll für Videodaten per WLAN in Sicht. Derzeit existieren mindestens folgende Standards ("Ich liebe Standards, weil es so viele von ihnen gibt!"):

So, und nun hätte ich gerne ein kleines Kästchen mit WLAN und HDMI-Anschluss, dass ich an einen Beamer oder einen grossen Bildschirm hängen kann und alle üblichen Geräte und Betriebssysteme können ihren Bildschirminhalt an das grosse Klassendisplay senden, so wie es bisher mit Airplay möglich ist. Das ist doch ein wunderbares Problem für ein Raspberry Pi (Biblionetz:w02420), oder?

Es scheint schon erste Prototypen zu geben, mit denen Screen-Mirroring mittels Airplay zu funktionieren scheint (Achtung: Sound ist kein Problem, Video hingegen schon, da das Protokoll nicht veröffentlicht und eigentlich kopiergeschützt ist).

Wäre das nicht ein schönes Projekt für eine Semester- oder Diplomarbeit? Oder hat sonst jemand ein Raspberry Pi ohne Verwendungszweck und zu viel Zeit? Freiwillige irgendwo? wink

Andreas Hofer hat auf Facebook auf einen HDMI-Receiver hingewiesen, der sowohl AirPlay als auch MiraCast beherrschen soll: http://www.amazon.de/iPush-MiraCast-Receiver-Streaming-Smartphone/dp/B00EBGF158/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1375615448&sr=8-1&keywords=airplay+miracast

-- Main.BeatDoebeli - 04 Aug 2013

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BYOD schafft es auf die Frontseite

30 June 2013 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht, Schul-ICT
So, nun ist das Thema Bring your own Device im Bildungswesen (BYOD) (Biblionetz:w02286) auf der Frontseite angekommen.

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In einem Interview (Biblionetz:t15505, bisher nicht online verfügbar) mit der Sonntagszeitung zum Lehrplan 21 (Biblionetz:w02172) spricht der Präsident des Schweizerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands (LCH), Beat W. Zemp (Biblionetz:p01625) von persönlichen Geräten, mit denen die Schülerinnen und Schüler bald in die Schule kommen werden:

Die Schüler brauchen alle eigene Laptops oder Tablets für die Schule?
Ja, die meisten haben die Geräte ja schon heute zu Hause. Für die andern wird die Schule Geräte zur Verfügung stellen. Das Internet ist heute omnipräsent. Unterrichtsmaterialien können von der Lehrperson im Internet bereitgestellt und dann direkt heruntergeladen werden.

Welch ein glücklicher Zufall, dass an der Projektschule Goldau nach den Sommerferien das BYOD-Projekt Brings mIT! startet wink

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Beginnend mit dem Schuljahr 2013/2014 sollen alle Kinder von fünf 5./6. Klassen der Gemeindeschulen Arth-Goldau persönliche digitale Kleincomputer (Tablets, Handhelds, Smartphones) mit Erlaubnis der Lehrperson in die Schule mitbringen und für schulische Zwecke nutzen dürfen (“Bring your own device”, kurz BYOD). Für Schülerinnen und Schüler, die kein privates Gerät mitbringen, werden schuleigene Geräte zur Verfügung gestellt. Eine zusätzliche 3. Klasse soll mit identischen Geräten ausgestattet werden.

Damit nutzt das Projekt „Brings mIT!“ die ökonomisch und ökologisch bereits verfügbaren Ressourcen, um die Kinder auf das Leben und Lernen in einer digital durchdrungenen Welt vorzubereiten. Mit diesem Projekt haben Schülerinnen und Schüler jederzeit und überall ein persönliches Gerät zur Verfügung, mit dem sie lesen, schreiben, rechnen, zeichnen, fotografieren, Musik und Töne hören und aufzeichnen sowie bei verfügbarem Funknetz in der Schule und zuhause im Internet surfen und kommunizieren, aber auch spielen können. Die Kinder sollen das Gerät innerhalb und ausserhalb der Schule als Teil ihrer persönlichen Lern- Arbeits- und Freizeitumgebung nutzen lernen und damit emanzipiert und kritisch mit der ab jetzt immer verfügbaren Informations- und Kommunikationstechnologie umgehen lernen.

