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Metaverse Learning

Wo das MetaVerse ist, darf auch das Learning nicht fehlen:

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Erste Unterrichtslektion in Second Life von Marc Pilloud *

Diese Woche (6.6.7) hat Marc Pilloud im Rahmen der Weiterbildungsreihe White Space der HGKL seine ersten Unterrichtserfahrungen in Second Life (Biblionetz:w01991) gemacht:

Es war eine spannende Erfahrung, auch wenn es noch viel zu lernen gibt. So eine konkret-virtuelle Erfahrung (nicht nur darüber lesen und erzählen) zeigt ziemlich schnell die Stärken und Schwächen von Unterricht in heutigen 3D-Online-Communities.

So meint Marc, die Awareness (Biblionetz:w01830) sei in Second Life so gross wie in keiner anderen eLearning-Umgebung, aber trotzdem noch nicht zu vergleichen mit realen Face to Face Unterrichtssituationen:

So fehlte mir z.B. die Unruhe einer Klasse, um festzustellen, wann sie fertig sind mit einer Aufgabe. Viele kleine Inputs an denen man sich im 1stLife-Unterricht orientiert fehlen (auch wenn man mehr Feedback bekommt als bei jeder anderen E-Learning-Umgebung).

Auch sonst kommt einem in der Beschreibung einiges bekannt vor: Neue Lernwerkzeuge führen zu Beginn dazu, dass man sich mit der Technik beschäftigen muss, bevor man die potentiellen Mehrwerte wird nutzen können.

Als erste Schlussfolgerung könnte man sagen, dass Studenten mind. 40 Stunden und Dozenten mind. 120 Stunden Second-Life-Erfahrung benötigen, damit andere Inhalte als "das Leben in Second Life an sich" in den Vordergrund treten. Zudem benötigt man als Dozent spezielle Moderationsfertigkeiten und speziell auf Unterricht zugeschnittene Second-Life-Teaching-Tools (siehe z.B. http://www.sloodle.com/).

Die Geschichte des Technikeinsatzes macht somit mit MetaVerse-Learning eine weitere Spiralbewegung: Wieder wird es zur Diskussion kommen, ob Technikeinsatz beim Lernen dazu führt, dass die Technik im Vordergrund steht (Biblionetz:a00416) oder dass über Lernen und Didaktik nachgedacht wird (Biblionetz:a00472).

Ja, und auch die obligate Aussage Technikunterstütztes Lernen: Wir stehen erst am Anfang! (Biblionetz:a00462) darf in Marcs Erfahrungsbericht nicht fehlen:

Hey, Leute da draussen, macht Euch gefasst: Alles was ihr über ICT und Schule wisst, ist nur ein Sprungbrett zu dem was kommt, es heisst wohl nochmals 100 Mio in die Weiterbildung der Lehrpersonen investieren zu müssen.

Ah, und wer bietet in diesem Bereich bereits Weiterbildungen an? ;-)

Ernsthaft: Ich möchte mir zwar die obligatorische Schulzeit nicht vollständig in Second Life vorstellen, aber das wir erst am Anfang der Entwicklung stehen, würde ich sofort unterschreiben. Es ist deshalb bedauerlich, dass dieses Jahr praktisch alle Förderprogramme im Bereich E-Education auslaufen und vielerorts bei EntscheidungsträgerInnen die Meinung vorherrscht, Word, Powerpoint und textbasierte Internetrecherche sei das Ende der Fahnenstange. Dem ist sicher nicht so.

* Anmerkung zum Screenshot der ersten Unterrichtslektion: Ich kann es mir nicht verkneifen, eine weitere Aussage aus dem Biblionetz zu zitieren: Jede neue Technologie wird anfänglich zur Imitation von Bisherigem verwendet. (Biblionetz:a00463). Der Dozent (seriös schwarz gekleidet) steht in einem klassischen Auditorium vorne, während die Teilnehmerinnen (mehrheitlich weiblich) in Reih und Glied dasitzen und zuzuhören scheinen. Frontalunterricht. (Nein, Marc, Du musst Dich nicht verteidigen, Du hast sicher auch andere Unterichtsformen ausprobiert. Bereits der IBM-Mitarbeiter Ian Hughes hat in seinem Vortrag am TweakFest darauf hingewiesen, dass sich die Leute in Second Life meist brav setzen, obwohl sie ja genauso gut im Raum schweben könnten. Aber das gehört sich nicht.)


 
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