Das vom Institut für Medien und Schule (IMS) der PH Schwyz initiierte und geleitete Projekt wird mit Drittmitteln und Eigenmitteln der PH Schwyz finanziert, so dass weder der Schule, den Eltern noch den Kindern zusätzliche Kosten entstehen.

mehr... oder mehr PDF-Dokument


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BYOD: Aber mit welchen Geräten?

28 June 2013 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT
Die Frage nach den "richtigen" Geräten für den Schuleinsatz beschäftigt mich schon seit mehr als einem Jahrzehnt (siehe z.B. SchulrelevanteComputertypen). Bring Your Own Device (BYOD) (Biblionetz:w02286) und die aktuelle Tabletflut bringen eine Neauflage dieser Frage mit sich:

  1. Worauf ist bei Tablets/Handhelds/Smartphones für den Schuleinsatz zu achten?
  2. Wie verändern sich Empfehlungen für schulische Geräte, wenn sie sich nicht mehr an Schulen und Schulbehörden, sondern an Eltern richten?

Konkret: Heute Morgen im Briefkasten drei Sonderangebote für Tablets:

  • Asus ME172V-1A056A 7-Zoll-Tablet für 99.- im Mediamarkt (Angebot im Netz nicht zu finden?)
  • HP Slate7 7-Zoll-Tablet für 179.- im Interdiscount
  • Samsung Galaxy Tab2 7.0 WiFi 8GB M-Tablet bei m-eletronics

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Abgesehen davon dass es sich allesamt um kurzfristige Aktionen handelt, bin ich ja nicht an konkreten Produktempfehlungen, sondern an Eigenschaften und Mindestwerten interessiert.

Was müsste denn so ein Tablet/Handheld/Smartphone für die Primarschule (4.-6. Klasse) mindestens können/haben, um im Unterricht effizient eingesetzt werden zu können?

  • WLAN
  • Rückkamera
  • …?

Dann hört es bei mir aber auch schon auf. Speicher? Erweiterungsmöglichkeiten? Was ist wirklich relevant?

Sachdienliche Hinweise gerne als Kommentare:


Wir haben uns für eine 7. Klasse im Elternbrief für diese, absichtlich sehr offen gefasste und wenig technische Beschreibung entschieden:

"Voraussetzung zur Mitarbeit der neu zusammengesetzten Klasse ist ein Computer mit Internetzugang zuhause sowie das Vorhandensein eines mobilen Geräts, mit dem Texte gelesen, geschrieben und bearbeitet werden können. Das Gerät sollte wlan-fähig und bei einem Smartphone sollte ein Touchscreen vorhanden sein."

http://byodkoblenz.wordpress.com/2013/06/06/projektinformationen/

Das Projekt startet nach den Sommerferien. Die mitgebrachten Geräte werden zeigen, ob das so funktioniert...

-- Main.DanielBernsen - 19 Jun 2013 Wäre es nicht sinnvoll, ein paar Funktionen zu definieren, damit der Austausch und die Kooperation möglich werden? • Audio- und Videoaufnahmen und grobe Schneidemöglichkeit • PDF Export • Texteditor mit Gestaltungsfunktionen (Word, LibreOffice, Pages…) • VGA/HDMI Ausgang - ggf. mit Adapter) • Mit dem Browser sollte Etherpad Lite nutzbar sein (geht nur mit aktuellen) • … -- Main.FelixSchaumburg - 20 Jun 2013

Erste Zwischenbilanz

Aus zahlreichen virtuellen und face-to-face-Gesprächen ziehe ich derzeit folgendes Zwischenfazit:

  • Keine Hardwareanforderungen angeben, sondern formulieren, was mit den Geräten gemacht werden soll.
  • Wenn nötig, Programmtypen ("Textverarbeitung", "Tabellenkalkulation") oder sogar bestimmte Programme angeben, die auf den Geräten laufen müssen

-- Main.BeatDoebeli - 20 Jun 2013 Im Kanton Luzern starten im Herbst zu Schulbeginn 4 Schulen mit einem 1to1 Computing Projekt. Ich nehme an, Sie haben davon sicher gehört. Als verantwortliche ICT-Fachperson an so einer Schule habe ich mir diese Gedanken auch machen müssen oder dürfen. Es standen am Anfang auch alle drei massentauglichen Betriebssysteme zur Debatte. (Android, iOS,Win8) Für mich stehen die Markenaspekte grundsätzlich nicht in Vordergrund der Beschaffung. Das "Was soll man auf dem Gerät können" ist sicherlich vordergründig zu bestimmen. Hier ist für mich aber bereits notwendig zu entscheiden, welches Betriebssystem die Geräte haben sollen. Gibt es Kantonslizenzen zu Software, welche den Lehrmitteln entspricht, zu den Lehrmitteln gehört? Muss diese eingebunden werden können? Diese wenigen Fragen entscheiden bereits über Möglichkeit oder nicht. Weitere Fragen wie vorhandenes Betriebssystem an den Schulen können weiter den Kreis der Kandidaten schmälern. Und die Hauptfrage für die Verantwortlichen vor Ort: Muss ich mich mit x verschiedenen Typen auseinander setzen oder ist es von Vorteil, wenn alle dasselbe Betriebssystem haben, wenn nicht sogar das identische Gerät? Die Kosten können sich enorm verringern, bei der Beschaffung von 500 identischen Geräten, als wenn jeder sich seine eigene Wurst brät. Und warum eigentlich den Eltern nicht direkt ein bestimmtes Gerät vorstellen, welches allen Anforderungen des Projektes am besten entspricht? Was spricht dagegen? Sie werfen die Frage in den Raum, wie viele Infos brauchen die Eltern und wie viele nicht? Meine Erfahrungen hiermit sind sehr erschreckend. Die meisten der Eltern haben in dem Bereich sehr wenig bis keine Ahnung. Die verlassen sich eben auf einen Prospekt und sagen sich: „Cool, ein Tablet, nur 150.-, los kaufen, ich wollte eh schon lange eins.“ Und dann...? Wer hilft mir jetzt? Wie geht das jetzt? Die Jugend geht da sicher unbeschwerter heran und wird sich, wenn schon Handyerfahrungen da sind, möglicherweise am eigenen Handy orientieren und das selbe eine Nummer grösser kaufen. Andere tendieren auf angebissene Äpfel, weil die Geräte als „hip“ verkauft werden. Nur die Fensterfirma wird wohl wieder am wenigsten Anhänger haben, obwohl für mich gerade diese Geräte für Schulen am meisten Sinn machen. Betriebssystem kennen alle, Office kennen alle oder zumindest auch ähnliche Gratisprogramme, ich habe beide Varianten Touch mit Apps oder „alter“ Desktop. Wir in Luzern wissen jetzt, womit und mit welchem Gerät die nächsten Jahre gearbeitet wird. Persönlich bin ich sehr zufrieden mit den Entscheidungen, da ich meine Wünsche als berücksichtigt ansehen kann. Wir kriegen ein Tablet mit Win8 und einer Tastatur dabei, welche die Laufzeit auf eine Stundenzahl weit über die 10h erhöht. Es wird sich arbeiten lassen damit. Ich werde aber sicher wieder gerne hören, wie das am Bodensee dann weitergeht.

-- Main.StefZum - 20 Jun 2013
  • Lieber Herr Zumbrunnen,
    Ja, ich kenne das Luzerner 1:1-Projekt (Lehren und Lernen Medienbildung (L+L-MB) in der Sammlung http://www.1to1learning.ch). Für mich ist aber die Frage "Welches Gerät?" bei BYOD eine andere als bei einer schulgesteuerten 1:1-Ausstattung. Hauptmotivation für BYOD ist für mich, dass bereits heute mehr als die Hälfte der Kinder privat ein schultaugliches Gerät besitzt. Warum (ökonomisch und ökologisch gefragt) soll nun Schule oder Elternhaus nochmals ein Gerät beschaffen? Damit fallen alle homogenen Lösungen weg.

    Bei der Frage nach den Softwarelizenzen gehe ich davon aus, dass Lernsoftware zunehmend webbasiert sein muss/wird und man "nur" den richtigen Zeitpunkt finden muss, um sich von alten Betriebssystemeinschränkungen zu lösen.

    Die Begründung für Microsoft als Betriebssystemlieferant teile ich so nicht. Die Volksschule hat den Auftrag, Allgemeinbildung zu vermitteln und nicht Produkteschulung. Office-Programme gibt es für alle Betriebssysteme und auch das Vorwissen bezüglich Microsoft Windows ist für mich kein Grund, Windows in der Schule zu präferieren. Wir wissen nicht, wie die Betriebssystem- und Softwareherstellerlandschaft in 10 Jahren aussieht, also kann dies auch schlecht als Begründung für die Wahl eines bestimmten Herstellers dienen.

    -- Main.BeatDoebeli - 21 Jun 2013
Bei uns in NRW läuft gerade die folgende Diskussion: Das Schulministerium hat die Einführung von Grafikfähigen Taschenrechnern zum Abitur 2017 verpflichtend gemacht, praktisch eingeführt werden sollen sie ab August 2013. Da auch CAS-fähige Rechner zugelassen sind, wird in vielen Schulen diskutiert, ob nicht gleich der neue Classpad von Casio (FX-CP400) eingeführt wird, Kaufpreis ca. 150 €. Wäre es da nicht viel besser, Tablets anzuschaffen, die in dieser Preisklasse liegen – und die in allen Schulfächern einsetzbar sind! Noch gibt es vielleicht nicht in allen Punkten gleichwertige Apps für alle Systeme, aber das ist wohl nur eine Frage von kurzer Zeit. Ein Argument wird immer gegen Tablets ins Feld geführt: die Offenheit zum Internet bei Prüfungssituationen. In Dänemark soll es schon Abiturprüfungen mit Internetzugang geben – aber ist nicht die Abschaltung der Kommunikationsmodule, etwa durch den „Flugzeugmodus“, eine Alternative?

-- Main.UliDNhoff - 21 Jun 2013 Ich nehme an, die neue Klasse wird von einer kompetenten und bezüglich ICT motivierten Lehrperson geführt. In diesem Fall kann man die technischen Vorgaben wahrscheinlich wirklich auf ein Minimum beschränken, dafür die angestrebten Handlungsfelder definieren (wie oben erwähnt). Sollen in einer ganzen Schule mobile Geräte als zentrales Lernwerkzeug eingesetzt werden, so würde ich wenn möglich sogar auf eine einzelne Plattform setzen. Andernfalls nimmt das Technische einfach überhand und Frustrationen sind vorprogrammiert. «Siiiie, bei mir geht's nicht!!!», «Siiiie, womit soll ich das machen?» Diese Fragen bringen eine durchschnittliche Lehrperson schnell ans Limit. Zu Hause haben die Kinder meist auch keine Unterstützung, wenn es daraum geht, die Devices als Werkzeug (statt als Spielzeug) zu benutzen.

-- Main.ThomasStaub - 21 Jun 2013

Mit BYOD holen wir uns nur Stress und Ärger in die Schule. GYD2O - Geht Your Own Device (lern es) To Own. Schüler an der Oberstufe bekommen ein Laptop, haben keine Admin Rechte, dürfen es mit nach Hause nehmen, sind aber dafür verantwortlich, zahlen eine Haftlflicht Versicherung. Das Laptop läuft auf Linux und wenn die SuSis die Schule verlassen, bekommen sie das Ad in Passwort und können Ihr Laptop behalten. Damit behält die Lehrperson die Autorität auf der IT-Schulinfrastruktur, würden die SuSis nicht auf IT-Drogen wie Mac, Win und Google anfixen sondern ihnen eine freie Alternative bieten, welche sie nach 3 Jahren im Gebrauch zu benutzen lernen. Drogen gehören nicht in dem Unterricht.

wink mk

-- Main.KaeserM - 28 Jun 2013

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